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Bild: Franz Ulrich
Königvogelschießen der Aloisiusjugend 2011

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Bericht der Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ausgabe 34/11 vom 24.08.2011

Das Schützenfest in Ahrweiler ist nun offiziell zu Ende. Nachdem die Junggesellen und Bürger traditionell rund um Fronleichnam ihre Festaktivitäten begehen, folgte nun mit dem Fest der Aloisiusjungen der letzte Akt des in diesem Jahr langen Festreigens. Neuer Schützenkönig des Nachwuchses wurde der 13-jährige Niklas Sebastian.

Es ist eine schöne Tradition in Ahrweiler, dass auch die Jugend aktiv in die traditionellen Feiern der Schützen einbezogen und damit zugleich zum Schützenbrauchtum erzogen wird. So manch ein Ahrweiler Junggesellen- und Bürgerkönig hat dabei zunächst im jugendlichen Alter schon einmal auf den Königsvogel der Aloisiusjugend angelegt. Wie vor 75 Jahren Josef Reuter. Ihn ehrten die jungen Schützen beim Festkommers zum Auftakt des Aloisiusfestes am Freitag während eines Festkommerses im Hotel Rodderhof. Auch weiteren Jubilaren wie Willi Dresen, Nikolaus Gelling und Josef Hilberath wurde eine Ehrung zuteil. Derweil konnten die heutigen Jungschützen den Samstag wohl kaum erwarten.

Das Aloisius-Schützenfest fand einmal mehr auf dem Schulhof der gleichnamigen Grundschule statt. Hier sorgte das Schulfest für reichlich Publikum an dem abgegrenzten Schießstand. Die Aloisiusschule besucht haben die meisten der Ahrweiler Kinder, da ist der Weg zu den jungen Schützen nicht mehr weit. Derzeit zählt die Aloisiusjugend unter ihren rund 500 Mitgliedern mehr als 300, die noch keine 18 Jahre alt sind. Rund 50 von ihnen sind "aktive Aloisiusjungen", die einen kleinen Schützenzug mit eigenem Tambourcorps, Fähnrich und Hauptmann bilden. Zwei von ihnen, nämlich Fähnrich Felix Ott aus der Niederhut und Niklas Sebastian aus der Bachemer Straße, traten am Samstagmorgen gegeneinander an, um die Königswürde der Aloisiusjugend unter sich auszumachen. Die beiden 13-Jährigen durften sich aber zunächst einmal ein ausgiebiges Rahmenprogramm mit Darbietungen der Sport- und Tanzprojekte des Grundschulfestes anschauen, was die eigene Nervosität sicherlich noch einmal deutlich steigerte. Nach der Ehrung von erfolgreichen jungen Schützinnen und Schützen des Preisvogelschießens war der Zeitpunkt für die Ehrenschüsse gekommen. Die Repräsentanten der drei Ahrweiler Schützengesellschaften, Vertreter aus Politik, Kirche und Schulen, alle durften sich am Schussgerät versuchen. Denn die Aloisiusjungen zielen nicht mit Gewehren auf den Holzvogel, sondern mit der Armbrust. Die spannte Schießmeister Werner Knieps und belegte sie mit den eisernen Bolzen, die dem Vogel den Garaus machen sollten. Aber die Ehrenschützen taten dem Greif nicht weh, der bekam nur einen Treffer ab, alle anderen Bolzen knallte gegen die rückwärtig angebrachte Holzwand - auch der von Bürgermeister Guido Orthen. Überhaupt war viel städtische Prominenz zum Aloisiusschießen gekommen, bei dem Ortsvorsteher und MdL Horst Gies die scheidende Majestät Michael Groß mit einer Urkunde für seinen gelungenen Königsschuss im vergangenen Jahr bedachte.

Nach der langen Anlaufzeit machten die beiden Kandidaten dann kurzen Prozess mit dem Königsvogel. Hatten sie ihre Versuche zuvor auf rund 30 geschätzt, war schon nach der Hälfte Schluss. Felix Ott hatte dem Vogel zwei vorentscheidende Treffer versetzt, das Werk zu vollenden, blieb aber Niklas Sebastian vorbehalten. Er holte den Vogel bereits mit dem 15. Schuss von der Stange. Rekordverdächtig!

Dann begannen die Feiern erst recht. Der scheidende König Michael Groß übergab die Insignien der Königswürde, Kette und Zepter, und König Niklas musste immer wieder auf die Schultern seiner jungen Kameraden, um für die Fotografen in Pose zu gehen. Im Festzug wurde er - wie die Großen - durch das Ahrtor in die Innenstadt von Ahrweiler geleitet, um seinen Antrittsbesuch bei Pastor Meyrer und Bürgermeister Orthen vorzunehmen. Denen ist der neue Aloisiuskönig kein Unbekannter, leitet er doch im Ahrweiler Karneval die Kindersitzung als Präsident und war Tanzoffizier bei den Funken. Schließlich wurde die Majestät auf dem Calvarienberg vorgestellt, wo eine festliche Parade stattfand. Derweil wurde im Hause Sebastian schon alles für den Empfang "seiner Majestät" im elterlichen Domizil vorbereitet.

Am Ahrtor

Am Niedertor

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Stand: 13.12.13

Design: Reiner Bauer