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Bild: Franz Ulrich
BenefizKonzert des Tambourkorps der Bürgerschützen 2017

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„Knüppelchesmusik“ in Perfektion
Jahreskonzert des Tambourcorps der Ahrweiler Bürgerschützen erschallt in Klinik
von Thomas Weber Bild: Judith Schüller

 

„Marschmusik in unserer Klinik, das hat es bisher auch noch nicht gegeben.“ Christoph Smolenski (rechts) konnte mehr als 100 interessierten Gästen am vergangenen Mittwochabend ein für die Ehrenwall’sche Klinik recht außergewöhnliches Konzert ankündigen. Dort, wo sonst eher ruhige und meist klassische Töne zu hören sind, regierte an diesem Abend die „Decke Trumm.“ Das Tambourcorps der Ahrweiler St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft war angetreten, um in erster Linie Marschmusik zu präsentieren. „Die spielen wir, um die Züge im richtigen Tritt zu halten“, machte Tambourmajor Jürgen Schmitz klar. Denn die rund 700 Ahrweiler Schützen in den neun Zügen, von denen einer das Tambourcorps ist, sollten doch möglichst im Gleichschritt durch die Stadt laufen. Und dazu trägt in erster Linie das in der Spitze 38 Musiker starke Corps bei. Über die Schützen selbst referierte deren Hauptmann und Vorsitzender Jürgen Knieps in seinen Begrüßungsworten kurz, weil es im Auditorium doch einige unbekannte Gesichter gab, die wohl erstmals ein solches Konzert besuchten. Dann übernahm Schmitz das Kommando und hatte zu jedem musikalischen Vortrag eine mehr oder weniger kurze Geschichte parat. Schmitz erläuterte, dass der „Regiments-Gruß“ nur durch einen Zufall den Weg in die Heeresmarschsammlung gefunden hatte, weil er dort einen doppelt vertretenen Marsch ersetzen musste. Der Tambourmajor machte deutlich, dass es sich beim „Torgauer Marsch“ nicht um einen preußischen, sondern um einen sächsischen Marsch handelt und stellte „Preußens Gloria“ als den heutzutage bekanntesten deutschen Militärmarsch vor. Wenig zu sagen hatte der musikalische Leiter zum wohl relativ jungen Marsch „Airport“, denn hier sind weder der Komponist, noch das Entstehungsjahr bekannt. Aus „In die weite Welt“ war einst das Wanderlied „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ entstanden und der Colonel-Bogey-Marsch schaffte es als Filmmusik sogar bis an die Spitze der deutschen Hitparaden. Es waren interessante Geschichten rund um die Titel, die das Corps im erweiterten Flötensatz präsentierte. Neben dem Deutschmeister Regimentsmarsch, dem Laridah-Marsch oder dem Marsch der Medici blieb den Musikern sogar noch Zeit und Luft, für einen Operetten-Tanz. Der Can Can von Jacques Offenbach aus „Orpheus in der Unterwelt“ schaffte ebenfalls den Sprung auf die Titelliste. Kein Wunder, ist dieser zumindest rhythmisch von einem Marsch nicht allzu weit entfernt.

Während des Konzerts, das bei freiem Eintritt gespielt wurde, wurden eifrig Spenden gesammelt. Schließlich sollte das Jahreskonzert auch eine Benefizveranstaltung sein. Und dabei wurde in diesem Jahr für den Förderverein der Ehrenwall’schen Klinik gesammelt. Der unterstützt Patienten finanziell, die sich Dinge im Rahmen ihrer Behandlung nicht selbst leisten können. (wbe)

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Stand: 24.03.17

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