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Bild: Franz Ulrich
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2017
Plattakademie

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Traditioneller Mundartabend -Plattakademie
Donnerstag, den 06. April 2017
Beginn 19.00 Uhr Einlass ab 18.00 Uhr

Bell's Weinrestaurant & Biergarten, Niederhutstraße 29a

Leitung: Rainer Sturm
 

Die Interpreten
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Das Programm
Bilder (c) Reiner Bauer

Tommy Geller/Alle

Lied: Wenn esch von fern de Porze sehn...

Rainer Sturm

Begrüßung der Gäste

Oos Ahrporz (Michael Thelen)

Margret Nischalke

De Mamm ihr jruuß Wäsch

Werner Schüller

Vezällsche ous Ahrweiler

Gerda Kohlhaas

En Rucksacktour

Karl Heinen

Bloome füe de Vatte (Ula Kehr)

Lothar Pötschke

Basalt

Helga Kreil

en alt Koffe

Tommy Geller/Alle

Lied: Dat sin die Löck (Bläck Föös)

 15 Min Pause

Tommy Geller/Alle

Lied: En de Wolfsjass Numere Null

Brunhild Dörr

De jekläute Kaktus

Helga Kreil

De Pisastudie

Antonius Kohlhaas

1) Ech wönsch, ech hätt ne Sack voll Jeld
2) Der liebe Gott und das Geld

Magdalena Kirfel

De Ohm Hein

Johanna Gies

Dat traditionelle Hahneköppe

Manfred Kolling

Meng iersch Breisch

Tommy Geller/Alle

1. Lied: Oos Ahrweile Platt
2. Lied: Kutt jot Heim

 
Pressebericht von Thomas Weber
Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Von der „jruuße Wösch“ und dem „Hahneköppe“
Beim Mundartabend der Plattakademie Ahrweiler ging es vornehmlich um alte Zeiten
 

Die „gute alte Zeit“ stand beim Mundartabend der Plattakademie des Heimatvereins Alt-Ahrweiler am vergangenen Donnerstag einmal mehr im Mittelpunkt – aber nicht ausschließlich. Mehr als 100 interessierte Gäste waren in Bells Restaurant gekommen, um den Vorträgen zu lauschen. Initiator Rainer Sturm hatte rund ein Dutzend Redner aus Ahrweiler und Umgebung gewinnen können, die mit ihren meist lustigen, oft launischen und manchmal auch nachdenklichen Texten zu gefallen wußten. Was auffiel: im Auditorium saß längst nicht nur die „Ü70-Fraktion“, dort war auch so manch ein jüngeres Gesicht zu entdecken. Vielleicht ein gutes Zeichen für den Erhalt der Mundart.
 

Rainer Sturm selbst zitierte zum Auftakt ein Stück von Michael Thelen, dass dieser im Jahr 1950 in den Ahrweiler Nachrichten veröffentlichte. Offensichtlich handelte es sich dabei um ein Lied, zumindest kommt wiederkehrend ein Refrain vor. Dieser beginnt mit den Worten „Oos Städche ohne Ahrporz ess wie ene Kopp ohne Hoar.“ Sturm berichtete, dass er auf der Suche nach der Melodie zu dem Lied sei, in dem sehr deutlich der komplette Wiederaufbau des zerstörten Ahrtors gefordert wird. Thelen zumindest war in seiner Zeit erhört worden. Kommt jetzt noch die Melodie zutage, dürfte das Lied einen der künftigen Mundartabende einläuten. Den aktuellen eröffnete Pianist Tommy Geller mit dem Stück „Wenn esch von fern de Porze sehn“ aus dem Musical „Der Weinteufel.“
 

Äußerst detailgetreu berichtete Margret Nischalke von „de Mamm ihr jruuß Wösch“ und verdeutlichte, wie aufwändig noch vor wenigen Jahrzehnten der Waschvorgang war. Der zog sich mit einweichen, waschen, auswaschen und bleichen über Tage hin und hielt zumindest die Frau und die Kinder im Hause auf Trab. Werner Schüller hatte zwei „Verzällche us Ahrweile“ aufgeschnappt und berichtete über den Besuch bei der „Spinatekirmes en Derne“ und die alte Sitte vom „Danzjrosche.“ Mit einem früher genau wie heute aktuellen Thema befasste sich Gerda Kohlhaas, die bei ihrer Rucksacktour mit Enkel Paul eine neue Spezies aus der Gattung der Schweine entdeckte. Neben Haus- und Wildschwein ist dies das Umweltschwein.

Eine Lanze für die Männerwelt brach Karl Heinen, der einen alten Vortrag der am Mittwoch auch anwesenden Ulla Kehr zitierte. Bei den „Bloome für de Vatter“ ging es um die ständigen und nicht gedankten Anforderungen der Kinder an die Väter, meist finanzieller Art. Blumen zum Dank gibt es erst, wenn diese in einen Kranz gebunden sind und sich der Beschenkte nicht mehr darüber freuen kann. Noch was zum Thema Blumen: die verschwinden mehr und mehr aus Vorgärten und von Gräbern, um durch Basalt ersetzt zu werden. Das bemerkte Lothar Pötschke und vermutet dahinter entweder die neue Verehrung des heiligen Basaltin oder aber die Krankheit des Basaltinismus. Beides nimmt mehr und mehr groteske Züge an, selbst die deutsche Fahne soll laut Pötschke bald nur noch in den Basaltfarben grau und blau strahlen.

Gut zwei Stunden lang ließen sich die Gäste der Plattakademie in den unterschiedlichsten Themen unterhalten. Da gab es noch die Geschichte vom Koffer und zuviel Bürokratie auf der Mülldeponie. Der „jekläute Kaktus“ kam zur Sprache, „de Pisastudie“, „de Ohm Hein“ oder das traditionelle „Hahneköppe.“ Antonius Kohlhaas wünscht sich „ne Sack voll Jeld“ und Manfred Kolling hatte noch gute Erinnerungen an „seng iersch Beisch“.

Traditioneller Mundartabend –Plattakademie

Das heimatliche Brauchtum zu pflegen gehört zu den Aufgaben des Heimatvereins. Die Pflege der Sprache, der Ahrweiler Mundart und des heimatlichen Liedguts ist unser besonderes Anliegen. Wie es alter Brauch ist, wird an diesem Mundartabend Ahrweiler Platt gesprochen, dabei werden sowohl neue als auch traditionelle Vorträge, Gedichte und Lieder von bekannten und bewährten Interpreten vorgetragen. Herzlich willkommen sind alle Ahrweiler Bürger und Gäste, die sich mit uns und unserer Heimat verbunden fühlen. Nicht nur alle Ahrweiler Bürger sondern  auch Gäste, die sich mit uns und unserer Heimat verbunden fühlen, sind herzlich willkommen. Das Platzangebot  wurde erneut erweitert, wer rechtzeitig kommt findet sicher einen Sitzplatz. Zudem wurde die Technik (Tonqualität) überarbeitet!!

Traditioneller Mundartabend (Plattakademie)
Der Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ lädt ein zum traditionellen Mundartabend

Donnerstag, den 06. April 2017
Beginn 19.00 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr)
Bell's Weinrestaurant & Biergarten in der Niederhutstraße 29a, Ahrweiler

Der Eintritt ist frei.

Auf Ihren Besuch freut sich der Heimatverein „Alt-Ahrweiler“

Dr. Wilbert Herschbach
1. Vorsitzender

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Stand: 10.04.17

Design: Reiner Bauer