Zeittafel aus Archiv Heimatverein "Alt-Ahrweiler"
2016 |
Brief unserer
Generaloberin zur aktuellen Situation
Calvarienberg
Liebe
Mitbürgerinnen und Mitbürger, verehrte Damen
und Herren,
vor 3 Jahren feierten wir
Ursulinen, dass wir seit 175 Jahren in
dieser Stadt leben und arbeiten. Wir haben
schwere Zeiten erlebt – ich denke da vor
allem an die Anfänge 1838, an den
Kulturkampf und an die NS-Zeit – aber es
überwiegt unsere Dankbarkeit für viele
hilfreiche und positive Erfahrungen, die wir
hier machen durften. Es gab zahlreiche
Begegnungen mit den Vertretern der Stadt,
mit verschieden Gruppen der Pfarrgemeinden,
mit den Schützen, den Junggesellen, den
Aloisiusjungen. Wir danken für alles
Vertrauen, das uns entgegen gebracht wurde,
für alle Unterstützung, für
Hilfsbereitschaft und Wohlwollen.
Trotz allem müssen wir den
Berg verlassen, weil sich uns seit mehr als
20 Jahren keine jungen Frauen mehr
angeschlossen haben. Während die Mitglieder
unserer Gemeinschaft weniger und immer älter
werden, sind uns die Sanierungskosten über
den Kopf gewachsen. Es zwingen uns also
personelle und finanzielle Gründe zu diesem
Schritt, der sich voraussichtlich im
kommenden Jahr vollziehen wird.
Damit die beiden Schulen auf
dem Calvarienberg unabhängig von uns
weiterleben, werden wir sie in eine Stiftung
überführen, aber Kloster und Internat
erhalten eine neue Bestimmung, die ganz
sicher der Stadt dienlich sein wird. Nur
eine kleine Gruppe unserer Gemeinschaft wird
in der Stadt bleiben, aber grundsätzlich
verlegen wir den Schwerpunkt in unser
Kloster nach Trier.
Unsere große Klosterkirche
wird profaniert, aber unser so genanntes
Schwesternchor bleibt erhalten. Die große
wertvolle Kreuzigungsgruppe wird dort einen
neuen Platz finden für alle, die zum
gekreuzigten Herrn ihre Zuflucht nehmen.
Auch das Reliquiar unserer seligen Sr.
Blandine wird zur Verehrung weiterhin
zugänglich sein. Ein eigener Eingang zu
diesem Kirchenraum wird geschaffen.
Wir erbitten von Herzen der
Stadt und ihren Bewohnern Gottes Schutz und
Segen und grüßen Sie herzlich und dankbar.
Für die Ursulinen vom Calvarienberg
Ahrweiler, 14. Sept. 2016
Sr. Maria Monheim
|
1988 |
7.Oktober
1988 Festakt zum 150-jährigen Gründungsjubiläum der Ursulinen
von Calvarienberg Ahrweiler. Festgottesdienst und Predigt Diözesanbischof
Dr. Hermann Josef Spital |
1987 |
Am
01.November 1987 Seligsprechung der Schwester Blandine Merten
vom Orden der Ursulinen auf dem Calvarienberg durch Papst
Johannes Paul II.
*10.Juli 1883 in Düppenweiler/Saar; + 18.Mai 1918 in Trier.
(Siehe 18.05.1918: Tod der Schwester Blandine) |
1984 |
21.September
1984: Einweihungsfeier und "Tag der offenen Tür" auf
dem Calvarienberg.
Neu- und Umbauarbeiten für Klassen- und Lehrräume des
Gymnasiums und der Realschule sowie Fertigstellung der Außensportanlagen.
Bei ca.920 Schülerinnen - hiervon 382 Realschülerinnen- verfügt
das Gymnasium über 3 Ordenslehrkräfte.
21 staatlich zugewiesenen Lehrpersonen und 13 Angestellte des
Ordens.
Die Realschule hat 23 Lehrpersonen, davon sind 5
Ordensschwestern. |
1977 |
Am
23.September 1977 Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau des
Gymnasiums der Ursulinen "auf dem Berg". Mit Beginn
des Schuljahres 1979/80 erfolgte der Umzug in den Neubautrakt.
Gymnasium und Realschule z.Zt. 1200 Schülerinnen. |
1973 |
Am
5.Oktober 1973 wurde der neue Kindergarten Calvarienberg
eingeweiht; Kosten ca. eine Million Mark. Der Kindergarten hat 5
Gruppen mit 125 Kindern. |
1969 |
8.September
1969 Offizielle feierliche Einweihung und Übergabe der
Realschule Calvarienberg. Bischof Dr. Bernhard Stein und
Kultusminister Dr. Vogel waren prominente Gäste. |
1968 |
15.Juli
1968 Richtfest Realschule auf dem Calvarienberg |
1967 |
22.Mai
1967 erfolgte die Grundsteinlegung für den Neubau der
Realschule auf dem Calvarienberg.
Der Realschulbau hat 12 Klassenräume und Sonderräume für
Naturwissenschaft, Physik und Hauswirtschaft. Die Schule bekommt
eine Kleinschwimmhalle 8 x 16 m und eine Turnhalle 14 x 28 m.
Insgesamt können 450 Schülerinnen unterrichtet werden. |
1958 |
4.
März 1958: Durchgreifende Restaurierung der Klosterkirche.
Anlage einer neuen Heizung; Entfernung der Kanzel (befindet sich
jetzt in der Filialkirche in Vettelhoven); von den fünf
Beichtstühlen werden nur noch zwei wieder aufgestellt. Der
gemauerte Hochaltar, der 1890 von Bischof Felix Korum
konsekriert wurde, musste entfernt werden; Die Reliquienkapsel
mit dem Siegel des Bischofs Korum, wird wieder verwendet. In der
Mitte des Altars befand sich noch ein zweites Reliquiengrab mit
einem Tongefäß, in dem noch Reliquien zu erkennen waren.
Offensichtlich handelte es sich um die Reliquien, die bei der
ersten Weihe 1678 im Altar geborgen wurden. Der neue Altar hat
die Form eines Blockaltar. Die Altarplatte ist aus grauschwarzem
Marmor von der oberen Lahn. Der Fußboden mit Mettlacher Plättchen
mit dem vor 60 Jahren modernen Muster wird erneuert; Altarstufen
und Bodenplatten aus Jurakalk. Neuer Anstrich der Kirche. Es
werden keine Seitenaltäre mehr aufgestellt. Die Figuren der
Kreuzigungsgruppe stammen aus der spätgotischen Zeit. Die
Figuren: St. Josef, Joachim, Anna, Franziskus, Antonius, Petrus
Alcantara, werden ihren Platz auf der Epistelseite erhalten. Bei
den Renovierungsarbeiten wurden die Messen in der Marienkapelle
gehalten, die Schulmessen in der Aula.
Bei den Ausgrabungen wurde die Gruft derer von Leyen freigelegt.
Diese ist 3 qm groß. Fünf Särge Erwachsener stehen
nebeneinander, zwei Kindersärge darüber gestellt.
Inschrift: Damian von der Leyen Ao 1636 den 17.Martii. An einer
Reihe anderer Stellen wurden weitere Gebeine gefunden, bei einem
Grab liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen
Franziskaner gehandelt hat.
Dieser Damian von der Leyen ist der Vater zweier Kurfürsten:
Kurfürst Carl Caspar von der Leyen von Trier (1652-1676) und
Damian Hartrad von der Leyen, Kurfürst von Mainz (1675-1678).
Karl Kaspar von der Leyen: * 18.Oktober 1618 in Trier; bereits
1640 Domherr, 1650 Koadjutor, bestieg mit 34 Jahren 1652 den
erzbischöflichen Stuhl in Trier. + am 01.Juni 1676 in Koblenz
und am 14.Juni 1676 im Trierer Dom beigesetzt.
Am 13.September 1958 feierliche Einweihung des neuen Altares in
der Klosterkirche des Kalvarienberges durch Bischof Dr. Bernhard
Stein von Trier. |
1955 |
20.August
1955 Bericht in den Ahrweiler Stadtnachrichten: Richtfest auf
dem Calvarienberg.
Neuerstellter Anbau mit Paramentensaal, Nähsaal und 55 Schlafräumen. |
1954 |
Seit
1954 besteht auf dem Calvarienberg neben dem Neusprachlichen
Gymnasium auch eine Realschule. Der Schulbau von 1933 war für
300 Schülerinnen berechnet; das Schuljahr 1966 begann mit 770
Schülerinnen.
Das Baugelände umfasst eine Fläche von 27000 qm. Vorgesehen
ein Trakt mit 12 Klassenräumen. |
1949 |
In
der Nacht zum Passionssonntag, dem 3.April, kamen etwa 500 Männer
von Ahrweiler zum Berg gepilgert; schweigend zogen sie von der
Ahrweiler Pfarrkirche aus durch die Straßen der Stadt. In der
Mitternacht war hier heilige Messe.
Der Aloisiustag wurde feierlich begangen. Nachmittags gegen 16
Uhr kamen, zum erstenmal seit 1938, wieder die Aloisius-Schützen,
aber nur die Schützen mit ihrem König, nicht die ganze
Volksschule, und machten Parade auf unserm Spielhof. Ehrwürdige
Mutter überreichte den 23 Jungens den traditionellen Brezel,
dann zogen sie wieder ab.
1.September: Schuljahrbeginn. Im Internat sind 125, in der
Schule 315. |
1948 |
Am
9.November 1948 verstarb Monsignore Dr. Paul Küchler, Rektor
des Kalvarienberges.
* 13.April 1871; seit 6.August 1897 Rektor und Religionslehrer
an Calvarienberg, Ahrweiler. |
1945 |
Nach
dem Krieg konnten am 1.Oktober 1945 die Ursulinen ihre Schule übernehmen.
Für 340 Schülerinnen begann wieder der Unterricht. |
1944 |
Aufgrund
der vielen Luftangriffe war ein regulärer Schulbetrieb nicht
mehr möglich. Am 14.September 1944 wurde der Schulbetrieb
eingestellt.
Das klösterliche Internat mit 50 Mädchen bestand ebenfalls bis
zum 14.09.1944, als das Vorrücken der Front die Entlassung der
Kinder erzwang.
Am 14.September 1944 stellte das Lazarett seinen Betrieb ein und
wurde nach Linz verlegt.
Am 3.Januar 1945 wurde das Kriegslazarett der SS unterstellt.
Der ganze Berg galt als beschlagnahmt.
Am 7.März 1945 zogen die Amerikaner in Ahrweiler ein. |
1943 |
Immer
mehr wurde auch die Ahrbergschule vom Kriegsgeschehen erfasst;
immer häufiger waren Luftalarme und das dann erforderliche
Aufsuchen der Schutzräume ab Mitte 1943 an der Tagesordnung. |
1940 |
Am
8.Februar erscheint in der lokalen Presse die Mitteilung:
"Ab Ostern 1940 wird die Oberschule für Mädchen Ahrweiler
(Kalvarienberg) als öffentliche Schule vom Staat weiter geführt.
Der Schulbetrieb geht in den gleichen Räumen weiter.
Neuanmeldungen sind beim Landrat des Kreises zu tätigen. Der
Landrat des Kreises Ahrweiler: gez. Dr. Simmer."
Dies bedeutete das endgültige Aus für Schule und Internat.
Am 26.Februar fanden die letzten Abiturprüfungen an der
Calvarienbergschule statt. Zum ersten Mal wurde die Reifeprüfung
nach acht Jahren abgelegt. Am 18.März war der letzte Schultag.
Am 3.April 1940 begann in den Räumen der ehemaligen Schule des
Calvarienberges die staatliche "Kreisoberschule für Mädchen",
mit der Bezeichnung Ahrbergschule der Unterricht. Direktor wurde
Dr. Achenbach.
Die Kriegszeit hat auch den Calvarienberg zum Hilfsdienst
aufgerufen. Acht Monate lagen bis zu 200 Alpenjäger in der Aula
und in einigen Klassenräumen in Quartier. Nachdem sie nun zum
Einsatz an der Front abgerückt sind, steht der Berg unter dem
Zeichen des Roten Kreuzes. Seit April 1940 ist der Calvarienberg
Reserve-Lazarett für 160 -170 Leichtverwundete und Kranke von
der Westfront. Im Winter 1940/41 stand das Lazarett leer, die
Gebäude waren aber weiterhin von der Wehrmacht beschlagnahmt.
Nach dem Überfall auf die Sowjetunion wurde das
2.Reservelazarett am 1.Juli eröffnet. Ca.1650 Kranke und
Verletzte wurden in dem zweiten Reservelazarett bis zum Sommer
1943 versorgt. Im Herbst umgewandelt in ein Malaria-Lazarett;
1500 Patienten. Die Pflege der Kranken und Verwundeten stand
unter der Leitung der Ursulinen. |
1939 |
Am
12.Mai 1939 traf nicht unerwartet die Bekanntgabe der
beabsichtigten Schließung der "Oberschule für Mädchen"
ein.
Am 8.August 1939 teilt der Oberpräsident der Rheinprovinz in
Koblenz der Leiterin der "Privaten Oberschule für Mädchen"
der Ursulinen in Ahrweiler mit, dass im Auftrag des
Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung
die private höhere Schule zu Ostern 1940 geschlossen wird.
Die Schwestern bemühten sich darum, dass die Schließung der
Calvarienbergschule wenigstens verschoben wird. Doch die Auflösung
der Schule war beschlossene Sache. |
1938 |
Am
2.Oktober 1938 Feier der hundertste Wiederkehr der Übernahme
des Klosters durch die Ursulinen. Pontifikalamt durch Bischof
Dr. Franz Rudolf Bornewasser. |
1937 |
Aloys
Schneider
* 14.Juni 1908 in Oberleuken/Saargebiet. Am 30.Juli 1932
Priesterweihe. Am 20.Oktober 1937 kam Aloys Schneider als
Religionslehrer zum Mädchengymnasium Calvarienberg und wurde
1948 zugleich Rektor an der Klosterkirche Calvarienberg.
Die Bezeichnung der Schule "Anerkannte private Oberschule für
Mädchen Calvarienberg" löst ab 1.November 1937 per Erlass
den Namen "Oberlyzeum der Ursulinen" ab. |
1918 |
18.Mai
1918 Tod der Schwester Blandine Merten in Trier.
* 10.07.1883 in Düppenweiler/Saar. 22.04.1908 Eintritt in die
Kongregation der Ursulinen von Calvarienberg bei Ahrweiler.
21.5.1918 Beerdigung auf dem Friedhof von St. Paulin, Trier.
1953 Exhumierung und Umbettung. 13.11.1954 Eröffnung des bischöflichen
Informationsprozesses in Trier. 10.07.1962 Übergabe der Akten
an die Ritenkongregation in Rom. 21.12.1968 Anerkennung der
Schriften der Schwester Blandine durch die Ritenkongregation und
Bestätigung durch Papst Paul VI. 8.05.1987 Verlesung des
Dekretes über die Seligsprechung vor dem Heiligen Vater;
Abschluss des Seligsprechungsprozesses. Am 01.November1987
Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II. |
1914-1918 |
Im
ersten Weltkrieg war das Bergkloster für vier Jahre ein
Lazarett. |
1913 |
Am
15.April 1913 wurde in einem Zimmer im "Ostende", dem
ältesten Teil des Klosterkomplexes, ein Kindergarten eröffnet.
Erste Leiterin des Kindergartens war Maria Nießen aus Bad
Neuenahr, Tochter des Sanitätsrats Dr. Nießen.
Dr. theol. Nicolaus Zeimetz von 1913 - 1937 Religionslehrer auf
dem Calvarienberg.
* 12.Februar 1885 in Sefferweich bei Bitburg. Priesterweihe 1911
Bischof Michael Felix Korum in Trier. 1913 an der Innsbrucker
Universität zum Dr. theol. promoviert. Kurz vor seinem
81.Geburtstag im Krankenhaus Ahrweiler verstorben. Beisetzung am
22.Januar in Sefferweich b. Bitburg. |
1911 |
Weihe
der neuen Glocken. Die größere der beiden im Jahre 1547
gegossenen Glocken wurden dem Kapellenbauverein zu Bachem als
Geschenk überlassen. |
1907 |
erfolgte
der Anschluss an die städtische Wasserversorgung. |
1897 |
einem
Neubau. Heute beherbergt der Calvarienberg ein Gymnasium und
eine Realschule für Mädchen mit angeschlossenem Internat.
Am 6.August 1897 wurde Monsignore Dr. theol. Paul Küchler
Rektor und Religionslehrer am Calvarienberg bei Ahrweiler.
*13.April 1871 Saarbrücken; + 9.November 1948 in Ahrweiler.
Begraben auf dem Ahrtorfriedhof (Priesterondell) in Ahrweiler.
Priesterweihe am 30.März 1895 aus der Hand Bischofs Michael
Felix Korum, Trier. 1923 erwarb er den theologischen Doktorgrad.
1927 ernannte ihn Papst Pius XI zum Päpstlichen Geheimkämmerer.
Aus Anlaß seines Goldenen Priesterjubiläums als Rektor des
Calvarienberges verlieh ihm Erzbischof Franz Rudolf Bornewasser
in Anerkennung seiner Verdienste den Titel eines Geistlichen
Rates h.c. |
1896 |
Die
Ursuline M. Bathilde berichtet 1938: "Am 26.Juli 1896
begannen die Erdarbeiten auf der `Bellevue´ zu Calvarienberg,
wo das neue Chor, anlehnend an die Nordseite der Kirche, gebaut
werden sollte." |
1884 |
Die
Schwestern erhielten 1884 die Schulleitung wieder zurück. |
1878 |
Im
Kulturkampf, als der Staat drohte, das Kloster aufzuheben und
das Klostergut zu beschlagnahmen, förderte die
"Berggesellschaft" den Ankauf des Klosters
Calvarienberg durch den Grafen Mirbach zu Harff, der den
Klosterbesitz für 11000 Taler ankaufte, um als Schutzherr das
Kloster vor der staatlichen "Konfiskation" zu
bewahren. Die Ordensleitung zog mit vielen Schwestern nach
Seroul, unweit Banneux in Belgien. Nach dem Kulturkampf kehrten
die Schwestern (1848) zum Calvarienberg wieder zurück.
Im Kulturkampf wurde die Schule vom Staat aufgelöst. |
1872 |
Bei
der großen Renovierung der Klosterkirche (1958) fanden sich
auch vergilbte Dokumente über die 1871 gebaute Orgel und zwar
von der Firma Stahlhuth in Aachen. Im Revisionsprotokoll heißt
es u.a.: "Die in der Klosterkirche zu Ahrweiler von Herrn
G. Stahlhuth gebaute Orgel lässt sich den anderen von ihm
bekannten Werken würdig zur Seite stellen. Wie sie, zeichnet
sich dieselbe durch äußerste Sauberkeit der Arbeit und edle
Klangfarbe der einzelnen Register aus.
....Bonn, 26.Juni 1872, gez. Georg Herbert" |
1854 |
Am
24.März 1854 wurde M. Theresia erneut zur Oberin gewählt. Die
Gründerin des ersten Ursulinenklosters in der Diözese Trier
starb am 12.September 1854 und wurde auf dem Ursulinen-Friedhof
vor dem Ahrtor beigesetzt.
M. Josephine Wartzheim wurde die erste Nachfolgerin als Oberin. |
1853 |
Am
19.November 1853 war die kirchliche Weihe der fertigen Leitung.
Königin Elisabeth von Preußen gestattete, den Klosterbrunnen
auf ihren Namen als "Elisenbrunnen" zu taufen. |
1851 |
Am
21.November 1851 erteilt der Stadtrat die Genehmigung "die
Anlage einer Wasserleitung aus dem Gemeindewald am Nohlenbrunnen
durch Gemeindeeigentum in die Räumlichkeiten des Klosters
Calvarienberg". (Dialektform "Nohl" -
hochdeutsches Wort: "Nadel") |
1848 |
Die
politischen Unruhen brachten dem Calvarienberg ein Ereignis,
dessen Folgen für die Ursulinen sich später in der
Kulturkampfzeit als segensreich erweisen sollten. Prinzessin
Augusta von Preußen, die spätere Kaiserin Augusta, fand für
sich und ihre Kinder, von Koblenz kommend, eine Zufluchtststätte
auf dem Calvarienberg. Prinzessin Augusta war die Gattin von
Prinz Wilhelm von Preußen, nachmals Kaiser Wilhelm I. Er musste
während der Märztage Berlin verlassen und nach England
fliehen. Der Aufenthalt der Prinzessin und ihrer Kinder auf dem
Calvarienberg musste der Umstände wegen geheimgehalten bleiben. |
1847 |
Am
24.Juni 1847 war eine im oberen Teil des Berggartens (Bellevue
genannt) geschaffene Brunnenanlage vollendet. Ausreichend war
aber der Zufluss leider nicht. Ein Teil des benötigten Wassers musste
aus dem Tal heraufgeschafft werden. |
1845 |
Mit
der steigenden Zahl der Schülerinnen musste das Kloster immer
wieder erweitert werden. |
1843 |
erhielt
die Kirche ihren ersten Rektor, Johann Meinolf Traube, der bis
1851 hier tätig war. Sein Nachfolger wurde Jakob Ziegeler. |
1841 |
Von
der Freischule ist im Revisionsbericht zu lesen: In der 30 Schülerinnen
zählenden Armenschule wird Lesen, Schön- und richtig
Schreiben, Kopf- und Tafelrechnen gelehrt, vorzüglich auch
weibliche Handarbeiten". |
1840 |
waren
es schon 90 Pensionärinnen. Sie mussten in 5, später sogar in
7 KLassen unterrichtet werden. |
1839 |
Im
ersten Prospekt der Schule werden folgende Unterrichtsfächer
genannt: Religion, Deutsch,Französisch,Englisch, Geschichte,
Erdkunde, Rechnen, Naturkunde, Zeichnen, Handarbeit, Gesang und
Instrumentalkunde.
Am 1.April 1839 waren bereits 50 Schülerinnen angemeldet.
Lobend äußert sich der erste Revisionsbericht aus dem Mai 1839
über die Schule und die Unterrichtsmethoden. Lobende
Anerkennung fand auch die Armenschule (gehobene Volksschule) im
Jahre 1841. Armenschule genannt, weil kein Schulgeld genommen
wurde.
Im Juli 1839 wurde ein Raum für eine "Armenschule"
und ein Raum für eine "Externenschule" eingerichtet. |
1838 |
Am
28.August 1838, dem Fest des hl.Augustinus, des großen
Ordenspatrons der Ursulinen, wurde die Kongregation der
Ursulinen von Calvarienberg durch einen feierlichen kirchlichen
Akt öffentlich gegründet. In einem feierlichen Festzug zog man
von der Pfarrkirche zum Calvarienberg.
Das erste Ursulinenkloster der Diözese Trier war gegründet.
Mit der feierlichen Einführung in Ahrweiler fand die Verlegung
des Ursulinenklosters von Montjoie (Monschau) auf dem
Calvarienberg seinen Abschluß. Die Verlegung aus dem Sprengel
des Erzbistums Köln in die Diözese Trier war auch
kirchenrechtlich eine nicht einfache Übersiedlung.
Das Kloster ist seitdem Sitz der Generalleitung und Mutterhaus
der Ursulinen von Calvarienberg.
Wegen Priestermangel konnte 1838 nicht gleich ein Rektor
angestellt werden. Die Geistlichkeit aus Ahrweiler griff hier
helfend ein. Besonders dienstbereit erwies sich der Vikar Jakob
Hubert Fechemer (*1773 in Ahrweiler, 1811 zum Priester geweiht,
blieb bis zu seinem Tode 1854 Vikar in Ahrweiler) sowie der
Vikar Lothar Josef Muttone. |
1837 |
Am
17.Oktober 1837 erfolgte eine vertragliche Übereinkunft mit den
Eigentümern des Calvarienberg-Gutes durch die Unterzeichnung
der Übertragungsurkunde vor Notar Peter Josef Krichel in
Ahrweiler. Unterzeichner des Vertrages waren vier Mitglieder der
Berg-Verwaltungskommission, Georg Kreutzberg, Nicolaus
Reifferscheidt, Heinrich Kreuzberg und Franz Josef Schopp
einerseits und der Oberin des Ursulinenklosters zu Montjoie,
M.Theresia (Anna Barbara Schäfer; *31.12.1798 in Köln). Sie übergaben
den Ursulinen das Gut zur gänzlichen und uneingeschränkten
Benutzung. Zur Instandsetzung des Klosters stellte die
Gesellschaft zudem den Ursulinen ein Kapital von 3000 Thalern
zur Verfügung.
Die Vertragsbedingungen lauteten u.a.:
"Den Gottesdienst in der bei dem Calvarienberg-Gute
befindlichen Kirche beizubehalten;
eine mit dem Kloster verbundenen Unterrichtsanstalt
ein-zurichten und fortzuführen;
jährlich nach Allerseelen eine feierliches Seelenamt für die
verstorbenen Mitglieder der Berggesellschaft halten zulassen; während
der Dauer der Nutznießung alle Lasten, Reparaturen und
Neubauten zu bestreiten."
An Gebäulichkeiten übernahmen die Ursulinen von den
Franziskanern:
die heute noch vorhandene, 1678 konsekrierte Kirche; das aus
Fachwerk erbaute Kloster mit Kreuzgang. Es war an die Südseite
der Kirche angelehnt und umschloss im Viereck einen kleinen
Binnengarten; einen alleinstehenden Flügel aus Stein ("Südflügel"),
im Obergeschoss durch eine Brücke mit dem Kloster verbunden;
ein 1709 erbautes einstöckiges Haus an der Nordseite des
Bergplateaus, "Ostende" genannt; die ebenfalls 1709
errichtete Umfassungsmauer mit dem "Mönchstor". |
1823 |
Als
München 1823 als Domherr nach Köln berufen wurde, verließ er
den Berg. Unter den Nachfolgern Sebastiani und Doetsch hielt
sich die Schule noch eine Zeitlang und löste (1828) sich dann
auf.
Die "Berggesellschaft" hatte inzwischen Verhandlungen
mit den Ursulinen von Montjoie (Monschau) aufgenommen. |
1817 |
starb
Vikar Jakob Giesen. Er hielt in seinem Testament ausdrücklich
fest, das Kloster solle "in einem solchen Stande gehalten
werden, dass dasselbe und die zu demselben gehörigen Gebäudelichkeiten
zu dem Zweck, wozu es gemacht ist, oder zu einem anderen, doch
frommen, Zweck verwendet werden könne".
Nach dem Tode des Vikars boten die Erben der Stadt Ahrweiler das
Klostergut unter den Bedingungen des Testamentes zum Kauf an.
Durch Beschluss vom 12.Dezember 1817 lehnte die Stadt den Kauf für
Rechnung der Stadt abzuschließen, ab.
Es wurde eine eine Gesellschaft gegründet, die auf dem Wege der
Subskription 4812 Franken aufbrachte und den Calvarienberg von
den Erben Giesens erwarb. Sie sorgte dafür, dass im Sinne des
Vikars Giesen auf dem Kalvarienberge regelmäßig Gottesdienste
gehalten wurden und auch die Schule weitergeführt wurde. Unter
der Leitung des früheren Vikars von St. Wendel, Nikolaus München,
war nun eine höhere Knabenschule in den alten Klostergebäuden. |
1806 |
Am
30.01.1806 wird das Franziskanerkloster für 5925 Franken von
Vikar Jakob Giesen ersteigert, obwohl der Schätzpreis nur 4000
Franken betrug. Das Objekt umfasste damals das Klostergebäude,
einen kleinen Garten und 1,27 ha Weinberge. Giesen errichtet nun
auf dem Calvarienberg eine Knabenschule, die von der französischen
Regierung als Sekundärschule anerkannt wurde. |
1803 |
mussten
die Franziskaner - es waren damals 14 Patres und 4 Laienbrüder
- den Calvarienberg verlassen. Das Kloster wurde französisches
Eigentum. Es wurde an Josef Pitzen gegen die Abgabe von
Naturalien verpachtet. |
1747 |
Am
6.März wurde in der Kirche Calvarienberg das neue größere Glöckchen
für Walporzheim zu Ehren des hl. Joseph und des hl. Sebastian
geweiht.
bricht die Chronik ohne erkennbaren Grund ab. |
1745 |
Nach
so vielen Anstrengungen und aufgewendeten Kosten wurde endlich
am 9.August die letzte Hand an der Wasserleitung gelegt. |
1744 |
Am
21.Januar wurde Freiherr von Wengen, dem der Kurfürst Clemens
August die Amtmannstelle in Ahrweiler verliehen hatte, eingeführt.
Gegen Anfang Februar erhielt das Kloster vom Stadtrat durch eine
besiegelte Urkunde die Vergünstigung und Erlaubnis, die vom
Berg Klotzbahn herkommende Quelle abzuleiten, so dass wir sie
zum Gebrauch des Klosters heranführen konnten. In Wahrheit
hatte man oft kein fließendes, in manchen Zeiten auch kein
stehendes Wasser. |
1741 |
Im
Juli werden genannt: P. Gottfried Langen, der Concionator und P.
Dionysius Odenthal.
Im vergangenen Jahr hatte Herr Feldmüller das Fundament zu
einer kunstreichen Brücke gelegt. Im September diesen Jahres
setzte er auf die Brücke zwei Standbilder, das eine die
unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria, das andere den Märtyrer
Johannes Nepomuk darstellend. Die Standbilder wurden im Beisein
von Klerus und Volk, die in Prozessionen kamen, unter
dreimaligen Gewehrsalven und anderen Freudenkundgebungen
aufgerichtet. Die Festlichkeiten wurden mit einem feierlichen
Hochamt abgeschlossen. |
1739 |
Am
16.Januar war hier ein außerordentlich starkes Hochwasser, wie
es die ältesten Bürger Ahrweilers seit Menschengedenken nicht
gesehen hatten. Die Überschwemmung reichte nicht nur bis zum
Ahrtor, sondern drang auch etwas in die Stadt ein. Am meisten
ist zu beklagen, dass die Überschwemmung die steinerne Brücke
vor dem Ahrtor zerstört hat. |
1737 |
Der
Guardian, P. Daniel Schulten, ließ ein sehr schönes Standbild
unseres hl. Vaters Franziskus anfertigen. Dieses wurde vor dem
Portiunculafest über der Kirchentür aufgerichtet |
1732 |
Am
18.Mai 1732 wurde der erste Stein für die Kreuzwegstationen
gelegt |
1731 |
Am
30.März 1731 beschloss der Rat der Stadt, für die Ausbesserung
des hl. Grabes, die 14.Station des neuen Kreuzweges "zu
solchem gottgefälligen werck den patribus uffm Calvarienberg
zwey Pistolen sollen gegeben werden." |
1729 |
Am
18.August Visitation des Klosters durch den Provinzial, P.
Fenger. Er hat unter anderem die Vorschrift erneuert, in der
Stadt Ahrweiler nichts zu essen oder zu trinken. Dazu verbot er
auch, in den Stadtgräben zu essen oder zu trinken.
Zuwiderhandelnde sollten in das Strafhaus gebracht werden. |
1727 |
Am
18.November wurden aus der Pfarrkirche in Ahrweiler fünf
Kelche, zwei Ziborien, fünf Heiligenschreine, zwei Brustkreuze
und ein Rauchfaß, alles aus Silber und ziervergoldet,
gestohlen. |
1725 |
Am
6.März weihte P.Guardian im Auftrag des apostolischen Nuntius
in der Pfarrkirche zu Ahrweiler zwei Glocken. |
1713 |
Am
Sonntag Septuagesima war eine feierliche Prozession, die von den
Junggesellen der St.Sebastianus-Bruderschaft (muß heißen:
St.Laurentius-Bruderschaft) mit ihren Waffen und Fahnen
begleitet wurde. Überhaupt wurde eine solche Feier hier noch
nicht gesehen. Über 50 Pfund Pulver wurden verschossen, nicht
eingerechnet, was die jungen Leute mit ihren Gewehren verbraucht
haben.
Am Allerseelentag haben wir mit dem dreitägigen Fasten
begonnen, das neben Gebet und Aussetzung des Allerheiligsten vom
Kölner Domkapitel angeordnet worden war, um die Abwendung der
Pestgefahr zu erflehen. |
1709 |
Am
15.April legte der Guardian Antonius Beutgen den Grundstein zu
dem neuen Krankenhaus. |
1702 |
tritt
in der Chronik eine deutliche Zäsur ein, weil alle politischen
Bemerkungen bzw. Kommentare über Fürsten usw. verboten wurden. |
1690 |
Am
Montag nach dem Sonntag in der Oktav des Festes der Erscheinung
des Herren kamen etwa fünf Kompanien Franzosen, die in hiesiger
Gegen verschiedene Ortschaften einäscherten. In der Ahrweiler
Pfarrkirche wurde das weltliche und geistliche Gut geraubt. |
1689 |
Am
Fest der Beschneidung Christi war die Kirche wenig besucht. Man
fürchtete die Franzosen, die an demselben Tag aus der Festung
Montroyal nach Ahrweiler kamen.
Am Sonntag Quinquagesima war keine Predigt, teils wegen der
fortwährenden Durchmarsches von Soldaten, teils wegen des
Bruchs der Brücken. Alle beide hatte die Ahr in der Nacht zum
St.-Agnes-Tag fortgerissen.
Am 1.Mai zwischen 4 und 5 Uhr zündeten die Franzosen die Stadt
Ahrweiler, 14 Häuser waren ganz in Asche zerfallen.
Am 2.Mai wurde die ganze Stadt angezündet. Nur ungefähr 10 Häuser
entgingen dem Brand, von dem auch die Pfarrkirche nicht
verschont blieb.
Das Kloster Calvarienberg blieb zwar vom Brand verschont, es
entging aber nicht dem Beute machen. |
1688 |
Am
29.September 1688 war französisches Volk in Ahrweiler eingerückt.
Es lagen dort Reiter und Fußtruppen in der Besatzung zum 1.Mai.
Dann wurden sie durch andere Regimenter abgelöst, sodaß
beinahe täglich die Bataillone abwechselten. |
1687 |
Im
Februar hatten wir eine Überschwemmung, die durch die
Schneeschmelze verursacht wurde. Die Ahr hat mit ihrer
hochgehenden Flut mehrere Brücken, besonders zwei in Ahrweiler,
fortgerissen.
Am Karfreitag nach der Totenfeier war die übliche Prozession.
Die Predigt musste auf der an den Berg anstoßenden Wiese
gehalten werden. |
1684 |
Am
30.April 1684 wurde zum Guardian, P.Sebastian Weitzell, und der
Vikar, P.Martin Ruetgen, bestätigt. Concionator
wurde P.Apollinaris Bolderdirk, Instructor P.Modestus Marings.
Am Sonntag Lätare
war die Kirche nur schwach besucht, aus Furcht vor den
durchziehenden kurkölnischen Kriegsvölkern, die hier auf dem
Weg nach Ungarn durchkamen. |
1683 |
Am
13.September 1683 P.Sebastian Weitzell zum Guardian, zum Vikar
P.Martin Ruetgen, zum Concionator P.Paulinus Wahl, zum
Instructor P.Bonaventura Reimer. |
1681 |
Bestätigt
wurden als Guardian P.Josephus Busch, P.Engelhard Verber, der
Vikar, der Instructor P.Hubertus von Neuendorf und P.Konrad
Westhoven, der Concionator.
Nach Fronleichnam kamen mehrere Prozessionen zum Berg, um für
Regen zu beten. |
1680 |
Am
Sonntag Quinquagesima, dem 3. März, unterblieb wegen Fastnacht
der Katechismusunterricht.
Am Mittwoch nach dem 6.Sonntag nach Ostern, wurde der erste
Stein zum hl.Grab geweiht. Diesen ersten Stein legte Herr Johann
Apollinaris Roesgen, der Amtsverwalter, auch des Klosters
apostolischer Syndicus.
Vom 28.April an wurde an dem Auswerfen und Glätten des
Gesteins, an dem Ebnen der Gruft und an dem Gewölbe gearbeitet,
bis endlich nach vielen Anstrengungen am 8.August von dem
Guardian, P.Josephus Busch, dem gewesenen Bürgermeister der
Stadt Ahrweiler, Johann Stoll, dem Vikar, Engelhard Verber, und
dem gesamten Konvent der viereckige Stein aufgelegt werden
konnte. Am Karfreitag hielt, wie herkömmlich, einer von uns in
der Pfarrkirche die Passion. Nach der Totenfeier ging aus
derselben Kirche die jährliche feierliche Prozession nach dem
Calvarienberg. |
1679 |
Am
14.Oktober 1679 wurde P.Joseph Busch zum Guardian gewählt,
P.Engelhard Verber zum Vikar, in ihren Ämtern blieben der
Concionator, P.Paulinus Wahl, und der Instructor, P.Hubertus von
Neuendorf. |
1678 |
Am
2.Sonntag nach Ostern, dem 24.April 1678 wurde zum Guardian
P.Werner Caesarius gewählt. Bestätigt in ihren Ämtern wurden
der Vikar, P.Antonius Molitoris, der Instructur, P.Johannes
Herckenrath, der Concionator, P.Paulinus Wahl.
Am 14.Sonntag nach Pfingsten, dem 1.September, wurde die Kirche,
deren Bau nur langsam fortgeschritten war, auf dem Calvarienberg
durch Herrn Paulus Ausemius, Weihbischof und Kölnischer
Suffragan geweiht. Das ist die noch bestehende Kirche. Deren
beide Glocken wurden im Jahre 1547 gegossen. Einer der Seitenaltäre
war dem hl.Franziskus geweiht. |
1677 |
Am
Vortag von Christi Himmelfahrt, am Festtag selbst und am Freitag
wurde das 40-stündige Gebet abgehalten. |
1676 |
Am
11.Oktober 1676 wurde der Guardian P.Franziskus Koenen in seinem
Amt bestätigt. Zum Vikar wurde P.Antonius Molitoris, zum
Concionator P.Franziskus Altwies, zum Instructor (neu)
P.Johannes Herckenrath bestellt.
Am 24.Sonntag (nach Dreifaltigkeit = 15.November) war weder bei
uns noch in der Pfarrkirche Predigt wegen des holländischen
Kriegsvolkes und der Lüneburger. Am 25.Sonntag unterblieben in
der Pfarrkirche Predigt und Katechismus. An den
Weihnachtsfeiertagen war auch keine Predigt in Anbetracht der
kriegerischen Zeiten. |
1675 |
Am
26.Mai 1675 wurde zum Guardian P.Franziskus Koenen gewählt. Der
Vikar, P.Josephus Busch und der Concionator, P.Ambrosius Kreff,
wurden im Amt bestätigt. |
1674 |
Der
Fußboden der ganzen Kirche wurde mit Platten belegt, einen
Vorrat an Kalk angeschafft, der hinreichend für den künftigen
Bau des Einganges der Kirche und der Stufen ist, die dazu
erforderlichen Hausteine angekauft und bezahlt, und den neuen
Chor erbaut und vollendet. Am Fest Mariä Verkündigung zum
erstenmal das Hochamt gehalten, obwohl das obere Chorgestühl
auf der einen Seite noch nicht fertig war. |
1673 |
Am
3.Oktober 1673 wurden P.Sebastian Weitzel zum Guardian und
P.Josephus Busch zum Vikar gewählt.
Am 1.November eroberten holländische Truppen unter dem Prinzen
von Oranien die Stadt Rheinbach und plünderten sie. Das Kloster
Calvarienberg entsandte den Vikar P.Josephus Busch an den
Prinzen von Oranien, um Schutz für das Kloster zu erbitten und
ihm sogleich im Namen des Stadtrates der unbedingten
Unterwerfung Ahrweiler zu versichern. Er hatte für das Kloster
das Schutzversprechen erhalten. |
1672 |
Am
1.Mai wurde P.Petrus Kellen zum Guardian in seinem Amt bestätigt,
wie auch der Vikar P.Matthias Albertinus.
Im August 1672 wurde das Erbbegräbnis von den Leyen zu Adendorf
vor dem Hochaltar umgelegt. |
1671 |
Am
Fest Maria Lichtmeß wurde die Bruderschaft der unbefleckten
Empfängnis eingeführt
Am 17.April haben die Brüder des Klosters begonnen, das Gewölbe
des Chores auszuführen und später den übrigen Teil des
Kirchenschiffes.
Am 21.April 1671 wurde die alte Kapelle abgerissen, der
Hochaltar beseitigt und dessen Sepulchrum geöffnet. Nach der
Weiheurkunde wurde die Kapelle und der Altar am 14.Sept.1505
geweiht.
Am 23.Mai, dem Tag vor Dreifaltigkeitssonntag, wurde das Kreuz
auf den Turm durch Dachdeckermeister Heinrich gesetzt.
Am 20.Juli fingen die Brüder, die Zimmerleute Josephus und
Henricus, das Gewölbe über dem Schiff an und hatten es bis zum
28. fertig.
Am 9.August war ein schweres Erdbeben.
Am 20.August wurden die beiden im Jahre 1547 gegossenen Glocken
in den Turm gehängt. Die größere wiegt 126, der Klöppel 5
Pfund.
1671 und 1672: Stiftung von 4 Kirchenfenster. Wappen derer von
Eltz, das Wappen der Familie Blanckart, das Wappen derer von der
Leyen zu Adendorf und das Wappen der Stadt Ahrweiler mit der
Schrift: Die Haubtstadt Arweiler des Erzstiftes Cöllen Anno
1672. |
1670 |
Am
19.November 1670 wurde zum Guardian P.Petris Schäffers, zum
Vikar P.Matthias Albertinus gewählt |
1669 |
Am
5.Mai 1669 wurde P.Reiner Haas zum Guardian gewählt, während
der Vikar, Konrad Linnich, Verlängerung erhielt.
Bei der Heiligsprechung des hl.Petrus von Alcantara hatte sich
eine riesige Volksmenge im Kloster eingefunden. Der Prozession,
die wie bis in die Mitte der Stadt führten, wohnte auch die
gesamte Jugend, mit ihrer Fahne und Gewehren ausgerüstet, bei.
Auch der Stadtrat hatte sich der prächtigen Prozession
angeschlossen. |
1668 |
Am
3.Juli 1668 erhielt das Kloster verschiedene Reliquien: Apostel
Thomas, Apost Bartholomäus, St.Laurentius, St.Barbara,
St.Christina, St.Ursula und ihren Gefährtinnen. |
1667 |
Am
Sonntag Sexagesima kehrte P.Joachim Meukem ins Kloster zurück,
nachdem er in Bachem sieben Monate lang ununterbrochen die
Pestkranken gepflegt hatte.
Am 12.November 1667 wurde das Interimskapitel gehalten.
P.Arnoldus Scopen wurde als Guardian des Klosters und Konrad
Linnich zum Vikar ernannt. |
1666 |
Am
6.Juni 1666 wurde Pater Arnold Schopen zum Guardian und Pater
Bernardinus Dommerich zum Vikar des hiesigen Konvents gewählt.
Zu Portiuncula fanden sich morgens gegen 4 Uhr die Bürger und
Einwohner der Stadt ein. Sie kamen in der Frühstunde, damit
sich kein Auswärtiger zu ihnen gesellen konnte. In der Zeit hüteten
die anderen Bürger die Straßen, damit keiner aus einem
infizierten (Pest) Ort eindringen konnte. |
1665 |
Am
Festtag der Apostel Philippus und Jakobus starb in Köln
Freiherr Hugo Ernest von der Leyen. Er war der geistliche Vater
des Klosters. Das Begräbnis war am 19.Mai 1665 und fand in der
Kirche seine letzte Ruhestätte. (Siehe auch 17.März 1636 sowie
18.Sept.1639) |
1664 |
Am
31.August 1664 wurde für die heute noch stehende Kirche der
Grundstein gelegt. Konsekration am 01.September 1678.
Am 19.Oktober wurde Pater Gisbert Altwies als Guardian bestätigt,
Pater Arnold Schopen zum Vikar gewählt. |
1662 |
vermerkt
der Chronist, dass etwa sechs Jahre vorher im Garten in den
Felsen neben der Kirche ein Brunnen ausgehauen worden war. Bis
dahin war der Wassermangel dem Konvent sehr beschwerlich. Jetzt
hat man reichlich Wasser. |
1661 |
Der
Wärmeraum wurde, weil er zu sehr dem Wind ausgesetzt war, von
der Stelle, wo jetzt die Bibliothek ist, zu dem Raum der
vormaligen Bibliothek, neben den Treppen, die zum Refektorium führen,
verlegt. |
1659 |
Am
21.September 1659 wurden Pater Segerus Burgh zum Guardian und
Pater Theodor Bechen zum Vikar des Klosters gewählt. |
1658 |
Am
25.August 1658 kam wegen der Überschwemmung nur eine Prozession
zum Calvarienberg. |
1657 |
Am
18.November 1657 wurden Pater Eleutherius Mucheren zum Guardian
und Pater Johannes Rho zum Vikar des Klosters gewählt. |
1655 |
Das
Franziskanerkloster auf dem Calvarienberg war ein kleines,
bescheidenes Haus. Die Zellen waren nicht geheizt. Die Mönche
durften sich aber zur Winterzeit im Calefactorium -einem Wärmeraum-
aufhalten. Das Krankenzimmer war bis zum Jahre 1655 in einem erbärmlichen
Zustand.
Ferner gehörten zum Kloster ein Refektorium (Speisesaal), eine
Bibliothek, ein Braxatorium (Brauhaus) und ein Dormitorium
(Schlafhaus) der Mönche.
Am 30.Mai 1655 wurde Frater Bernardus Bennonius zum Guardian des
Klosters gewählt. Dieser hatte sich viel Mühle mit dem Um- und
Anbau des Klosters gegeben. Er ließ die Krankenstube, die bis
dahin einem Kuhstall glich, fegen, Dielen legen und zwei
Bettstellen darin anbringen. Den Teil des Schlafhauses, welcher
zwischen der Kirche und dem Gang zum Garten lag, ließ er
ebenfalls dielen. |
1653 |
Am
19.Februar 1653 wurde die Uhr aufgerichtet. Zum Fest der
Kreuzerhöhung fing man an, nachts eine Mette zu halten. Kurz
vorher wurde das Positiv oder die kleine Orgel in Köln für 58
Reichstaler gekauft. |
1652 |
Am
2.Juni wurde in Köln Frater Gisbert Altwies zum Guardian gewählt
und Frater Berthold Swack zum Vikar bestellt.
Am 28.Juni 1652 bat der apostolische Syndikus des Klosters, Herr
Apollinaris Roesgen um ein in der Pfarrkirche aufbe-wahrtes
Partikel des heiligen Kreuzes für den Calvarienberg. |
1651 |
Am
26.Februar 1651 wurden dem Herrn Hugo Ernst von der Leyen in
Adendorf und der Frau Anna Katharina Walbott von Bassenheim in
Adendorf die Urkunden über das geistliche Syndikat überreicht.
Am 8.April kam der Fürst-Koadjutor zu Trier, Karl Kaspar von
der Leyen (er war von 1652-1676 Erzbischof und Kurfürst von
Trier) mit zahlreichem berittenen Gefolge zum Berg. Sein Va-ter
hatte die Kirche auf dem Calvarienberg als Grablege für sich
erwählt.
Im August wurde der vierte Teil des Kreuzganges neben der Kirche
unter Dach gebracht. |
1650 |
Da
das Kloster bisher kein eigenes Brauhaus hatten, haben sie
bisher sehr unbequem und umständlich in der Stadt gebraut. Am
1.März wurde mit dem Bau einer Anlage im Keller begonnen. Am
21.März wurde zum erstenmal auf dem Berg gebraut.
Am 26.August 1650 wurde der Tabernakel am Hochaltar angemalt.
Die Chronik des Calvarienberges besteht aus zwei Bänden. Sie
wurde im Jahre 1650 begonnen. Der Titel des ersten Bandes lautet
Elucidatio Montis Calvariae propre Arweilerium und reicht
bis zum September 1685. Es sind 17 Chronisten belegt. Der zweite
Band behandelt die Jahre 1685 bis 1717 (25 Chronisten) und ist
überschrieben mit Liber secundus sive chronicon memorabilum
et notabilium conventus montis Cal-variae fratrum minorm s.Francisci
recollectorum. Wahrscheinlich hat noch ein dritter Band
bestanden. |
1649 |
Am
23.Mai 1649 wurde Bruder Matthias Sarburg zum Guardian und Pater
Georg Laurentius zum Vikar gewählt.
Am 4. Juli 1649 wurde beschlossen, den Garten mit einer Mauer zu
umgeben. Zwei Fenster der Rückseite des Refektoriums wurden
gebaut.
Am 14.September 1649 kam nach altem Brauch die Prozession aus
Ahrweiler. Der Kirchenchor hat das Amt gesungen.
Am 19.September wurde die neue Sakristei angelegt, auch das enge
Calefactorium, die einzige heizbare Stube wurde erweitert. |
1648 |
Im
Jahre 1648 nahm die Portiuncula-Andacht, verglichen mit früheren
Jahren, merklich zu. |
1646 |
Die
Kriegsereignisse:
Am 7.Juli befand sich das französisch-weimarische Heer unter
General Graf von Turenne, im Anmarsch auf Ahrweiler. Die
Kirchenschätze und andere Gerätschaften wurden in Verstecken
untergebracht, davon befand sich eins bei der Tür des
Refektoriums, das andere in der Küche links neben dem
Haupteingang.
Am 8.Juli fiel ein weimarisches Regiment unter Oberst Großwurm
in der Grafschaft Neuenahr ein.
Am 9.Juli wurde Pater Dominicus Ratzig aus unserem Kloster an
den General abgesandt um sicheres Geleit zu erhalten.
Am 10.Juli forderte Turenne die Stadt Ahrweiler zur Übergabe
auf. Pastor Servatius Otler wurden ins feindliche Lager abge-führt.
Gegen Abend des 10.Juli zeigte Ahrweiler auf dem Turm die weiße
Fahne.
Am 11.Juli fielen mehr und mehr Regimenter in die Stadt ein, plünderten
in grimmiger Gier und Wut, raubten in der Kirche alles sakrale
und profane Gerät. Sie schändeten die heiligen Reliquien,
rafften die Kelche und Kirchengeräte zusammen, Bilder des
Gekreuzigten und die Bildsäulen wurden zerschlagen. In der
Kirche hatten Männer, Frauen, Mädchen Schutz gesucht. Sieben
kamen auf elendigste und grausamste Weise zu Tode.
Am 12. Juli frühmorgens bildete man eine erbärmliche
Prozession nach dem Calvarienberg mit dem Allerheiligsten
Sakrakament an der Spitze unter Führung des schwerverletzten
Vikars Stephan Schleich. In dieser Prozession wurde die
Monstranz nach dem Calvarienberg gebracht, die von Stephan
Schleich in das Haus des Johannes Gor gerettet worden war.
Am 28.Juli erfolgte auf Anweisung des Kurfürsten von Köln die
Wiederweihe der Kirche von Ahrweiler vornehmen. Es zelebrierte
Herr Christian Vetter, Pastor in Sinzig. Ihm assistierten
Hubertus als Kaplan des damals noch in Haft gehaltenen Pastors
und die Herren Stephan Schleich und Anno Weirich, Vikare an der
Kirche.
Am 29. Juli kam die Gemeinde von Ahrweiler frühmorgens in
feierlicher Prozession auf den Berg. Die gerettete Monstranz
brachten sie anschließend zur Pfarrkirche zurück.
Am 20.Oktober 1646 wurde im Interimskapitel Augustinus Brewer
zum Guardian gewählt. |
1643 |
Am
24.Mai 1643 P.Christoph als Guardian erwählt. |
1640 |
Am
20.Mai 1640 folgte P.Philipp Thieck als Guardian. |
1639 |
Am
18.September 1639 starb Antonetta von der Leyen.
Sie ruht in demselben Grab ihres Vaters. (Siehe auch 17.März
1636 und 1665) |
1637 |
In
dem am Donnerstag der zweiten Woche nach Ostern abgehaltenen
Kapitel wurde P.Werner Beurich zum Guardian bestellt und
gleichzeitig unserem Kloster das größere Siegel verliehen. |
1636 |
Am
17.März 1636 Herr Damian von der Leyen. Die Herren von der
Leyen hatten in dem erst 1629-30 errichteten Kloster ihre
Erb-Begräbnisstätte.
Das Grab wurde am 10.März 1958 bei Maurerarbeiten
wiederentdeckt. (Siehe auch 18.Sept.1639 und 1665)
Am 4.Oktober 1636 nahm die Erzbruderschaft vom Strick unseres
hl.Vaters Franziskus ihren Anfang. Jeden ersten Sonntag im Monat
wird sie gehalten. |
1635 |
In
dem Interimskapitel zu Köln wurde P.Franziskus Jodoci als
Guardian des hiesigen Klosters eingeführt. |
1634 |
Am
3.Mai 1634 fand die Feier der Grundsteinlegung statt. |
1630 |
Am
28.Februar 1630 übernahmen die Franziskaner die Leitung der
Marianischen Bruderschaft und die Christenlehre in Ahrweiler.
Pfarrer S.Otler erteilt hierzu die Genehmigung.
Am 27.März 1630 erfolgte die feierliche Einführung der
Franziskaner und Übernahme des Klosters durch Pater Felix Loch
vom Orden des hl.Franziskus von der Observanz. Der Pastor von
St.Laurentius, Servatius Otler, Profeß des Benediktinerklosters
Prüm, übergab die Schlüssel und fügte eine ausdrückliche
Erklärung bei, dass er hiermit allen realen Be-sitz, der an der
Kirche hängt, übergeben wolle.
Kirche, Klostergebäude, Höfe und kleinere Gärten hatten eine
Gesamtfläche von 120 a = 60 Pinten.
Servatius Otler, Profeß in Prüm und zur Zeit Rektor der
Pfarrei Ahrweiler, bekundet:
Ich bin wegen meiner pfarrlichen Befugnisse angerufen worden,
ihnen (= der Marianischen Bruderschaft) den in meiner Kirche zu
Ehren der jungfräulichen Gottesgebärerin erbauten Altar, der
noch keinen eingesetzten Vikar hat, einstweilen zuzuteilen....so
erkläre ich, dass sie damit fortfahren mögen, bis für diesen
Altar und diese Bruderschaft ein eigener Priester bestellt ist.
Ahrweiler, den 22.Mai 1630. Servatius Otler, Pastor.
Die Genehmigung des Ordinariats erfolgte am 3.Juni 1630 |
1629 |
Am
9.Oktober 1629 erteilten Bürgermeister und Rat von Ahrweiler
die Erlaubnis, in der Stadt selbst ein Kloster zu
erbauen.Fr.Servatius Otler, Pastor zu Ahrweiler, und Anno
Weirich, Vikar an der St.Sebastianusvikarie in Ahrweiler stimmen
dieser Bewilligung zu.
Am 18.Dezember 1629 erteilt Kurfürst Ferdinand die Erlaubnis,
das Kloster auf dem Calvarienberg zu errichten.
Beschreibung des Calvarienberges:
1. Besagter Calvarienberg, auch Kop genannt, liegt in einem
Bergkreis, eine halbe Viertelstunde oder 600 Schritte von der
Stadt entfernt. 2. Der reißende Bach, der sich in der Nähe der
Kirche in die Ahr ergießt, könnte durch den Berg geführt
werden. Es gibt auch eine Quelle, die vom nahen Wurzelberg
kommt. 3. Die naheliegende schöne und schön gelegene Stadt
Ahrweiler, eine der vier Hauptstädte des oberen Erzstiftes, zählt
300 mit Ziegeln bedeckte Häuser und innerhalb der Mauern 12
Adelssitze. 7: Vor wenigen Jahren....eine neue Kapelle gebaut,
sie hat im Lichten in der Länge 57 und in der Breite 25 Fuß.
8. Die Kirche hat zwei Glocken, zwei Doxalen (=Gitter zwischen
Chor und Schiff), eine der Südseite angebaute Sakristei und über
der Sakristei einen kleinen Chor. Zu dem in den Felsen gehauenen
Grab des Heilands führen zwei breite und helle Treppen hinab.
9: Die sieben in Stein ausgeführten Stationen vom bitteren
Leiden fangen beim Stadttor an und enden auf dem Berg. |
1628 |
Am
18.Januar 1628 beschlossen sechs Priester die Angelegenheit der
Residenz und zugleich eine Lösung zu betreiben. Am 25.Januar
1628 wurde dem Bürgermeister und Schöffe Nikolaus Stappelberg,
der Vorschlag unterbreitet. Aus dem Antwortschreiben des Bürgermeisters
vom 26.Januar war zu entnehmen, dass der Plan als annehmbar
befunden worden war. In der folgenden vollen Ratssitzung sollte
eine abschlägige Antwort erteilt werden, jedoch erhielten sie
durch Vermittlung von Nikolaus Stappelberg, ein milderer, aber
hinhaltender Bescheid. Den Franziskanern wurden noch folgende
Angebote gemacht:
Der beste Platz würde sich mitten in der Stadt befinden, der Metternicher
Hof (vormals Ehrensteiner Hof, heute Restaurant Eifelstube),
bei dem die drei Hauptstraßen zusammentreffen, während die Rückseite
dem Ufer zu liegt. Die Kapuziner hatten ihn schon ins Auge gefaßt,
es ist ein schöner Weingarten ohne Haus, der aber kaum für
2000 Reichstaler zu haben sein wird. Es war auch von dem Richer
Hof und der beinahe wüste Eltzer Hof bei dem Tor die
Rede. Auch die Väter der Kapuziner und die Väter der
Gesellschaft Jesu suchten einen Platz für ihre Niederlassungen
in Ahrweiler. |
1627 |
Am
17.Juni 1627 wurde der Plan zum Bau der Kapelle und des damit
verbundenen heiligen Grabes fertiggestellt. Im Sommer fertigte
Johann Reiskirchen, der Zimmermann aus der Wetterau, das den
Mauern aufzusetzende Dach an. Zwei Tage vor dem letzten
September wurde das Holzwerk durch 20 Mann aufgeschlagen. Gegen
9 Uhr brach aber das Gerüst zusammen, keiner erlitt eine
Verletzung.Im Herbst 1627 arbeitete der Steinhauer Johann
Palsgraff, ein Geselle des Matthias, in der Höhle, die das
heilige Grab werden sollte.
Die Stadt Ahrweiler hatte schon häufig den Wunsch geäußert,
dass die Franziskaner in Ahrweiler ansässig würden. Am
11.Dez.1627 erteilte der Generalkommissar der Minderbrüder in
Brühl dem Kommissar des Klosters die Vollmacht, die
Verhandlungen aufzunehmen. |
1626 |
Mit
dem Brechen und Behauen der Steine hat Johannes Gohr das ganze
Jahr zugebracht. |
1625 |
Im
Jahre 1625 kam der städtische Baumeister Johannes Gohr mit dem
Gesuch ein, dass der Stadtrat auf dem Calvarienberg eine größere
Kapelle erbauen solle. Als er damit abgewiesen wurde, erbat er
sich 14 Tage darauf die Erlaubnis, durch eigenen Fleiß das Werk
auszuführen. Unter Bewilligung des Stadtrates hat er im
gleichen Jahr angefangen, auf dem Calvarienberg eine größere
Kapelle zu errichten.Größe der Klosterkirche: 57 Fuß lang und
25 Fuß breit. |
1622 |
Im
Jahre 1622 ließ Vikar Jakob Rick die nach dem Calvarienberg
gerichteten Stationsbilder auf seine Kosten erneuern. Er ließ
auch den gepflasterten Weg bis zur zweiten Station ausführen. |
1620 |
Am
8.Aug.1620 verschaffte Jakob Rick, Lizentiat und Vikar in
Ahrweiler, durch sein Testament den Brüdern in Brühl das freie
Wohnrecht in seinem Haus in Ahrweiler
"nachdem die Brüder
von der Observanz in Brühl schon immer in der Weinlese oder zu
anderen ihnen nützlichen Zeiten in meinem Haus übernachtet
habe, verfüge und verordne ich, dass diese Herberge ihnen zum
Dienst ihrer Pilgerschaft verbleibe" |
1609 |
Im
Jahre 1609 nahm in der Stadt Ahrweiler die Bruderschaft zur
allerseligsten Jungfrau Maria ihren Anfang. Die Bruderschaft
bezweckt, die Ehre Gottes und den Dienst der heiligen Jungfrau
Maria zu mehren, die Christenlehre unter der Jugend zu
verbreiten. Im Jahre 1614 wurde sie der Kölnischen Bruderschaft
inkorporiert und am 18.März 1625 erhielt sie die Statuten. |
1547 |
Am
20. (Aug.1671) wurden die beiden im Jahre 1547 gegossenen
Glocken in den Turm gehängt. Die größere wiegt 126, der Klöppel
5 Pfund. |
1508 |
In
der ersten Stadtordnung Ahrweilers (1508-1515) wird schon ein capellen
meister zu Calvarien erwähnt, der dem Stadtrat Rechnung über
Einnahmen und Ausgaben legen musste.
Schon früh führten Prozessionen vom Ahrtor zum Calvarienberg.
In einer Stadtrechnung von 1508 heißt es:
Item hat man processie gestalt vp Calvarien (Karfreitag) zo gain
vp lamentatien Marie, darzo gehat VI priester ind scoelmeistere
ind clockener, iedem III albus. |
1505 |
Am
14.September 1505, dem Tag der Kreuzerhöhung, wurde die Kapelle
mit ihrem einzigen Altar geweiht:
Wir, Diederich, Bischof
von Cyrene und Professor der Theologie, Generalvikar des Kölner
Bistums, bekunden hiermit, dass wir im Jahr der Geburt des
Herren 1505, am 14.September, dem Tag der Kreuzerhöhung, diese
Kapelle mit ihrem einzigen Altar geweiht haben zu Ehren Gottes
des Allmächtigen, der glorreichen Jungfrau Maria und seiner
Heiligen, wie Kreuzerhöhung, Sebastianus, Johannes der Täufer,
Antonius, Anna, Margaretha, Katharina, Barbara, Georg,
Christopherus, Nikolaus, die hl.Ursula, und ihre Gefährtinnen,
die hl. Cäcilia. Wir legen darin die Reliquien der Heiligen
nieder.
Am 21.April 1671 wurde die alte Kapelle abgerissen, der
Hochaltar beseitigt und dessen Sepulchrum geöffnet. P.Guardian
holten daraus dann im Beisein des Vikars, F.Leonhard, des
F.Joseph, des F.Heinrich und mehrerer Laien die eingeschlossenen
Reliquien mit der vorbezeichneten Weiheurkunde. |
1502 |
Am
14.Febr.1502 haben zwei Bürger aus Ahrweiler, Johann
Armbrustmacher und Johann Bardtscherer, von der römischen
Kirche einen Ablaßbrief erhalten:
Oliverius von Sabina, Georg von Tusculum, Kardinal-Bischöfe
der römischen Kirche, die Kardinäle von Portugal, Neapel,
Alexandria, Venedig, Monreale, Caesarea, San-Severino, wünschen
allen Christgläubigen ewiges Heil...In dem Wunsch, dass die
Kapelle zum Leiden Christi, die auf dem vormaligen Kopf gelegen
ist, jetzt Calvarienberg bei Ahrweiler genannt, im Kölner
Bistum gelegen, mit den ihr gebührenden Ehrenbezeugungen
besucht, auch in ihrem Bau geziemend ausgebessert und erhalten,
mit Büchern, Kelchen, Beleuchtung, kirchlichen Gerätschaften
ausgestattet werde, haben wir, die vorgenannten Kardinäle,
einen Ablaß gegeben....
Gegeben, Rom, den 14.Februar 1502.
Die alte Kapelle war mit ihrer Stadtseite, aus Angst der
Einwohner vor Kriegsgefahr, in Fachwerk, auf der Rückseite
gegen den Wald aber in Stein gebaut worden. |
1440 |
Im
Jahre 1440, ungefähr 15 Jahre nach seinem Auszug zu einer
Pilgerfahrt kam ein ehrbarer Ritter, nachdem er in Jerusalem aus
den Händen des Guardians der Minderbrüder im Heilandkloster
den Orden des hl.Grabes empfangen hatte, nach Deutschland zurück.
Das Glück begleitet seine Schritte und führte ihn in die Stadt
Ahrweiler im Erzstift Köln. Hier fiel ihm, dessen Phantasie von
dem im Lauf seiner Pilgerfahrt gesehenen heiligen Orte angeregt
worden war, die Ähnlichkeit von Ahrweiler mit Jerusalem auf. In
der Ahr glaubte er den Bach Cedron wiederzufínden. Der anmutige
Hügel auf der Südseite, der Stadt gegenüber, schien ihm eine
Darstellung des Calvarienberges zu sein. In dem Ort Gierenzheim
am Fuß des Hügels sah er den Garten Gethesemani. Er maß die
Entfernungen, und es ergab sich, dass es von dem Hügel bis zur
Pfarrkirche St.Laurentius in Ahrweiler genau so weit war, wie
vom Calvarienberg in Jerusalem zu dem Prätorium des Pilatus.
Die Entdeckung wurde sofort veröffentlicht. Der Stadtrat und
das Volk von Ahrweiler verpflichteten sich durch Gelübde, den
besagten Hügel dem gekreuzigten Heiland und seiner
schmerzhaften Mutter zu weihen, nachdem das Hochgericht nach
einem anderen Berg auf der Nordseite der Stadt, dem Elligt,
verlegt sein würde.
(Rheinischer Antiquarius; Lehrer Weidenbach aus
Ahrweiler) |
1440 |
Um
1440 Bau einer ersten Kapelle auf dem "Kopp"; ein frühes
kleines, in Fachwerk ausgeführtes Gotteshaus auf dem fortan Calvarienberg genannten Hügel. |