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Bild: Franz Ulrich
Regierungsbunker

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Die ehemals „streng geheime Verschlusssache“ war Publikumsmagnet
Pressebericht und Bilder von Beate Stahl Stadtzeitung 30 vom 25.07.2007
Die Foto- und Videoausstellung lockte tausende Besucher nach Marienthal.
Fotografie die Bunkerplans

Ausstellungsplakat

Eingang, Schießscharte

Eingang, MAN-Tor 25 Tonnen, Schließzeit 15 sec

MAN-Tor, Fahrgestell
 
Tanklager, Eisenbahntunnel, Nebenstollen

„Geöffnet: Verschlusssache Regierungsbunker“ ist der Titel der Foto- und Videopräsentation der Handwerkskammer Koblenz, des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und des Heimatvereins „Alt-Ahrweiler“. Gezeigt werden im ehemaligen Regierungsbunker Zugang Marienthal West Fotos und Kurzfilme vom Bau- und aktuellen Zustand der Anlage und Exponate des Handwerks aus der Ahr-Region. So werden die Bilder von Werner Baumann (Höhr-Grenzhausen), Kajo Meyer (Bonn), Herbert Piel (Boppard) und Matthias Brand (Vallendar) sowie die Fotos des 2003 verstorbenen stellvertretenden Oberbauleiters des Bunkers, Herbert Hennig, an authentischen Orten gezeigt. Viele der Besucher waren sehr interessiert bei der Führung durch die frisch ausgebildeten Gästeführer des Heimatvereins. Bei anschließenden Fragen stellte sich auch das ebenfalls neu eingesetzte Kassen- und Aufsichtspersonal zur Verfügung. Das eingesetzte Personal zeigte als ehrenamtliche Mitarbeiter, die Ende des Jahres in der „Dokumentationsstätte Regierungsbunker “ in Ahrweiler eingesetzt werden sollen, viel Engagement und Freude an gelebter Geschichte.

Am Samstag um 10 Uhr waren bereits 350 geladene Gäste im Bunker. Eröffnet wurde dann die Ausstellung von Dr. Karl-Jürgen Wilbert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz. „Ich habe in meiner 40-jährigen Tätigkeit bei der Handwerkskammer schon viele Projekte in allen Teilen der Welt geleitet, aber noch nie in einem Bunker“, erklärte Wilbert „Durch die Ausstellung soll der Alltag von politischen und kommunalem Geschehen sichtbar gemacht werden, es ist aber auch eine Hommage der Kammer an ihre Mitarbeiter.“ Hierbei erwähnte er vor allem Jörg Diester, durch dessen Engagement diese Ausstellung und später die Dokumentationsstätte in Ahrweiler überhaupt möglich gemacht werde. Dr. Wilbert Herschbach, der Vorsitzende des Heimatvereins „Alt-Ahrweiler“, der sich nach dem Rückbau des Bunkers für ein Museum eingesetzt hatte, meinte: „Als der Regierungsbunker öffentlich wurde und wir die Idee hatten, ein Museum daraus zu machen, fühlten wir uns wie Pioniere, die die Geschichte öffentlich machten. Dies schmälerte unsere Gefühle auch nicht, als uns die Handwerkskammer zuvor kam. Wir sind gemeinsam stolz als Mitorganisator dabei zu sein. Schauen und erleben Sie Bunkergeschichte“, lud er die Anwesenden ein. Ministerialdirigent Ralf Poss, Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in Bonn betonte, dass Orte regionaler und nationaler Geschichte erhaltenswert seien und dort die Handwerkskunst der Region, wie kunstvolle Schreiner-, edle Keramik-, Glas- oder wertvolle Schmuckarbeiten einen würdigen Rahmen fänden. Auch die Pläne des Hauses des Handwerks in Ahrweiler wurde dort der Öffentlichkeit präsentiert. Ganz nebenbei sind dann die Besucher auch in die Geschichte des Bunkers eingeweiht worden. Beeindruckend waren vor allem die Videopräsentation der riesigen MAN-Schleusentore, die sich im Ernstfall mit lauten Signaltönen innerhalb von 10 Sekunden schließen ließen; oder die Lichtpräsentation des entkernten 1 Kilometer langen ehemaligen Eisenbahntunnels. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte das Chorquartett „Frohsinn“, Kirchdaun (mit Kreishandwerksmeister Peter Gieraths).

Am Sonntagabend waren Rolf Schmitz-Homberg, verantwortlich für den Personal-Einsatz und Organisator Jörg Diester zufrieden mit der Ausstellung: am Samstag und am Sonntag besuchten rund 3500 Besucher die „Verschlusssache Regierungsbunker“. Am nächsten Wochenende ist die Ausstellung ebenfalls samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ort: Eingang Marienthal, Westtunnel, Trotzenberg, Ende Klosterstraße. Innentemperatur 12 Grad.


Zusatz zum letzten Augenblick von Reiner Bauer:

Nachdem die Organisatoren am 2. Besichtigungswochenende vom Ansturm der Besucher förmlich überrascht worden waren, kann der Moment des letzten Augenblicks am 29.7.2007 gegen 18.30 Uhr. 
Es wurde feierlich. 
Andächtig lauschten die letzten Gästeführer und Mitglieder des Leitungsstabes und einige Besucher dem  "a capella" vorgetragenen Abschiedslied des Vorsitzenden des Heimatvereins "Alt-Ahrweiler" Wilbert Herschbach, dem letzten Gruß an "seinen" Bunker von Paul Groß (er ließ ein letztes Mal das Echo des leeren Tunnels hören) und eines zufällig anwesenden Mundharmonika-Spielers, der den allerletzten musikalischen Gruß auf seiner Mundharmonika spielte.  
Beeindruckt und tief bewegt verließen die zufällig Anwesenden danach das Bauwerk.
 

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Stand: 13.12.13

 

Design: Reiner Bauer