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Bild: Franz Ulrich
Politische Bildung für Heimatverein "Alt-Ahrweiler"

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Vorstandsmitglieder des Heimatvereins auf politischer Informationsfahrt in Berlin
15. April 2009 - 18. April 2009
von Rainer Sturm

Im Rahmen seiner Möglichkeit als Abgeordneter, jährlich Bürger seines Wahlkreises zu einer politischen Informationsfahrt nach Berlin einzuladen, hatte MdB Wilhelm-Josef Sebastian dem Vorstand des Heimatvereins Plätze zur Verfügung gestellt, insbesondere den Ehrenamtlichen, die sich um die Dokumentationsstätte Regierungsbunker verdient gemacht haben.

Die Einladung wurde dankend angenommen, und so trafen sich zu ungewohnt früher Stunde die Ahrweiler Ehrenamtler mit Damen im Regionalzug nach Köln, um dort  weitere Mitglieder der Gesamtgruppe aus Andernach, dem Brohltal und von der Rheinschiene zu treffen. Mit dem ICE war man bereits kurz nach 14.00 Uhr in Berlin, die Reisegruppe wurde von einer Mitarbeiterin des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung begrüßt, dort war das umfangreiche und zeitlich eng gesteckte Programm für die 4 Tage zusammengestellt worden. Noch vor dem Check-In im Holliwood-Media-Hotel am Kurfürstendamm brachte der Bus die Teilnehmer zum Gendarmenmarkt, wo im Deutschen Dom auf mehreren Etagen die sehenswerte Ausstellung „ Wege, Irrwege, Umwege-  die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland“ besucht wurde. Nach dem Abendessen fand sich die Ahrweiler Truppe vor dem Hotel  ein, um in froher Runde eine „Berliner Weiße mit Schuss“ (grün oder rot) zu genießen.

Der zweite Tag begann gleich nach dem Frühstück mit einem Informationsvortrag mit anschließender Fragestunde im Ministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend  (Frage eines Mitreisenden „Wo bleiben die Männer???“). Danach brachte der Bus die Reisegruppe zu einer Führung ins Dokumentationszentrum Berliner Mauer in der Bernauer Straße. Noch 20 Jahre nach dem Mauerfall wirken die Überreste von Mauer und Todesstreifen bedrückend auf den Betrachter, in Bild und Ton zeigen Dokumente und berichten Zeitzeugen, wie die DDR ihre eigene Bevölkerung einsperrte. Zur Erinnerung an die Maueropfer wurde eine Versöhnungskapelle errichtet, dort, wo eine altehrwürdige Kirche wegen des Mauerbaus gesprengt wurde. An jedem Wochentag wird zur Mittagsstunde  in einer kleinen Andacht die Biographie eines Getöteten verlesen, damit die Opfer nicht dem Vergessen anheimfallen. Ebenso unwirklich und nur schwer verständlich empfanden die Reisenden die brutalen und unmenschlichen Methoden des Spitzelstaates, die ihnen bei der Führung und während des Informationsgespräches in der ehemaligen Stasi-Zentrale (ein Riesenkomplex für 91.000 hauptamtliche Mitarbeiter) in der Gedenkstätte in der Normannenstraße erläutert wurden.

Am Morgen des dritten Tages besuchte man zuerst das Bundesministerium des Inneren in Alt-Moabit zum Informationsgespräch mit Diskussion, danach brachte der Bus die Gruppe zum Reichtagsgebäude. Nach dem Sicherheits-Check nahm man Platz auf der Besuchertribüne des Plenarsaales und folgte dort einem Vortrag über die Aufgaben und die Arbeit des Parlaments.

Im Anschluss traf man MdB Wilhelm-Josef Sebastian in einem Raum des Gebäudes; er berichtete in lockerer Form über seine Tätigkeiten als Abgeordneter im Parlament, in der Fraktion und in den Ausschüssen. In der anschließenden Diskussion plauderte er ein wenig aus dem Nähkästchen und ließ auch Persönliches einfließen.
Dr. Wilbert Herschbach als Vorsitzender des Heimatvereins und der Bunker- Mannschaft bedankte sich im Namen der Mitreisenden aus Ahrweiler herzlich für die Einladung zu dieser politischen Informationsreise.
Er überreichte Herrn Sebastian eine gelbe Bunkerjacke mit Logo und Namenszug und ernannte ihn somit zum „Ehrengästeführer“. Nach dem obligatorischen Fototermin und der Besichtigung der Reichstagskuppel begab sich die Gesamtgruppe auf eine Stadtrundfahrt, die vornehmlich an politischen Gesichtspunkten orientiert war.
Am letzten Tag standen nach dem Check-Out noch ca. 5 Stunden bis zur Abfahrt des ICE zur freien Verfügung . Viele aus der Gruppe nutzten die Zeit für eine Schiffsrundfahrt auf der Spree um anschließend in der Gaststätte der „Ständigen Vertretung“ sich mit Kölsch und einem „Kanzler-Filet“ (Berliner Curry-Wurst mit Kraut und Bratkartoffeln) zu stärken, manche gingen in Museen oder trafen sich im KaDeWe wieder.

Spät am Abend traf man wieder in Ahrweiler ein im Bewusstsein, vier anstrengende, aber ungemein interessante und besonders an politischer Information reiche Tage erlebt zu haben.

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Stand: 13.12.13

Design: Reiner Bauer