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Bild: Franz Ulrich
Lehrstunden

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Grundsätzliches
Wesentliche Aufgabe des Heimatvereins „Alt-Ahrweiler“ ist die Pflege des heimatlichen Brauchtums und der Erhalt der historischen Gebäude. Der Erfüllung dieser Aufgabe hat jedoch nur eine Zukunft, wenn es gelingt, auch den nachwachsenden Generationen den Wert der in Jahrhunderten entstandenen und gewachsenen Bausubstanz unserer schönen Heimatstadt nahe zu bringen. Seit vielen Jahren hegen daher Heimatverein und Grundschule Ahrweiler engen Kontakt und sind bemüht, über die traditionellen Feste wie Aloisius- und Martinsfest hinaus den  Kindern Wissen über ihre Heimatstadt zu vermitteln und in der konkreten Anschauung zu vertiefen.

Das Schulprojekt des Heimatvereins

Seit einigen Jahren sorgt der Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ in Zusammenarbeit mit der Aloisiusschule dafür, dass die Schülerinnen und Schüler die Ahrweiler Befestigungsanlagen kennenlernen und im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“. In diesem Jahr machten die Vorstandsmitglieder des Heimatvereins Erich Felten, Hans-Georg Klein und Rainer Sturm mit den vierten Schuljahren und der Klasse 3b an vier Tagen wieder Stadtführungen unter besonderer Berücksichtigung der mittelalterlichen Befestigungsanlage Ahrweilers. Die Schülerin Sophie Weber schreibt uns dazu ihren Beitrag:

Ahrweiler in der Schule
(von Sophie Weber, Klasse 4 c, Aloisiusschule)

Am Montag (21.07.2014) vor den Sommerferien haben wir, die Klasse 4 c der Aloisiusschule, mit dem bekannten Heimatforscher Hans-Georg Klein eine Führung durch Ahrweiler gemacht. Erst haben wir in der Klasse über die Aufgabe und die Besonderheiten der Ahrweiler Stadtmauer gesprochen. Wir erfuhren, dass die Stadtmauer 1,8 km lang und fast noch vollständig erhalten ist. Das ist selten. Wir lernten die vier Stadttore und die vier Grabenteile kennen, die jeder einen eigenen Namen hat: [vom Obertor im Uhrzeigersinn] der Jeuchengraben, der Weilergraben, der Faulengraben und der Bitzengraben. Bis zum Dreißigjährigen Krieg wurden die Stadttore zusätzlich noch durch Vortore geschützt, die leider in dem genannten Krieg zerstört wurden. Auch die Aufgabe und der Sinn der merkwürdigen Löcher in der Stadtmauer und die Bögen zwischen Niedertor und Ahrtor wurden uns erklärt. Siehe weiter unten.
Danach schauten wir uns das Ahrtor, das größte der vier Ahrweiler Stadttore vor Ort an. Es war für uns geheimnisvoll, denn diese Tortürme sind immer verschlossen und können nicht besichtigt werden. Wir erfuhren auch, dass das Ahrtor früher als Stadtgefängnis und als Waffenkammer der Stadt diente. Herr Klein zeigte uns den Wehrgang und das Innere des Tores. Er hat sich auch viel Zeit genommen, um all unsere Fragen zu beantworten. Für alle war dies ein toller und interessanter Tag.

 

 

 

Aus "Neue Aspekte zur Stadtbefestigung Ahrweilers" im
Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2007, S. 126-131
von Hans-Georg Klein

 

 

Die "Käselöcher" in der Stadtmauer waren die Rüstlöcher. Diese befinden sich im Abstand von 1,40 m - 1,50 m in der Größe von 25 X 30 cm in der Stadtmauer. Sie liegen etwa 3 m - 3,50 m über dem Erdboden. Durch die Rüstlöcher gingen die Kragbalken. Diese wiederum stützten den auf der Mauerkrone sitzenden hölzernen Wehrgang ab. Diese Sonderform des Wehrganges, Hurde oder Hurdengallerie, lässt sich mit Bestimmtheit für den Abschnitt des Faulengraben, aber vermutlich auch für den Bereich des Weilergrabens, wo diese Rüstlöcher nur noch vereinzelt zu sehen sind, nachweisen.

 

 

 

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Stand: 15.08.14

 

Design: Reiner Bauer