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Bild: Franz Ulrich
Patronatsfest der Adenbachhut
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2013
Patronatsfest Adenbachhut

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Fläche am Adenbachtor soll Marienplatz heißen

Diamantenes Hutenfest -
Vornehm, kampfstark und mit Nachwuchssorgen

TW. Das „erste“ im neuen Jahr und das „letzte“ im Reigen der vier Hutenfeste. Über den Platz der Adenbachhut in Reigen der Patronatsfeste der vier Ahrweiler Huten wurde und wird weiterhin gerne diskutiert und gestritten. Fest steht aber: in der Adenbachhut, die zu Ehren ihrer Schutzpatronen Maria ihr Fest am 2. Februar feiert, versteht man es, traditionelle Werte offen, aber mit der gebotenen Würde zu begehen und dabei auch die Brücke für eine humorvolle Auslegung der Werte schlagen zu können. Daher war der Frühschoppen beim Hutenfest an Maria Lichtmess vergangenen Samstag sowohl informativ, wie auch unterhaltsam und ein wenig kritisch.

Es ist 60 Jahre her, dass die Hutenfeste in der Adenbachhut wiederbelebt wurden. Grund genug für Hutenmeister Bernd Koll, in der Chronik zu blättern und die wichtigsten Geschehnisse seit 1953 noch einmal Revue passieren zu lassen. Koll erinnerte an den ersten Hutenmeister vor 60 Jahren, Toni Dievernich, und ehrte Rudi Jarre, den letzten noch lebenden „Addemechshöde“ aus dem Vorstand von 1953. Da gab es aber auch die Worte früherer Chronisten, die verkündeten, die Adenbachhut sei die vornehmste der Ahrweiler Huten. Sie habe das kleinste Tor, weil die Männer dort die kräftigsten und somit gefürchtet seien. Der Name stamme aus dem lateinischen “adin“, was soviel bedeute, wie „glückliches, zufriedenes Land.“ Damit habe die Bezeichnung „Adenbachhut“ als einzige einen tieferen Sinn.

Der heutige Hutenmeister konnte sich ein verschmitztes Lächeln bei seinen Ausführungen nicht verkneifen, während Chronist Karl Heinen eher nüchtern auf das verflossene letzte Jahr mit seinen kleinen und großen Geschehnissen blickte. Heinen verkündete aber auch, der Hutenvorstand strebe an, den neu geschaffenen Platz am Adenbachtor „Marienplatz“ zu benennen, was auf allgemeine Zustimmung im Reigen der rund 100 Fest- und Ehrengäste stieß. Ein provisorisches Schild hatte der Vorstand anlässlich des Festes schon einmal angebracht.

Dass es in der Gesellschaft gravierende Veränderungen gibt, zog sich durch alle weiteren Reden. So prognostizierte Pastor Jörg Meyrer, die Pfarreiengemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler werde in nicht allzu langer Zeit mit zwei statt bisher drei Priestern auskommen müssen. Der Kirche stelle sich zudem die Frage, wie viel Glaube denn überhaupt an kommende Generationen weitergegeben werden könne. Und wie stark sind diese Generationen angesichts der Tatsache, dass aktuell 33 Kinder in St. Laurentius an der Kommunionvorbereitung teilnehmen, vor zehn Jahren waren es noch 60. Der demografische Wandel ist auch Kernthema für Bürgermeister Guido Orthen. Er verkündete aber auch die Erstellung eines Nutzungskonzepts für den Weißen Turm, der bisher das kaum frequentierte Stadtmuseum beherbergte. Ortsvorsteher Horst Gies stellte die schnelle Umsetzung neuer Straßenbeleuchtungen in der Bossard-, Alveradis-, Römer- und Kolpingstraße in Aussicht.

Doch während Burgundia Carolin Groß, die Vertreter der Ahrweiler Schützengesellschaften, der Karnevalisten und des Heimatvereins die Arbeit der Huten und den Erhalt der Traditionen in ihren Grußworten lobend erwähnten, gab es von Seiten der „Addemechshöde Jonge“ kritische Worte. Der Junggesellenverein besteht nur noch aus sieben Mann und schiebt seine Auflösung Jahr für Jahr vor sich her. Auch wenn aktuell ein neuer Vorstand gefunden werden konnte, so sind die Beteiligungen als selbstständiger Verein an den Mai- und Martinsbräuchen stark gefährdet. Schon beim kommenden Schützenfest droht mangels eines Zugführers der Zug der Adenbachhut zu fehlen. „Wo ist da die gesunde Tradition?“ fragte Markus Koll.

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Stand: 13.12.13

 

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