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Was
wäre wenn ...
Bericht Stadtzeitung 13/2010
... die Eisenbahnbrücke im Adenbachtal
doch fertig gestellt und die Bahntrasse durch die fünf
Tunnel bis nach Dernau gezogen worden wäre?
"Kinder haben keine Problem, sich so
etwas vorzustellen, doch Erwachsene muss man erst zu solchen
Phantasien hinführen", so der Maler Kolja Schäfer, der die
neue Bild- und Informationstafel an der Aussichts-plattform
am Platz vor der Gedenkstätte Silberbergtunnel in
Zusammenarbeit mit Rainer Sturm und dem Fotografen Werner
Mertens für den Heimatverein gestaltete. Dort sieht man,
erläuterte Schäfer bei der Freigabe durch den Vorstand des
Heimatvereins "Alt-Ahrweiler", wie aus der Perspektive eines
Winzers, der dort im Weinberg arbeitet, eine Bahn die
steinerne Brücke im Adenbachtal überquert und die Aussicht
freigibt auf die Rotweinstadt Ahrweiler. Der
Ehrenvorsitzende des Heimatvereins Kurt Geller ging bei
seiner Ansprache sogar noch weiter: "Was wäre, wenn die
Bahntrasse fertig gebaut worden wäre, die sowohl als
Erztransportweg zwischen dem Ruhrgebiet und Lothringen als
auch als Aufmarsch- und Nachschublinie im Rahmen des
-Schlieffenplans- geplant war? Und was, wenn das fünfteilige
Tunnelsystem und die Brückenpfeiler, die bereits eingerüstet
waren, von 1912 bis 1922 fertig gebaut worden wären? Was
zunächst als zweispuriges, dann als einspuriges
Eisenbahnprojekt und 1924 schließlich ganz eingestellt
wurde, hätte zur Folge gehabt, dass der Silberbergtunnel
nicht als Schutzunterkunft im Zweiten Weltkrieg genutzt und
auch der Regierungsbunker nie gebaut worden wäre." Die neue
Bild- und Informationstafel soll die heimische Geschichte
aufzeigen und die Phantasie der Menschen anregen.
Solche Maßnahmen sieht Andreas Wittpohl,
Geschäftsführer Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler, als
wertvolles Marketing, da auch viele Touristen ins Ahrtal
kämen und nicht nur die Dokumentationsstätte
Regierungsbunker, die kürzlich für die Bundesgartenschau in
Koblenz 2011 als einer der Meisterwerke der Region gekürt
worden ist, in bleibender Erinnerung halten würden, sondern
vielleicht auch solche Tafeln, die aufzeigen: "Was wäre wenn
...?" |