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Bild: Franz Ulrich
Die Ahrweiler Huten

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Überreichung der Ehrenplakette des Kreises Ahrweiler 
an die Hutenmeister von Ahrweiler am 26. Oktober 2006

Die Plakette 
stellt die Mantelabwicklung des Kegelkörpers dar. 
Dieser symbolisiert ein geografisches Zeichen des Landkreises, die Landskrone.
Auf dem Kegelmantel ist der Landkreis Ahrweiler eingearbeitet.
Der Rhein bildet als Östliche Grenze den Anfang. Mir den acht Ringfeldern sind die Verbandsgemeinden und Städte des Kreises gezeigt. Als erhabene Fläche ist die Seitenansicht des Kegelkörpers dargestellt.

Die Herren (von Links):

Landrat Dr. Jürgen Pföhler
Hutenmeister der Oberhut
Peter-Josef Monreal
Hutenmeister der Niederhut Michael Geschier
Hutenmeister der Adenbachhut Bernd Koll
Hutenmeister der Ahrhut Jochen Ulrich

bei der übergabe der Urkunden.

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Aufgaben der Huten

von Heike Wernz-Kaiser

Bis heute ist der Zusammenhalt der einzelnen Hutengemeinschaften erhalten geblieben und es werden Bürgersinn, Gemeinschaftsgeist und nachbarschaftliches Bewusstsein innerhalb der einzelnen Huten gepflegt. Das Hutenwesen wurde 1921 im Zuge der Vaterlandsbewegung im ersten Viertel dieses Jahrhunderts wiederbelebt, nachdem es seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht mehr gepflegt worden war. Im Vordergrund steht heute in allen vier Huten das soziale Engagement, vorrangig die Unterstützung von Senioren.

Feste

Patronatsfest

Alljährlich feiern die Hutengemeinschaften die Patronatsfeste ihrer Schutzheiligen. Diese Feste finden bei der Oberhut und der Adenbachhut am Samstag nach dem Patronatstag, bei der Niederhut und Ahrhut am Patronatstag statt. Diese Festivitäten vereinen die Einwohner einer Hut zu einer festen Gemeinschaft. Der Ablauf ähnelt sich bei allen Huten. Man beginnt mit einem feierlichen Gottesdienst zu Ehren der jeweiligen Hutenheiligen und gedenkt der Lebenden und Verstorbenen der Hutengemeinschaft. Adenbachhut, Oberhut und Ahrhut feiern ihren Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Laurentius, die Hutengemeinschaft der Niederhut in der Kapelle des Alten- und Pflegeheims St. Maria-Josef (Klösterchen).

Früher war der Gottesdienst mit einer Prozession durch die jeweilige Hut verbunden, welche von der Feuerwehr begleitet wurde. In der Chronik der Niederhut von 1921 ist festgehalten, dass in dieser Prozession eine Statue mit echten Kleidern mitgeführt worden sei. Heute finden derartige Prozessionen nicht mehr statt.

Anschließend blickt man in gemütlicher Runde im Rahmen eines Frühschoppens zurück auf besondere Ereignisse innerhalb der Hut während des vergangenen Jahres. Es ist üblich, dass der Bürgermeister der Stadt und der zuständige Geistliche der Pfarrgemeinde St. Laurentius über durchgeführte, aktuelle und geplante Vorhaben im jeweiligen Hutenbereich und im gesamten Stadtteil sprechen.
An dem darauffolgenden Sonntag werden die Senioren der jeweiligen Hut verköstigt und unterhalten. Diese Tradition geht ebenfalls auf das Jahr der Wiederbelebung der Hutengemeinschaft durch die Niederhut 1921 zurück. Damals wurden die Waisenkinder im „Klösterchen" mit Kuchen und Getränken versorgt sowie mit Spielen unterhalten.
Das Geld für die karitativen Belange setzt sich damals wie heute allein aus Spenden zusammen.

Fronleichnam

Über das Patronatsfest hinaus, beteiligen sich die Huten am Aufbau und der Gestaltung der Fronleichnamsaltäre.

Maibrauchtum

Über die reinen Hutenfeste hinaus sind auch die einzelnen Bräuche rund um das Maibrauchtum oder das Martinsfest eng mit dem heutigen Hutenwesen verbunden. Beispielsweise stellen die Junggesellen einer jeden Hut jedes Jahr am Vorabend des 1. Mai an ihrem Stadttor einen großen Maibaum auf. Am gleichen Abend versteigern die Junggesellen die schönsten Mädchen der Hut als „Mailehen". In der folgenden Nacht werden dann den unverheirateten Frauen von ihren Verehrern jeweils eine Birke ans Haus gebunden als Zeichen der Verehrung.

Martinsbrauchtum

Am Martinsabend wiederum liegen die einzelnen Huten miteinander im Wettbewerb um das schönste Feuer und - seit den 60er Jahren - um das originellste Fackelschaubild. Junggesellen und Jugendliche aller vier Huten entfachen mit Einbruch der Dunkelheit vor dem eigentlichen Martinsumzug in den ihrer Hut am nahsten gelegenen Weinberg außerhalb der Stadt ein Martinsfeuer. Die Hut mit dem schönsten Feuer und dem originellsten Fackel-Schaubild erhält einen Preis. Ist der Preisträger ermittelt, ziehen Kleinkinder und Schulkinder mit ihren Eltern singend und nach Huten gegliedert, angeführt von der jeweiligen Hutenfackel, im festlichen Zug durch die Stadt.

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Stand: 24.11.13

 

Design: Reiner Bauer