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Bild: Franz Ulrich
Aloisius-Jugend Ahrweiler von 1813 e.V.

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Herzlichen Glückwunsch

Aloisius-Schützenfest 2009
Ein neuer König nach nur kurzem Wettstreit

von Alfred Oppenhoff

Ungewöhnlich schnell wurde am vergangenen Samstag beim Schützenfest der Aloisius-Jugend Ahrweiler von 1813 e. V. der Wettstreit der Kandidaten um die Königswürde - sprich: das Königsvogelschießen - entschieden. Schon mit seinem achten Schuss holte der glückliche junge Schütze Christoph Eudenbach den immer noch beachtlichen Rest des Königsvogels von der Stange und errang damit die Königswürde der Aloisiusjugend.
Doch alles hübsch der Reihe nach: An ihrem Festtag hieß es für alle Aloisiusjungen schon früh am Morgen antreten, alle an ihrem vorbestimmten Platz, so für Tambourcorps, alle Offiziere sowie die Traditionsfahne auf dem Schulhof, von wo aus sie jeweils den Hauptmann, die Fahne und den noch im Amt befindlichen König nebst Königsbegleiter zu Hause abholten und zum Festgottesdienst in die St.-Laurentius-Kirche begleiteten.
Nach dem Gottesdienst für die Lebenden und Verstorbenen der Aloisius-Jugend zogen Letztere zu Ehrung zur Peter-Friedhofen-Gedenkstätte und anschließend zum Schulhof der Grundschule, wo das Schulfest für die übrigen Grundschülerinnen und Grundschüler schon begonnen hatte und der gewohnte Festablauf für die Aloisius-Jungen seinen Lauf nahm. Für Raphael Mausberg, den Aloisiuskönig des abgelaufenen Jahres, war jetzt der Zeitpunkt gekommen, die Königs-Insignien abzulegen und zur Erinnerung an sein Königsjahr die von Ex-Ortsvorsteher Helmut Gies kunstvoll gestaltete Urkunde hierzu in Empfang zu nehmen.
Für die fünf Königskandidaten hieß es zum Schießen antreten und damit wurde es für sie ernst. Untereinander losten sie die Reihenfolge aus, nach der sie zum Schießen antreten würden. Sie lautete: Michael Groß (12 Jahre), Benedikt Appel (13 Jahre), Justin Büch (11 Jahre), Alexander Geschier (13 Jahre) und Christoph Eudenbach (13 Jahre).
Doch bevor sie ihren Wettstreit untereinander begannen, traten zunächst die Ehrengäste, die den Wettstreit verfolgen wollten, zum Ehrenschuss an. Den ersten Schuss tat der junge König des Vorjahres, Raphael Mausberg, dem der Pfarrherr, der Kaplan, Bürgermeister, Erster Beigeordneter, Ortsvorsteher, wie auch die Hauptleute und Könige der Bürger- und der Junggesellen-Schützengesellschaft folgten. Sie zielten und schossen mit wechselndem Erfolg, einige Schüsse mit der Armbrust trafen ins Ziel, die Mehrzahl traf jedoch daneben.
Und dann begann der spannende und faire Wettstreit, den sich die fünf Kandidaten untereinander lieferten unter der direkten Aufsicht von Werner Knieps als Schießmeister. Alle fünf jungen Schützen waren zielsicher und erzielten Treffer, wobei auch Bestecke -Teile des hölzernen Vogels auf der Stange- fielen. Und dann erfolgte ein Schuss und ein Treffer, der den gesamten Rest des Königsvogels im wahrsten Sinne von der Stange fegte. Christoph hatte den Schuss getan und hatte damit die Königswürde errungen. Damit war aus dem Aloisius-Jungen ein Aloisius-Schützenkönig geworden. Ein Blick auf die Uhr: Es war 11.46 Uhr � der Wettkampf hatte gerade einmal elf Minuten gedauert und der entscheidende Schuss war tatsächlich erst der 40. Schuss im Wettstreit um die Königswürde gewesen.
Während Vereinsvorsitzender und Rektor Wolfgang Heuft verkündete: "Wir haben einen neuen König. Es ist Christoph Eudenbach", schmückte diesen der mit diesem Treffer endgültig abgetretene König des Vorjahres, Raphael Mausberg, mit den Insignien der soeben errungenen Würde, der Königskette und den Zepter. Zu den ersten Gratulanten zählten die Angehörigen, die natürlich mit Recht stolz auf Christoph waren. Herzliche Glückwünsche gab es auf dem Schulhof auch von den Vorstandsmitgliedern der Aloisius-Jugend, vom Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Tappe, vom Pfarrherrn und vom Kaplan, Jörg Meyrer und Michael Toth, Ortsvorsteher Horst Gies, den Hauptleuten und den Königen der Bürger- und der Junggesellenschützen und zahlreichen weiteren Ehrengästen, Jubilaren, Vertreter der anderen Schulen im Stadtgebiet, Freunden und Nachbarn.
Nach dem gewohnten Ablauf des folgenden Geschehens hätten eigentlich die Aloisius-Jungen antreten müssen, um ihren neuen König in die Stadt zu geleiten. Doch dem war nicht so. Das Wetter machte ihnen einen Strich durch die Planung. Es waren dicke dunkle Wolken am Himmel aufgezogen und es begann heftig zu regnen. Für die Aloisius-Jungen, ihre Gäste und Besucher wie auch für Gäste und Besucher des Schulfestes hieß es im Schulgebäude Schutz suchen und das Ende des Regens abwarten. So setzten sich die Aloisius-Jungen unter dem Kommando von Hauptmann Felix Schwarz mit klingendem Spiel ihres Tambourcorps etwa eine halbe Stunde später in Marsch und geleitetem ihren neuen König zur Stadt zum festlichen Einzug durch das Ahrtor unter den Klängen von "Tochter Zion", dem festlichen Geläut der St. Laurentiuskirche und dem Beifall vieler Bürger ganz in der Tradition der Ahrweiler Schützengesellschaften.
Im weiteren Verlauf des Tages stellten die jungen Schützen ihren neuen König zunächst dem Pfarrherrn Dechant Jörg Meyrer vor. Die weiteren offiziellen Vorstellungen waren beim Stadtoberhaupt Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Tappe und nach dem gemeinsamen Mittagessen bei den Hauptleuten und den Königen der Bürger- und der Junggesellenschützen, Willi Busch und Hans-Georg Klein, Peter Ropertz und Stefan Pantenburg.
Traditionell führte der Weg der Aloisius-Jungen auch auf den Calvarienberg zur traditionellen Vorstellung des neuen Königs bei den Ursulinenschwestern und Rektor Dr. Hans Kuhn. Die Jungen begleitet hatten dabei auch ehemalige Aloisiusjungen aus den Jubiläums-Jahrgängen.
Nach einem kurzen Umzug vom Kloster aus in Verbindung mit dem Weg zum Elternhaus des neuen Königs wurde dort kräftig weiter gefeiert.
Diesem Festgeschehen am Samstag waren bereits am Freitag zum Festauftakt der Zapfenstreich und der Jubilarabend voraus gegangen. Mit klingendem Spiel waren am Freitagnachmittag die jungen Schützen der Aloisiusjugend in Ahrweilers Innenstadt aufgezogen, um mit einem Zapfenstreich ihr diesjähriges Schützenfest, das Aloisiusfest zu eröffnen. Die Spielleute des Tambourcorps der Gesellschaft unter der Stabführung ihres Tambourmajors Jan Phillip Schmitz in ihren schmucken Uniformen erfreuten mit ihrem Spiel nicht nur die Bürger der Stadt sondern auch zahlreiche Besucher Ahrweilers. Begleitet wurde das Tambourcorps von den noch nicht uniformierten Mitgliedern der Aloisiusjugend, da diese den weiteren Nachmittag gemeinsam unter sich feierten.
Und am Abend war der Jubilarabend im Hotel Restaurant "Rodderhof" angesagt, wo die Ehemaligen geehrt wurden, die Aloisiusjungen, die vor 75. 60, 50, 40, 25 und 10 Jahren die Aktiven der Gesellschaft waren. Zusammen mit ihnen feierten auch einige der in diesem Jahr aktiven Aloisius-Jungen, unter ihnen auch der noch amtierende König Raphael Mausberg, der zum einen seinen der Gesellschaft gestifteten Erinnerungsschild für die Königskette vorstellte. Den Jubilaren dieses Jahres galten die besonderen Ehrungen durch die Überreichung der Ehrenmedaillen für die langjährige Zugehörigkeit wie auch der persönliche Glückwunsch durch den Vorsitzenden und den König. Gleichzeitig erhielten die anwesenden Jubilarkönige die von ihnen selbst gestifteten Erinnerungsschilde, die sie am kommenden Schützenfesttag tragen sollten

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Stand: 13.12.13

Design: Reiner Bauer