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Bild: Franz Ulrich
Ahrweiler Karnevals-Gesellschaft 1863 e.V.

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Eine Prunksitzung mit Haken und Ösen

Die Besucher der Karnevals-Prunksitzung der AKG am 12.01.2008, wie auch die Aktiven der Gesellschaft selbst, werden diese Veranstaltung Zeit ihres Lebens nicht mehr vergessen. Nicht nur, dass die Session 2007/2008 so kurz sein wird wie keine zweite im ganzen Jahrhundert. Am Samstag erlebten sie eine Veranstaltung voller Dramatik, wie sie nur das Leben selbst schreibt: Eine prächtig begonnene Sitzung, die nach gut zwei Stunden dramatisch wegen einer Bombendrohung unterbrochen werden musste und die nach diszipliniertem Notaufenthalt in der Kirche und Aufhebung des Alarms – jetzt erst recht ! – dank erstklassiger Akteure in bester Stimmung zu Ende gebracht wurde. (s. ausführlicher gesonderter Bericht)
So locker und heiter die Stimmung der Besucher zur Eröffnung der Prunksitzung der Ahrweiler Karnevalssitzung am Samstagabend im gut besetzten Saal des BürgerCentrums war, so fröhlich und schwungvoll agierten die Narren auf der Bühne. Die AKG hatte es einmal mehr verstanden, ein prächtiges Programm zusammen zu stellen, in das sich auch auswärtige närrische Akteure hervorragend einfügten.
Schon zum Auftakt war das erwartungsvolle Publikum schnell in bester Stimmung: Farbenprächtiger Einzug „met allem watt die AKG hätt!“.  Mit einem Sitzungspräsidenten Udo in Hochform vorweg, mit Spielmannszug, mit Fünkchen und Funken, mit Stadtgarde, Elferrat und einem prachtvollen Dreigestirn – Prinz Peter (Diewald), Bauer Marc (Adeneuer) und Jungfrau Marie (Dirk Hempen).
Und dann brannte in bunter Mischung ein Feuerwerk schwungvoller Beiträge auf der Bühne und in der Bütt ab, dass sich hinter keiner noch so guten Sitzung in den Karnevalshochburgen verbergen muss. Der Gardetanz der kleinen Funken zur heiteren Einstimmung fröhlich wie immer sehr zur Freude der Mütter und Väter, ein Juppa Gill in der Bütt, der mit seiner „Studie“ das Handwerk aufs Korn nahm und für Lacher über Lacher sorgte. Und noch eine klasse Tanzformation, die mittleren Funken und in Liedform ein Dankeschön des Dreigestirns „für alle die geholfen haben dass wir hier stehen“: Wenn nicht wir, wer sonst? 
Nach dem mitreißenden Auftritt der Stadtmauredresser – vor zwölf Jahren gegründet und immer mit Tanz und Gesang bestens dabei – hieß es Bühne frei für die Erfüllung des Paragraphen 7 der Regierungserklärung durch das wieder erstandene Männerballett des Jahres 1988, der das Bauchfell der Besucher mit Lachstürmen traktierte. Zu einem  vielbeklatschten Soloauftritt wurde der Gesangsbeitrag des „Spatz von Erftstadt“ Elke Breu.

Und dann gab es Unruhe im Saal und mit dem Auftritt der AKG-Funken eine unerwartete Änderung im Programm – Vorboten der Sitzungsunterbrechung  in Folge der kritischen und ernst zu nehmenden Bedrohung von Außen. 
Der Saal wurde komplett geräumt, die Jecken fanden vorübergehend Platz in der St. Laurentiuskirche. Nach dem Abschluss der Überprüfung durch die Polizei und nach der mit spürbarer Erleichterung aller Verantwortlichen gegebenen Entwarnung nahmen alle mit teils gemischtem Gefühl wieder ihre Plätze ein. 

Doch das professionelle Team der Sitzungsleitung mit Udo Groß und Guido Palm traf die richtige Entscheidung und schickte die Riege der Ahrweiler Paveier an die Front, sprich auf die Bühne. Peter und Udo Willerscheid, Werner Knioeps und  Heinz Rieck und sie haben ihr Handwerk noch nicht verlernt mit einem schwungvollen Feuerwerk bekannter Lieder sorgten sie für eine Stimmung, die die Unterbrechung schnell vergessen ließ. Und Prinz Peter in der Rolle eines närrischen Chronisten stieß ins selbe Horn sehr zur Erheiterung des ganzen Saals. Dass die Programfolge nicht eingehalten wurde, war nötig um die auswärtigen Gruppen mit ihren Beiträgen in etwa zur vereinbarten Zeit auf die Bühne zu bringen. Und auch sie sorgten für gute Laune und Frohsinn, mussten Zugaben bringen und ernteten wohlverdienten Applaus, so die „Godesberger Jonge“ und auch die Kölner „ Gruppe  Null 221“ und zwischen ihnen die „Bachemer Merle“ aus dem benachbarten Stadtteil.
Obwohl früh am Abend begonnen war das Spektakel auch über Mitternacht hinaus noch voll in Fahrt, doch das wohl auch in Folge der ungewollten und unliebsamen Unterbrechung. Eine derartige Prunksitzung bleib hoffentlich ein Ausnahmefall.

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Stand: 13.12.13

 

Design: Reiner Bauer