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Bild: Franz Ulrich
Ahrweiler Stadtführer
Ahrweiler Adels- und Klosterhöfe
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Der Gereonshof (von Hans-Georg Klein)

Das Stift St. Gereon in Köln ist seit 839 nachgewiesen. Der Ahrweiler Stiftshof, in der Niederhut gelegen, ist ursprünglich im Klosterrather Besitz gewesen und wurde 1292 aus einer Notlage einschließlich der Mühle an das Stift St. Gereon verkauft.

Der gereonische Hof zu Ahrweiler war ein Hof mit eigenem Hofschultheiß und eigenem Hofgericht. Ein Hofweistum ist allerdings nicht überliefert. 1396 berichtete eine Urkunde über ein Hofgeding auf dem Stiftshof unter dem zeitigen Hofschultheiß Johann von Büllesheim. 1438 werden Johann von Büllesheim als Schultheiß und andere Bürger als Hofleute genannt.

Im Jahre 1599 umfasste der Stiftshof Wohnung mit Kelter, Hof, 9 Morgen Weingärten und eine Mühle. An Pachtwein kamen ein Fuder 1 Ohm ein, an Hafer etwas mehr als 20 Malter. Die Wassermühle erbrachte 12 Malter Korn. Die Mühle hatte zwei Mahlgänge und wird in der Verpachtungsurkunde von 1594 als Korn- und Ölmühle beschrieben. Sie lag auf dem Gelände der heutigen Kreissparkasse vor dem Niedertor.

Beim Stadtbrand im Jahre 1689 ist der Stiftshof vollkommen abgebrannt. Auch die vier bis fünf kurmütigen Häuser, die zum Hof gehörten, sind abgebrannt, so dass nach Mitteilung des Stadtschreibers Johann Theodor Roesgens aus dem Jahre 1691 seit etwa 20 Jahren keine Kurmut mehr bezahlt worden ist. Im selben Jahr erstellt auf Veranlassung des zeitigen Hofschultheißes Johann Hermann Herrestorff der Gerichtsschreiber Jakob Schalthoven eine neues, umfängliches Güterregister des gereonischen Stiftshofes. U.a. werden Besitzungen in folgenden Weinbergslagen aufgelistet: Walporzheim, Gerkammer, Steinkaul, Gisemerbach, Silberberg, Valder, am Turm, Averad, Rosenthal, Büddenstatt, Romershecken, im Acker, am Anwerck, in Hemmessen und in Wadenheim. Ferner Pachtweinberge in Ahrweiler, Wadenheim und Karweiler. Von insgesamt 177 Pächtern erhält das Stift an Stelle des Pachtweins eine Geldablöse.

Bei der Stadtvermessung 1775 durch den Landmesser Galibert umfasste der Hof 1042 m2. Die französische Regierung verkaufte den gereonischen Hof 1803 für 805 Franc an Johann Peter Wolber. Pächterin war zu dieser Zeit die Witwe Giesen. Zwei Jahre später wurde eine zum Hof gehörende Wiese in Bachem in der Größe von 0,16 ha von Theodor Knieps für 285 Franc ersteigert.

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Stand: 22.12.13

 

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