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Bild: Franz Ulrich
Heimatpflege

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Gedenktag Bombennacht 1945

Alljährlich gedenkt die Ahrhutgemeinschaft am 29. Januar mit einem Kranz des Bobenangriffs 1945, bei dem das Ahrtor und große Teile der Ahrhut in Schutt und Asche fielen und viele Ahrweiler Bürger den Tod fanden.

 

 

Ansprache des Hutenmeisters der Ahrhut Jochen Ulrich

 

Lieber Herr Pastor Meyrer, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, leev Ahrhöde,

29. Januar 1945 - wenn wir uns heute wieder an dieser hier erstandenen Gedenkstätte für die Opfer des Bombenkrieges versammeln, dann gibt uns dies – und insbesondere auch der Ahrhutgemeinschaft „St. Barbara“ -  Bezugspunkt für ein besonderes Gedenken.
 

Denn auch nach 72 Jahren ist es uns wichtig, dass wir einen Tag haben, an dem wir den Opfern gedenken, die an diesem 29. Januar 1945 bei einem verheerenden Bombenangriff auf unsere Vaterstadt - und insbesondere die Ahrhut -  ihr Leben gelassen haben.

 

Mehr als 150 Mitbürger dieser Stadt fanden den Tod, darunter viele aus dem unmittelbaren Umfeld des Ahrtors, das besonders schwer und nachhaltig getroffen wurde und nur dank der Mithilfe Vieler wieder in seiner alten historischen Gestalt neu erstanden ist.

 

Darüber hinaus waren auch Soldaten unter den Toten, die hier ihren Dienst taten  -  und um die ihre Angehörigen trauern mussten.

 

Somit ist dieses Kriegerdenkmal ein Ort der Erinnerung, den wir immer als Mahnung gegen den Terror des Krieges  aufsuchen.

 

 

Über 70 Jahre Frieden in Europa folgten dem Wahnsinn des 2. Weltkriegs. Ein Frieden auf der Basis der Demokratie in unseren Ländern - dafür dürfen wir dankbar sein. 

 

Erschrecken und Angst rufen allerdings die Terror-Ereignisse und Kriege der jüngeren Vergangenheit hervor.

Wenn wir an die Terroranschläge der letzten Monate und Jahre denken – in New York, Paris, Brüssel - und vor wenigen Tagen auch bei uns in Berlin – und wenn wir die Schreckensbilder aus Aleppo und vielen anderen Kriegsschauplätzen vor Augen haben - dann kann uns Angst und Bange werden vor der Zukunft. Und ich denke hier insbesondere  an die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder.

 

Auch die Frage der Migration und Integration  d e r Menschen, die vor Krieg und Gewalt  fliehen und nach Frieden und Freiheit unterwegs sind - stellt uns vor eine ungewisse Antwort.   

 

Resignation und Nichtstun  werden keine Lösung sein. Stellen wir uns diesen Herausforderungen einer sicher  belastenden und unklaren Zukunftsperspektive  mit Mut und Zuversicht.

 

Unsere kurze jährliche Gedenkfeier sollte Hoffnung und Gottvertrauen - Versöhnendes und Verbindendes -zugleich in sich tragen.

Das Gedenken an die Toten der Kriege muss deshalb immer verbunden werden mit der Aufforderung, sich gegen Gleichgültigkeit, Hass und Gewalt zu wenden und gleichzeitig für Toleranz, Hilfsbereitschaft und Akzeptanz des Gegenüber zu werben.

 

So  verneigen wir uns vor den im Bombenhagel gestorbenen Mitbürgern dieser Stadt und den gefallenen Soldaten gleichermaßen, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

 

Und in diesem Sinne haben wir diesen Kranz hier niedergelegt –

 

und ich bitte nun Herrn Pastor Meyrer und Herrn Pfarrer Wächter – denen ich herzlich für ihre Teilnahme an  diesem Zusammenkommen  danke -

 

um ein Gebet für all diese Toten, derer wir hier gedenken.

 

Bedanken darf ich mich auch wieder bei Allen, die schon seit vielen Jahren – und so auch heute wieder – an dieser Gedenkfeier teilgenommen haben, ( insbesondere bei den wenigen noch lebenden Zeitzeugen, die dieses Trauma überlebt haben ).

 

Der Hutenvorstand würde sich freuen, wenn Sie im Anschluss an diese Gedenkfeier an unserem schon traditionellen Gedankenaustausch im extra reservierten Weinhaus Coels teilnehmen würden.

 

Gebet

 

Bedanken darf ich mich auch wieder bei Allen, die schon seit vielen Jahren – und so auch heute wieder – an dieser Gedenkfeier teilgenommen haben, insbesondere bei den wenigen noch lebenden Zeitzeugen, die dieses Trauma überlebt haben.

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Stand: 31.01.17

 

Design: Reiner Bauer