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Bild: Franz Ulrich
- Brauchtumspflege -

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Studienfahrt des Heimatvereins nach Xanten am 17.09.2013
Bilder (c) Rainer Sturm
Dom

Unter der bewährten Leitung seines stellvertretenden Vorsitzenden Herbert Engel unternahm der Heimatverein "Alt-Ahrweiler" eine Tagesfahrt in das niederrheinische Xanten. Xanten, bekannt als Römer-, aber auch als Siegfriedstadt, hat darüber hinaus noch einen wunderbaren mittelalterlichen Kern zu bieten, in dessen Mittelpunkt der Dom St. Viktor steht. Trotz enormer Zerstörungen am Ende des Zweiten Weltkrieges hat uns die Altstadt begeistert. Eine hervorragende Stadtführung, die uns auch das Alltagsleben im mittelalterlichen Xanten plakativ vor Augen führte, brachte auch Querverbindungen nach Ahrweiler zu Tage. So fanden wir die Spuren des Xantener Propstes Friedrich von Are-Hochstaden, der Ahrweiler im Jahre 1246 als Erbe der Grafschaft Are und der Vogtei Ahrweiler seinem Bruder, dem Erzbischof Konrad von Köln, schenkte. Damit gehörte dann Ahrweiler wie Xanten auch zum Erzstift Köln. Dieser Propst Friedrich legte übrigens im Jahre 1263 den Grundstein für den Bau des gotischen St.-Viktor-Doms, der nach 281 Jahren Bauzeit schließlich vollendet und zum Zentrum des niederrheinischen Archidiakonats werden sollte. Wegen des Domes und der dortigen Reliquien war Xanten im Mittelalter ein bedeutender Wallfahrtsort und hatte jährlich etwa 200.000 Pilger zu beherbergen. Dieser in der damaligen Zeit bedeutende Wirtschaftsfaktor erklärt auch die prachtvolle Ausstattung des Domes, der neben dem herrlichen Hauptaltar über weitere 24 wunderbar geschnitzte oder bemalte Seitenaltäre verfügt. Im Laufe der Zeit hat dann Kevelaer der Wallfahrtstradition nach Xanten den Rang abgelaufen.

Unter Erzbischof Friedrich von Saarwerden, dass ist der, der zusammen mit den Ahrweiler Bürgern die Burg Neuenahr zerstört hat, wurde Xanten befestigt, mit Mauer und vier Doppeltoren sowie 18 Türmen versehen. Ein prächtiges Tor, das Klever Tor, ist heute noch erhalten. Hier konnten wir uns ein Bild machen, wie die Befestigungsanlage Ahrweilers vor dem Dreißigjährigen Krieg ausgesehen hat, nämlich alle vier Tore waren mit Vortoren, Zwinger und Zugbrücke versehen.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen hatten dann die Mitglieder des Heimatvereins Gelegenheit, auf eigene Faust die Stadt und ihre historischen Schätze zu erkunden. Schwerpunkte waren natürlich Besuche im Archäologischen Park, d.h. in den römischen Ausgrabungen, Besuche im Stiftsmuseum oder im Siegfriedmuseum. Dabei stellten wir natürlich fest, dass die Zeit bei weitem nicht reichte. Viele Gäste haben sich vorgenommen, in nächster Zeit Xanten nochmals einen Besuch abzustatten, um sich mit der Geschichte und Kunstgeschichte dieser niederrheinischen Stadt noch intensiver auseinanderzusetzen.

Altar
Klever Tor mit Vortor

Vortor vom Klever Tor

Krimhildsmühle

St. Viktor


 

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Stand: 13.12.13

Design: Reiner Bauer