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Bild: Franz Ulrich
Brauchtumspflege

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Studienfahrt des Heimatvereins nach Luxemburg am 20.09.2011
Text und Fotos Rainer Sturm

Mir wölle bleiwe, wat mir sin!

Die Studienfahrten des Heimatvereins erfreuen sich nach wie vor großen Zuspruchs. So war auch der Bus, der mit Ziel Stadt Luxemburg an einem noch nebligen Septembermorgen durch die Eifel fuhr, bis auf den letzten Platz besetzt. Herbert Engel hatte in altbewährter Weise die Organisation übernommen, er nutzte die Fahrzeit, um die Mitreisenden vorab über die Hauptstadt des Großherzogtums zu informieren. Sie ist mit 93.865 Einwohnern noch keine Großstadt, aber die größte des Landes und ein Verwaltungs- und Tagungssitz der Europäischen Union, zugleich die multikulturellste Hauptstadt Europas. Der Ausländeranteil beträgt ca. 65 %, sie stammen aus insgesamt 153 Nationen.

Unsere Reisegruppe machte gegen Mittag Rast in einem historischen Wein- und Speiserestaurant in Trier, bevor man gestärkt nach kurzer Fahrt das Reiseziel erreichte. Die Zufahrt erfolgte über das Plateau Kirchberg, dort sind in den letzten Jahren riesige "Glaspaläste" errichtet worden; sie beherbergen den Europäischen Gerichtshof, den Rechnungshof, die EU-Kommission, die Investitionsbank und das Parlament der EU. Weiterhin befinden sich dort Konferenz- und Kongresszentren, die Philharmonie und Messegebäude.

Bei der Touristinformation am neuen Rathaus (Hotel de Ville) erwarteten uns bereits zwei Gästeführer, und nach dem obligatorischen Gruppenfoto begann der Rundgang durch die Altstadt. Die beiden erwiesen sich als echte "Lützelburger", so zeigten sie uns beeindruckende Gebäude wie die Kathedrale Notre Dame de Luxembourg und die St. Michaelis-Kirche. Interessant auch das Regierungsviertel, in und um das alte Rathaus arbeiten in historischen Gebäuden Regierung und Parlament, bürgernah und ohne merkbare Sicherheitssperren zu besichtigen. Nur ein einzelner Soldat stand Wache vor dem imposanten Palast des Großherzogs. Mit viel Engagement und Humor erzählten die Gästeführer die Geschichte des kleinen Landes und der Stadt, von der Gründung im Jahre 963 durch den Grafen Siegfried (Lucilinburhuc auf dem Bockfelsen) bis hin zur Europastadt. Im Laufe der wechselvollen Geschichte waren die Luxemburger vielen Herren untertan, sie waren aber immer bestrebt, ihren Volkscharakter und ihre Eigenständigkeit zu waren.

Die manifestiert sich in dem Spruch: "Mir wölle bleiwe, wat mir sin!" So sprechen viele Luxemburger in der Regel Luxemburgisch im Alltag, die Sprache wird als eigenständig und nicht "nur" als moselfränkischer Dialekt betrachtet und spielt im Hinblick auf die nationale Identität eine bedeutende Rolle. Man spricht darüber hinaus auch Deutsch, oft auch Französisch und Englisch, wegen der vielen Immigranten ist auch Portugiesisch weit verbreitet. Beeindruckender Abschluss der Führungen war der Blick über die gewaltigen Festungsanlagen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, mit Erstaunen erfuhren die Zuhörer, dass als Kasematten und Minengänge Stollen von insgesamt 23 km Länge in die Felsen gehauen wurden. Leider war die verbleibende Zeit für deren Besichtigung zu kurz, so schlenderte man noch an den luxuriösen Schaufenstern der Innenstadt vorbei oder erholte sich bei einem Cappuccino in einem der zahlreichen Bistros.

Am frühen Abend startete man zur Rückreise und gegen 21.00 Uhr erreichte die Reisegesellschaft wieder die Heimatstadt Ahrweiler. Alle Teilnehmer waren beeindruckt vom Erlebten und nahmen freudig die Ankündigung von Herbert Engel zur Kenntnis, dass auch im nächsten Jahr mehrere Fahrten geplant sind. Ihm galt und gilt großer Dank für seine hervorragende Organisation.

Er plant zur Zeit auch bereits für nächste Plattakademie am Samstag, den 19. November 2011 in Bells Restaurant. Vorher wird die Brauchtums- und Theatergruppe des Heimatvereins bei der Veranstaltung des SWR 4 "Musik, Sprooch und Wein" am Samstag, den 15. Oktober 2011 in der Stadthalle am Markt mitwirken und das Beste aus dem "Weinteufel" darbieten. Karten gibt es bereits jetzt beim Ahrtal-Tourismus.

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Stand: 13.12.13

Design: Reiner Bauer