.
Bild: Franz Ulrich
Studienreise 2011

Album-Bilder
© Reiner Bauer

Auf den Spuren von König Stanislaus
Heimatverein "Alt-Ahrweiler" besuchte Lothringen
Stadtzeitung vom 8. Juni 2001 von Anne Kaiser

Es ist inzwischen gute Tradition, dass der Heimatverein "Alt-Ahrweiler" seinen Mitgliedern eine jährliche Studienfahrt anbietet.

So ging es am Sonntag, dem 22.05.11, unter der bewährten Reiseleitung des Vorsitzenden Dr. Wilbert Herschbach bei strahlendem Sonnenschein, der die nächsten Tage treu bleiben sollte, für 50 Teilnehmer zu einem Ziel, das eigentlich vor unserer Haustür liegt und doch mit so viel Unbekanntem und Unerwartetem überraschen konnte.

Bevor die Gruppe deutschen Boden verließ, gab es einen Zwischenstopp im Saarland, wo man die Saarschleife b. Mettlach und das größte römische Mosaik nördlich der Alpen in Perl-Nennig besuchte.

Kurze Zeit später überquerte man bei Schengen die Grenze zu Frankreich und erreichte am Nachttag bereits Nancy, eine der Metropolen Lothringens.

Am nächsten Tag lernte man Nancy, diese seit dem Mittelalter bedeutende Stadt, mit Hilfe einer ehemaligen Koblenzerin, die eingehend und sehr engagiert ihre Wahlheimat präsentierte, kennen. So stellte sich heraus, dass weder Franzosen noch Deutsche die eindrucksvollsten Spuren hinterließen, sondern ein Exilkönig aus Polen, der aufgrund der Heirat seiner Tochter mit Ludwig XV. mit einem Herzogtum versorgt werden musste. Da er keine politische Macht besaß, tat er das, was ihm am meisten lag: Er vereinigte die Alt- mit der Neustadt, indem er ein herrliches neues Zentrum errichten ließ, dessen Ausmaße (125m x 100m) von barocken Prachtbauten begrenzt werden. An den Eingängen kann man kunstvolle schmiedeeiserne, vergoldete Gitter bewundern, die auch dazu beitrugen, diesen einmaligen Platz zum Weltkulturerbe zu erheben. Besonders am Abend, bei festlicher Beleuchtung und einem guten Tropfen, konnte man dieses wunderschöne Ambiente genießen.

Am nächsten Tag stellte sich die 50km entfernte Schwesterstadt Metz vor. Auch hier hat die Geschichte deutliche Spuren hinterlassen. Von der mittelalterlichen Porte des Allemands, dem beeindruckenden Stephansdom mit seiner 6.500qm Fensterfläche (u.a. von Marc Chagall), über den ehemaligen Geldwechslerplatz "St. Louis", dem bunten Markt, der lukullisch gesehen keine Wünsche offen lässt, dem von preußisch-deutschen Jahrhundertwende-Baustil geprägten Bahnhofsviertel bis zur futuristischen Architektur des neuen Centre Pompidou bietet Metz seinen Besuchern das lebendige Bild einer europäischen Metropole.

Anschließend gab es eine Weinprobe auf dem lothringischen Weingut Leliévre an der Côte de Toul.
Der junge Winzermeister stellte neben diversen Weinsorten auch einen für diese Region typischen Mirabellenlikör vor, der mit Sekt getrunken einen leckeren Kir ergab. Gut gelaunt und bepackt mit einigen Tropfen kehrte man zum Hotel zurück.

Der Mittwoch führte die Reisegruppe nach Verdun, jenem Ort, der wohl für immer mit den Kesselschlachten des 1. Weltkrieges verbunden bleiben wird. Hoffnungsvoll stimmte allerdings, dass beide Fahnen der ehemaligen Erzfeinde Frankreich und Deutschland gemeinsam über Fort Douaumont wehen als Zeichen des Friedens und der Versöhnung für alle Zeiten.

Am vorletzten Tag empfing uns die kleine Residenzstadt Lunéville mit dem "Lothringischen Versaille" und dem dazugehörenden Park. Auch hier, wo Stanislaus die meiste Zeit lebte, hinterließ er der Nachwelt ein bestaunenswertes Ensemble.

Zuvor bot sich die Gelegenheit, die gut erhaltene Synagoge zu besichtigen, wo man sehr freundlich von zwei Gemeindemitgliedern empfangen wurde. Mit großer Offenheit präsentierten sie ihr Gotteshaus und gaben Einblicke in ihre Thorarollen.

St. Nicolas de Port mit seiner imposanten Basilika, deren Türme 85m hoch in den Himmel ragen, bildete den kunsthistorischen Abschluss dieser überaus geglückten Studienfahrt.

Die Rückreise führte über Luxemburg und Echternach wieder in heimatliche Gefilde, wo das lothringische Land bei vielen jetzt wohl ein neuen Klang im Herzen hinterlassen hat: "or"=Gold wie im französischen Namen "Lorraine" zu hören ist. Gold für die Mirabellen, den Stephansdom in Metz, das lothringische Bier, die Bonbons Bergamotte und vor allem für den Platz Stanislaus, dessen Erbauer sagte:

"Um glücklich zu sein, muss man andere glücklich machen."

Studienfahrt des Heimatvereins
22. Mai - 27. Mai 2011

Reisepreise pro Person:
ab 40 Teilnehmer: 535,00 Euro
ab 35 Teilnehmer: 565,00 Euro
EZ-Zuschlag: 170,00 Euro

Anmeldung bitte ab
Mittwoch, 19. Januar 2011 ab 10.00 Uhr
Ahrtal-Tourismus in Ahrweiler
Blankartshof 1

Studienfahrt des Heimatvereins
Der Heimatverein "Alt-Ahrweiler" führt in der Zeit vom 22. bis 27. Mai 2011 seine diesjährige Studienfahrt durch. Ziel ist diesmal unsere westliche Nachbarschaft in Luxemburg und Lothringen.

Reiseverlauf:
- Programmänderung vorbehalten -

1. Tag, Sonntag, den 22.05.2011
- Anreise via Saarschleife, Perl-Nennig und Schengen

Anreise von Ahrweiler bis zur Saarschleife bei Orscholz - eine der bedeutendsten Naturattraktionen Deutschlands. Von dort weiter nach Perl-Nennig mit seinem berühmten Mosaikfußboden aus der Römerzeit. Anschließend werfen wir einen Blick auf Schengen, bekannt durch das Schengener Abkommen. Von dort weiter über die Autobahn an Metz vorbei nach Nancy. Nach Ankunft Hotelbezug und Abendessen.

2. Tag, Montag, den 23.05.2011
- Nancy - auf den Spuren des polnischen Königs Stanislas
Nach dem Frühstück Stadtführung durch Nancy: Zentraler Punkt ist der berühmte Place Stanislas, ein Werk vollendeter Harmonie in Proportion und Detail. Der Nachmittag steht für eigene Erkundungen in der Stadt des Jugendstils zur freien Verfügung - savoir vivre en Lorraine! Abendessen im Hotel.

3. Tag, Dienstag, den 24.05.2011
- Metz und lothringischer Wein

Vormittags Fahrt nach Metz, der alten Festungsstadt. Höhepunkt der Stadtbesichtigung ist zweifelsohne die Kathedrale St. Etienne mit ihren Chagallfenstern unter ca. 6500 qm Gesamtfensterfläche. Nachmittags Fahrt in das lothringische Weinanbaugebiet. Weinprobe - lassen Sie sich den lothringischen Wein schmecken! Rückkehr ins Hotel nach Nancy und Abendessen.

4. Tag, Mittwoch, den 25.05.2001
- Verdun, von Schlachtfeldern umgeben und Toul

Nach dem Frühstück Fahrt nach Verdun - Besuch der die Stadt umgebenden Schlachtfelder des 1. Weltkriegs. Bummel und Freizeit in der altehrwürdigen Bischofsstadt an der Maas. Nachmittags Fahrt entlang der Maas über St. Mihiel nach Toul - Besuch der Kathedrale St. Etienne mit ihren zwei 65 m hohen Türmen. Anschließend Rückkehr nach Nancy und Abendessen im Hotel.

5. Tag, Donnerstag, den 26.05.2011
- Lunéville und Wallfahrtskirche St. Nicolas-de-Port
Frühstück. Vormittags Fahrt nach Lunéville, wo 1766 König Stanislas starb. Das Schloss wurde nach dem Vorbild von Versailles erbaut. Danach Besuch der Wallfahrtskirche von St. Nicolas-de-Port. In der prachtvollen spätgotische Basilika wird ein Fingerglied des hl. Nikolaus aufbewahrt. Rückfahrt nach Nancy und Zeit zur freien Verfügung. Abendessen im Hotel - letzte Gelegenheit zu einem Stadtbummel durch die ostfranzösische Stadt.

6. Tag, Freitag, den 27.05.2011
- über Luxemburg zurück in die Heimat

Nach dem Frühstück Zimmerräumung. Fahrt Richtung Norden über die Autobahn ins Großherzogtum Luxemburg. Aufenthalt im Zentrum von Luxemburg-Stadt mit der Gelegenheit zum Besuch der Kathedrale. Mittagspause in Luxemburg-Stadt. Nachmittags weiter über Echternach (Aufenthalt) zurück in die Heimat, Rückkunft am späten Nachmittag.

Eine Reise in den eher unbekannten Osten Frankreichs klingt aus. .

.

Stand: 13.12.13

Design: Reiner Bauer