Alle Bilder von
Reiner Bauer- |
Die Preisträger:
Bewertungsreihenfolge beim Feuer:
1. Oberhut
2. Ahrhut
Bewertungsreihenfolge beim
Schaubild:
1. Ahrhut (Oos Kirch, oos Tor, oos Wein -Hier sinn mir
daheim-);
2. Niederhut (Erstürmung Burg Neuenahr)
Knolleköpp:
Vier Preise der Huten an
Paul Pöpke (4 c),
Lennard Schauten (3 b),
Melina Leistenschneider (3 b),
Kathie Schumacher (4 c);
Lena Jakobs (3 c - Pokal des Heimatverein);
Lukas Rosenstein (3b - Pokal Prof. Kreutzberg);
Finn Lilienthal (2 b - Pokal Familie Schmitz-Homberg).
Bericht General-Anzeiger Bonn vom
14.11.2011
von Marion Monreal Redaktion Ahr
„Hier sinn mir daheim“
Die Ahrweiler
Junggesellenvereine zeigen brennende Bilder mit
flammenden Bekenntnissen
Es war eines der schönsten
Ahrweiler Martinsfeste der vergangenen Jahre: Viel Sonne
hatte den arbeitsreichen Tag der vier
Junggesellenvereine begleitet, Windstille sorgte dafür,
dass sowohl die Feuer als auch die ausdrucksstarken und
motivreichen Schaubilder exakt abbrennen konnten. Dazu
schien der Vollmond und die Stadt war voller Menschen.
Denn ungebrochen groß ist das Interesse von Bürgern und
Gästen der Rotweinmetropole an dem weltweit
einzigartigen Spektakel, bei dem dank Tausender Fackeln
Schriften und Bilder in den Weinbergen entstehen.
Unzählige Laternen der Kinder, die anschließend Sankt
Martin hoch zu Ross begleiteten, sorgten zusätzlich für
ein besonderes Ambiente.
„Die Schaubilder hätten diesmal
alle einen ersten Platz verdient“, war sich die Jury des
Martinsausschusses mit Ruth Klein, Leiterin der
Aloisius-Grundschule, Bürgermeister Guido Orthen, den
vier Hutenmeistern, vier Junggesellen-Vereinsvertretern
und Schulelternbeirat Volker Sebastian einig. Auf dem
Kanonenturm, von dem alle vier Feuer- und
Schaubildplätze optimal gesehen werden, hatte zunächst
mit dem Glockengeläut von Sankt Laurentius um 17.30 Uhr
die Bewertung der Feuer begonnen. Als Sieger ging die
Oberhut hervor. Christopher Krah und Schultes Daniel
Schopp freuten sich später bei der Verkündung des
Ergebnisses auf dem Marktplatz ganz besonders, weil der
von Orthen überreichte „Feuer-Teller“ nun für
fünfmaligen Erfolg in ihren Besitz überging. Das
zweitbeste Feuer hatte nach Meinung der Jury die Ahrhut,
die dafür von Dechant Jörg Meyrer ein 30-Liter-Bierfass
erhielt.
Nur
15 Minuten später zündeten die Jungmänner in den Bergen
die Fackel-Schaubilder an. Die Ahrhut siegte mit „Oos
Kirch, oos Tor, oos Wein. Hier sinn mir daheim“ sowie
der Darstellung der Pfarrkirche, des größten Stadttores
sowie der Weinberge. Das „A-Team“ um Schultes Sven
Stadtfeld und Schaubildbauer Markus Siegert freute sich
auf dem Markt riesig. Vom Balkon der Volksbank ließen
sie Sekt auf die Menge regnen, die Jungs zündeten sich,
als sie den Sieges-Wanderteller von Meyrer in der Hand
hielten, dicke Zigarren an.
Platz Zwei heimste diesmal die
Niederhut ein, was dem Stadtchef ein 30-Liter-Bierfass
wert war: Im Zentrum ihres
Bildes stand die Zerstörung
der um 1225 von Graf Otto von Neuenare erbauten
Höhenburg. Die Burg war der Amtssitz der Grafschaft
Neuenahr und wurde 1372 auf Befehl des Erzbischofs von Kurköln durch die Bürgerschützen von Ahrweiler zerstört.
Dazu hatten sie die Jahreszahlen sowie eine Kanone und
eine auf die Burg fliegende Kugel geschaffen. Den „Sieg“
über Bad Neuenahr, der bei vielen Passanten aufgrund der
alten „Hass-Liebe“ zwischen Ahrweiler und Bad Neuenahr
für ein Schmunzeln sorgte, hatte auch die Oberhut
aufgegriffen – nur ohne Kugel, aber mit genauso viel
Sorgfalt.
Dem großen Jubiläum des
Männergesangvereins Ahrweiler – die Sänger um Robert
Lindenbein feierten groß 150-jähriges Bestehen –
widmeten sich die
Junggesellen der Adenbachhut. Schön,
dass sie auch das Emblem des MGV
mit Notenschlüssel per
Feuer „gemalt“ hatten.
Durch die Windstille waren die
Fackeln, die für die Bewertung zehn Minuten perfekt
brennen müssen, im pechschwarzen Abendhimmel noch lange
zu sehen. Nach getaner Arbeit zogen die Junggesellen
zufrieden mit lautem Gesang in ihre Heimatstadt ein.
Dass die vier miteinander wettfeiernden Vereine, wenn es
drauf ankommt, wie Pech und Schwefel zusammen halten,
bewies diesmal eine nette Geste der „Niddehöde“. Einen
Anhänger mit Schanzen, aufeinandergelegte und mit Draht
verbundene Reisiggäste, fuhren sie zu den „Kollegen“ der
kleinen Oberhut, „die das mit acht Mann nicht mehr
geregelt kriegen“, freute sich Hutenmeister Bernd Koll
über die nette Geste.
Schön auch, dass von Jahr zu Jahr
mehr selbst gemachte „Knolleköpp“ im Sankt-Martins-Zug
mitgehen. Diesmal waren es 42 ausgehöhlte und gestaltete
Futterrüben, für die es Medaillen des Heimatvereins und
7 Pokale gab. |