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KFD-Seniorengruppe besucht Gedenkstätte Silberbergtunnel
von Text Rainer Sturm; Bilder
Werner Mertens
Der Heimatverein "Alt-Ahrweiler"
hatte die KFD-Seniorengruppe der Frauengemeinschaft
Pfarrei St. Laurentius Ahrweiler mit Betreuerinnen am
17. Juli 2009 zu einem Besuch der Gedenkstätte am
Silberbergtunnel eingeladen. Im Jahre 2004 hatte der
Heimatverein mit großer finanzieller und materieller
Unterstützung aus der Bevölkerung dieses Freilichtmuseum
eingerichtet ,
um an die letzten Kriegsjahre 1944/45 zu erinnern, als
ca. 2700 Menschen in diesem Tunnel Schutz suchten vor
Bomben und Tieffliegerangriffen. (mehr...)
Der
Ehrenvorsitzende Kurt Geller begrüßte die Gäste im Namen
des Vorstandes und des 1. Vorsitzenden, der leider
verhindert war. Als Zeitzeuge wusste er sich an die
damaligen Ereignisse und Gegebenheiten gut zu erinnern.
Als der Beschuss und die Bombenabwürfe immer heftiger
wurden, taten sich Familien und Freunde zusammen, um in
Nachbarschaftshilfe "Büdchen" in der Tunnelröhre zu
errichten, in denen dann oft bis zu 20 Personen unter
primitiven Lebens-bedingungen wohnten. Nach Einbruch der
Dunkelheit gingen die Menschen hinunter in die Stadt, um
nach dem Rechten zu schauen und sich mit dem Nötigsten
zu versorgen, vor Anbruch des Tages ging es zurück zum
"Luftschutztunnel". Anschaulich schilderte Kurt Geller
die Schwierigkeiten, die zu bewältigen waren, um
elektrisches Licht, Postzustellung, Krankenversorgung
und nicht zuletzt Abfallbeseitigung und Hygiene zu
gewährleisten. Es war tatsächlich eine "Stadt im Berg".
Wie wichtig der Schutz der Tunnelanlage für die
Ahrweiler Bevölkerung war, wurde am 29. Januar 1945
ersichtlich, als viele Bürger wegen schlechter
Sichtverhältnisse in der Stadt blieben; ein
Bombenteppich zerstörte den südlichen Teil der
Innenstadt und das Ahrtor, 78 Menschen fanden den Tod.
Dieses Museum soll auch an diese schrecklichen
Ereignisse erinnern und Mahnmal sein, dass sich solch
ein Wahnsinn nicht mehr wiederholt.
Mitglieder des Vorstandes
bewirteten im Anschluss an die Erläuterungen und
Besichtigung der fast originalgetreu nach gebauten
Büdchen die Gäste mit Kaffee und Kuchen. Viele der
Anwesenden hatten selbst als Kinder oder Jugendliche im
Silberberg Schutz gesucht. Beim gemütlichen
Beisammensein wurde manche Erinnerung wach. Zum
Abschluss bedankte sich Dorothe Kinzen im Namen der
Senioren und der Betreuerinnen bei Kurt Geller und dem
Heimatverein für den gelungenen Nachmittag. |