Mutige und starke Frauen fehlen
nicht in der Geschichte der Stadt Ahrweiler.
Mut war oft die
einzige Waffe. Sie standen zu Lebzeiten selten im Rampenlicht, trugen aber
durch ihr Wirken oft erheblich zum Wohle ihrer Mitbürger und der Stadt bei.
Darum stelle ich diese Frauen bei Stadtführungen besonders vor und führe zu
den Stationen ihres Lebens und Wirkens.
1. Nov 1987
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Schwester Blandine Merten
(siehe 1908).
Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II. im Petersdom zu Rom. |
1971
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Schwester Benedicta Maintz
* 10.12.1913
+ 28.05.2005 in Ahrweiler
leitete ab 1971 als Generaloberin die Geschicke des Ursulinenordens und
war Vorsitzende der Ordensoberinnen in Deutschland. Ihr Arbeitsbereich war
mit dem einer Konzernchefin zu vergleichen. Für die Frauen der Kath.
Pfarrgemeinde St. Laurentius (kfd) Ahrweiler organisierte sie
Auslandsreisen, Vorträge und Besinnungstage. Bei allen, die sie kannten war
sie sehr beliebt. |
1945
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Friederike Nadig
* 11.12.1897 in Herford; † 14.08.1970 Herford)
war in den Jahren 1936-1945 als Fürsorgerin in Ahrweiler tätig.
1948 war sie, als Mitglied des Parlamentarischen Rates für die SPD,
am Entwurf für das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
beteiligt. |
1943
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Christine Demmer
führte in Bad Neuenahr in der Wendelstraße ein Friseurgeschäft. Als sie
merkte, dass die ihr zugeteilte russische Hilfsarbeiterin Pascha Sadaroschna
Prekovia schwanger war, verhinderte sie beim Arzt der NSDAP die
Zwangsabtreibung und sorgte in der Folgezeit, dass Pascha im Anna-Kloster in
Remagen entbinden konnte und vom Hausarzt mit ihrem Baby Wladimir heimlich
ärztlich behandelt wurde. |
1940
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Bernhardine Giffels
führte das Taxi- und Krankenwagenunternehmen weiter, nachdem ihr Mann in
Stalingrad fiel.
Sie wurde zur DRK-Helferin ausgebildet und machte den Führerschein, damit
Sie die ständige Einsatzbereitschaft des einzigen DRK-Fahrzeugs im Kreis
Ahrweiler gewährleisten konnte. Berühmt und bekannt wurde Sie wegen Ihrer
"Blind" Fahrten bei Nacht, denn die Fahrzeuglichter waren wegen der
Verdunkelungsanordnung zu kleinen Schlitzen mutiert. Berühmt war Sie auch,
weil Sie Ihre Arbeit mit sehr hoher Zuverlässigkeit versah; Sie kam immer. |
1933 |
Frau Meta Heymann
Witwe des jüdischen Kaufmanns Josef Heymann, stellt beim Boykott der Nazis,
die Uniform ihres Mannes samt Auszeichnungen aus dem 1.Weltkrieg im
Schaufenster ihres Kaufhauses aus. |
1908
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Maria Magdalena Merten
wurde am 10 Juli 1883 in Düppenweiler/Saar geboren, 1902 wurde sie Lehrerin,
eine ganz beliebte Lehrerin. 1908 mit 25 Jahren trat sie in die Kongregation
der Ursulinen in Ahrweiler-Calvarienberg ein, ihr Schwesternname wurde
Blandine. Nicht lange konnte sie sich der Tätigkeit im Orden widmen, im
Herbst 1916 zeigte sich bei ihre eine unheilbare Tuberkulose. Am 18. Mai
1918 starb sie in Trier nach einem heiligmäßigen Leben. |
1877 |
Maria-Katharina Kirfel
wurde am 18. Februar 1877 nach der Verbüßung einer Haffstrafe von 11
Monaten aus dem Arresthaus Koblenz entlassen. Die Verlegerin und Redakteurin
des "Ahrweiler Volksblattes" hatte im Kulturkampf mit Nachdruck die
Interessen der Katholiken vertreten und wurde deshalb verurteilt. |
1850
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Kaiserin Augusta von Preußen
* 30.09.1811 in Weimar
+ 07.01.1890 in Berlin
Ehemann: Kaiser Wilhelm I.
kam 1850 mit ihren Kindern Wilhelm und Luise-Marie zu Besuch ins Kloster
Calvarienberg um sich über die Klosterschule und das Bildungsangebot für
Frauen und Mädchen zu informieren.
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1838 |
Oberin Theresia Schäfer
bezogen mit den Ursulinenschwestern das Kloster Calvarienberg und richteten
dort eine Armenschule für Mädchen ein. |
1629 |
Frau Margarete Hansmanns
Frau des Bürgermeisters Niklas Stabelberg, wurde mit ihrem Mann als Hexe
hingerichtet, weil sie angeblich den Stadtrat behext habe. Es hatten sich
drei kirchliche Orden (Franziskaner, Jesuiten und Kapuziner) bei der Stadt
um die Wallfahrtsrechte des Klosters Calvarienberg beworben. Frau Hansmann
versuchte lediglich sich für die Jesuiten einzusetzen, weil in diesen Orden
ihr Sohn eingetreten war. Das Bürgermeister-Ehepaar wurde beim
Hexenkommissar angeklagt. Nach ihrer Hinrichtung fiel die Vergabe der
Wallfahrtsrechte zugunsten des Franziskanerordens aus. |
1609 |
Susanna Olichschlagers
wird als Hexe verbrannt. Sie war Hebamme. Hebammen wurden der
Teufelsverschwörung verdächtigt, wenn sie Neugeborene über ein Feuer
hielten, um das Absinken der Körpertemperatur auszugleichen. |
1527-1599 |
Fürstin Margaretha von der Mark-Arenberg
Besitzerin des Schenkenturms, setzt sich durch Glaubensunterricht im Kampf
gegen den Hexenwahn ein. |
1380 |
Alverad von Alphen und Neuenahr
Wohltäterin der St. Laurentius - Kirche. |
1289 |
Äbtissin Berta der Essener Stiftsdamen
führt Beschwerde gegen den Kölner Erzbischof Sigfried, weil er Wein ihres
Klostergutes in Ahrweiler für sich beschlagnahmte. |
1228 |
Gräfin Margarete von Geldern und Hochstaden
Schwägerin von Erzbischof Konrad von Are-Hochstaden. Ihr Siegel mit
Unterschrift befindet sich auf dem für Ahrweiler wichtigsten Dokument, das
1248 durch Erzbischof Konrad von Are-Hochstaden erweitert wurde und zur
Stadtgründung führte. |