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Bild: Franz Ulrich
Politische Bildung für Heimatverein "Alt-Ahrweiler"
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2009
Studienfahrt

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Studienfahrt des Heimatvereins nach Blankenberge (Belgien)
Text und Bild von Rainer Sturm

Die diesjährige Studienfahrt des Heimatvereins führte an die belgische Nordseeküste. Zielort und Ausgangspunkt für das Programm der insgesamt sechstägigen Reise war der bekannte Badeort Blankenberge. Die Hinfahrt dauerte mit Pausen nicht länger als sechs Stunden, der Bus fuhr bei Aachen über die Grenze, für ein kurzes Stück durch die niederländische Provinz Limburg, danach weiter quer durch Belgien bis zur Küste. Nach dem Zimmerbezug im Hotel im Zentrum war vor dem Abendessen noch Zeit für einen ersten Bummel durch die Stadt.

Am nächsten Morgen war genügend Gelegenheit, bei sonnigem Wetter Blankenberge zu erkunden, das "Oud Stadhuis" von 1680, die St.-Antoniuskerk und die St.-Rochuskerk zu besichtigen oder sich an den vielen Hausfassaden im Stil der "Belle Epoque" zu erfreuen. Sehenswert auch der Jachthafen und die Strandpromenade, hier hatte man allerdings Mühe, gegen den herrschenden starken Wind anzugehen. Ebenso erging es den Reisenden am Nachmittag beim Ausflug ins mondäne Seebad Knokke, durch den Sturm bedingt wagten sich nur wenige, über die Strandpromenade zu gehen. Man zog es vor, die luxuriösen Auslagen der Hauptgeschäftsstraßen zu bewundern und die müden Füße bei einem "kopje koffie" und einem "lekker ijs" auszuruhen.

Am 3. Tag stand ein Ausflug nach Brügge im Programm. Die altehrwürdige Stadt wird auch das "Venedig des Nordens" genannt, seine romantische Atmosphäre und viele historische Gebäude locken jedes Jahr viele Touristen an. So hatten die örtlichen Gästeführer Mühe, die Besucher aus Ahrweiler im Gewusel der vielen Schulklassen zusammenzuhalten, um Geschichtsträchtiges angemessen erklären zu können. Die Vielzahl der Attraktionen aufzuzählen ist hier nicht möglich, die alten belgischen Städte haben ihre historische Bausubstanz über die Jahrhunderte entwickelt und gepflegt und im 2. Weltkrieg keine wesentlichen Zerstörungen erlitten. Dies wurde auch bei der mittäglichen Grachtenfahrt deutlich, man konnte die berühmtesten Bauwerke nun aus einer anderen Perspektive betrachten. Am Nachmittag wurde der nahe gelegenen Ort Damme angefahren, nach dem Besuch der gewaltigen Kirche mit ihrem mächtigen Turm stärkten sich die Reisenden mit "pannenkoeken" bei " Tante Marie".

Der 4. Tag begann mit einer zweistündigen Stadtführung durch die Altstadt von Gent mit Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Besonders beeindruckend sind die St. Barokathedrale mit Bischofsgräbern und Rubensbild, die St. Nikolauskirche, der Belfried mit 118 m hohem Turm sowie die Stadtburg "s`Gravensteen". Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, jeder konnte auf eigene Faust den Stadtkern durchstreifen und das großartige Ensemble prächtigster Bauten entlang malerischer Kanäle auf sich wirken lassen. Und in den Schaufenstern lockten die Kreationen belgischer Pralinenbäcker zum Kauf als süßes Mitbringsel für die Lieben daheim.

Am Morgen des 5. Tages bestiegen die Reisenden aus Ahrweiler den Bus zu einem Ausflug in die Niederlande. Es ging in Richtung Nordosten über die Grenze, schließlich durch den 6,6 km langen Autobahntunnel unter der Schelde hindurch über Midddleburg nach Walcheren und Beveland. Ziel war "Neeltje Jans", eine künstliche Insel, die Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts angelegt wurde. Sie diente als Baustelle für die wichtigsten Teile des Sturmflutwehres, das nach der verheerenden Sturmflut von 1953 im Rahmen des Delta-Planes angelegt worden war. Dieses gewaltige Bauwerk kann heute von innen und außen besichtigt werden, in einem Pavillon zeigen multimediale Ausstellungen vielseitige Aspekte des Küstenschutzes, zudem ist die Insel als Erlebnispark besonders für Familien beliebt. Nachmittags stand der Besuch des typisch niederländischen Ortes "Veere" auf dem Programm. Das alte Fischerstädtchen lockt heute vornehmlich durch Möglichkeiten zum Segel- und Wassersport Besucher an, beeindruckt aber besonders im Stadtkern durch altehrwürdige Gebäude wie die riesige Frauenkirche und das Stadthaus mit hohem Turm und Glockenspiel.

Wie im Flug waren die Tage vergangen, der 6. Tag sah zufriedene und um viele neue Eindrücke bereicherte Mitglieder des Heimatvereins auf der Rückreise nach Ahrweiler. Programm und Hotel (und hier besonders die Leistungen der Küche), mit geringen Abweichungen sogar das Wetter, hatten allen Erwartungen voll entsprochen. Die Gruppe bedankte sich herzlich bei Dr. Wilbert Herschbach und seiner Frau Gisela, die diese Fahrt geplant, vorbereitet und in hervorragender Weise durchgeführt hatten mit einem ortstypischen Geschenk. Der 1. Vorsitzende versprach, dass dies nicht die letzte Studienfahrt gewesen sei und wies auf kommende Aktivitäten wie geplante Halbtagesfahrten nach Beilstein (Mosel) und Mainz hin, die rechtzeitig in der Stadtzeitung angekündigt werden.

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Stand: 13.12.13

Design: Reiner Bauer