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Bild: Franz Ulrich
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2016
Plattakademie

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Traditioneller Mundartabend -Plattakademie
Donnerstag, den 28. April 2016
Beginn 19.00 Uhr Einlass ab 17.30 Uhr

Bell's Weinrestaurant & Biergarten, Niederhutstraße 29a

Leitung: Rainer Sturm

Programm
Bilder (c) Reiner Bauer

Tommy Geller/Alle

Lied: Jo,dat es Ahrweile, oos Heimatstädsche

Brunhild Dörr

Weis Dou net,wie jähn esch Desch hann

Karl Heinen

De Justitzirrtum

Lothar Pötschke

Mie wieren Oma und Opa

Margret Nischalke

Lebensweisheite

Fred Fritzen

Dat verloorene Paradies

Tommy Geller/Alle

Lied: Jraaduss ( BAP)

 Pause

Tommy Geller/Alle

Lied: De Müslimann (BAP)

Antonius Kohlhaas

1. Dat Ihreamp
2.
de Tisch

Rita Lauter

Himmel, Ääd met Blootwuesch

Fred Fritzen

Blomejeschenk

Johanna Gies

Domols, noh dem Kreesch

Udo Groß

De Passkontroll

Tommy Geller/Alle

Lied: Kutt jot Heim

 Pressebericht von Thomas Weber
Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler

Blootwuesch oder Flönz?

Mundartabend der Plattakademie war mit Geschichten aus dem Leben gespickt

 

Die Pflege der heimischen Mundart ist eines der großen Themen des Heimatvereins Alt-Ahrweiler. Zwei Mal im Jahr gibt es einen Vortragsabend der „Plattakademie“, am Donnerstag hörten dabei gut 100 Gäste in Bells Restaurant den zehn Vorträgen zu. Was einmal mehr auffiel: 50-jährige gelten im Kreis der Mundartfreunde bereits als junge Hüpfer. Die Gefahr, dass der Dialekt verloren geht, ist angesichts der Vielzahl der Gäste aber zumindest nicht akut. Und so sang das ganze Auditorium zunächst einmal aus voller Überzeugung das schöne Lied „Jo, dat es Ahrweiler, oos Heimatstädtche.“ Die richtige Einstimmung auf einen Reigen unterschiedlichster Vorträge. Da gab es gereimtes, selbstgeschriebenes, lustiges, nachdenkliches, alles präsentiert von Rainer Sturm. Dass er die Moderation im besten Ahrweiler Platt vollzog, verstand sich von selbst. Gagen in Form von Ahrweiler Wein überreichte der Vorsitzende des Heimatvereins, Dr. Wilbert Herschbach, nach jedem Vortrag.

Wie gern man jemanden haben kann, befand dann Brunhild Dörr. Ihre Tiergeschichte von „däm kleine un däm jruße Has“ hatte einst Mariele Millowitsch ins Kölsche un Brunhilde Dörr dann ins Ahrweiler Platt übersetzt. „Mir hann oos jään vun he bess an den Mond“, so das Fazit der Hasen. Erstmals am Heimatverein-Mikrofon las Karl Heinen über Glück und Pech bei der Bestrafung zweier unartiger Jungs. Geschrieben hatte „De Justizirrtum“ Ulla Kehr. Dass der Unterschied vom Ahrweiler zum Bachemer Dialekt nur Nuancen beträgt, meinte Rainer Sturm aus dem Vortrag von Lothar Pötschke hören zu können. Der berichtete vom finanziell arg gebeutelten „werdenden Opa“, der sich dank Omas Engagement fürs Enkelkind am Bezahlen hielt.

Margret Nischalke, die ihre Plattgeschichten bereits in Buchform veröffentliche, reihte in einer Hommage an ihren Vater dessen Lebensweisheiten in gereimter Form aneinander. Schließlich machte Fred Fritzen bei seiner Erzählung über „Dat verloorene Paradies“ die Unterschiede im rheinischen Dialekt deutlich. Fritzen stammt aus der nahen Domstadt Köln, wo unter anderem  der „Moment“ als „Momang“ ausgesprochen wird. Fritzens zweiter Vortrag über das „Bloomejeschenk“ kam einem gereimten Büttenvortrag aus der Karnevalszeit sehr nahe, das Publikum hatte jedenfalls viel zu lachen. Auf große Resonanz ganz anderer Art stieß der Vortrag von Rita Lauter über „Himmel on Ääd met Blootwuesch.“ Letztere war ihr dabei lieber, als Flönz. Das detailliert vorgetragene Rezept ließ den Zuhörern im Saal das Wasser im Mund zusammen laufen, Diskussionen, wer denn das rheinische Gericht wie zubereitet, machten im Anschluss minutenlang die Runde.

Gleich zwei Vorträge hatte Antonius Kohlhaas parat. Er berichtete zunächst aus eigener guter Erfahrung über „Dat Ihreamp“, ehe er dem Wunsch aus dem Auditorium nachkam, und noch einmal sein vor vielen Jahren vorgetragenes Gedicht über das Seelenleben eines Küchentisches vortrug. Da wurde klar, was so alles jahrein, jahraus mit, an und auf „dem Desch“ passiert. Zum Ende des Vortragsabend wurde es dann noch einmal nachdenklich fürs Auditorium, Johanna Gies berichtete über Erzählungen ihrer Mutter aus den schweren Jahren der Besatzung unmittelbar nach Ende des zweiten Weltkriegs. Ebenfalls authentisch, dafür aber richtig lustig, rief Udo Groß Ahrweilers Urgestein „Palms Pitter“ noch einmal in Erinnerung. Der hatte einst bei einem Ausflug des Kirchenchors an der belgischen Grenze bei einem Bus voller Nonnen die Passkontrolle durchgeführt und seine Erlebnisse schriftlich festgehalten. „Typisch Palms Pitter“ so die Reaktion bei einigen der Gäste des Mundartabend. Für die musikalische Mundart sorgte im Laufe des Abends Tommy Geller mit Liedern aus der Feder des BAP-Frontmanns Wolfgang Niedecken.

Traditioneller Mundartabend –Plattakademie

Das heimatliche Brauchtum zu pflegen gehört zu den Aufgaben des Heimatvereins. Die Pflege der Sprache, der Ahrweiler Mundart und des heimatlichen Liedguts ist unser besonderes Anliegen. Wie es alter Brauch ist, wird an diesem Mundartabend Ahrweiler Platt gesprochen, dabei werden sowohl neue als auch traditionelle Vorträge, Gedichte und Lieder von bekannten und bewährten Interpreten vorgetragen. Herzlich willkommen sind alle Ahrweiler Bürger und Gäste, die sich mit uns und unserer Heimat verbunden fühlen. Nicht nur alle Ahrweiler Bürger sondern  auch Gäste, die sich mit uns und unserer Heimat verbunden fühlen, sind herzlich willkommen. Das Platzangebot  wurde erneut erweitert, wer rechtzeitig kommt findet sicher einen Sitzplatz. Zudem wurde die Technik (Tonqualität) überarbeitet!!

Traditioneller Mundartabend (Plattakademie)
Der Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ lädt ein zum traditionellen Mundartabend

Donnerstag, den 28. April 2016
Beginn 19.00 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr)
Bell's Weinrestaurant & Biergarten in der Niederhutstraße 29a, Ahrweiler

Der Eintritt ist frei.

Auf Ihren Besuch freut sich der Heimatverein „Alt-Ahrweiler“

Dr. Wilbert Herschbach
1. Vorsitzender

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Stand: 29.04.16

Design: Reiner Bauer