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Bild: Franz Ulrich
Patronatsfest der Adenbachhut
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2014
Patronatsfest Adenbachhut

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Ahrweiler Hutengemeinschaften erhalten Innovationspreis des Kreises
Landrat Dr. Pföhler übergab die Urkunde beim Patronatsfest der Adenbachhut
von Thomas Weber

Die vier Ahrweiler Hutengemeinschaften, denen bereits im Jahr 2006 die Ehrenplakette des Landkreises Ahrweiler überreicht worden war, dürfen sich über eine neue Auszeichnung seitens des Kreises freuen. Sie erhielten den Innovationspreis 2013 für ihre ehrenamtliche Unterstützung und ihren Einsatz für die örtlichen Senioren. Landrat Dr. Jürgen Pföhler nutzte den Frühschoppen beim Patronatsfest der Adenbachhut am Samstag, um Hutenmeister Bernd Koll und seinem Vorstand den Preis und eine entsprechende Urkunde zu überreichen. „Diese wird einen Ehrenplatz in unserem Backes erhalten“, freute sich Koll, dessen Gemeinschaft der Adenbachhut derzeit knapp 150 Frauen und Männer ab 70 Jahren betreut. Das Fest zu Ehren der heiligen Maria ist dabei nur ein Mosaiksteinchen im prall gefüllten Jahreskalender. Chronist Karl Heinen hatte zu Beginn des obligatorischen Treffens im Hotel Zum Stern, dem ein Hochamt in St. Laurentius vorausgegangen war, das verflossene Jahr noch einmal Revue passieren lassen. Maibaumaufstellen, Schützenfest, Seniorenfahrt, Martinstag oder Adventsfeier, immer wieder traf sich Jung und Alt in der Hut. Und auch den derzeit mitgliederschwachen Junggesellen wurde unter die Arme gegriffen, Ex-Junggesellen halfen bei Martinsfeuer und Schaubild, „Kollegen“ aus Oberhut und Bachem beim Maibaumstellen. So ist das eben in einer intakten Gemeinschaft.

 

Apropos Schaubild am Martinstag: mit diesem gratulierten die Junggesellen Burgundia Carina Mombauer zum Amt: „Wenn ich daran denke, bekomme ich heute noch eine Gänsehaut“, bedankte sich die Weinmajestät beim Hutenfest. Immerhin ist sie ein „Addemechshöde Mädche“ und setzt damit die aktuelle Tradition der „Königshut“ fort, waren der Weinmajestät doch drei Junggesellen-Schützenkönige auf der Adenbachhut vorausgegangen. Es gibt also immer einen Grund zum Feiern bei der Hut mit dem kleinsten der vier Ahrweiler Stadttore.

Deren Hutenmeister Bernd Koll blickte zu Beginn des Festes ein paar Jahrhunderte zurück und zitierte Berichte über das „Bürger sein“ und das „Bürger werden“ in Ahrweiler, das auch immer mit der Zahlung von Bürgergeld verbunden war. „Heute wird man kostenlos Ahrweiler Bürger und wir sind froh über jeden neuen Mitbürger“, so Koll.

 

Und weil der Frühschoppen auch immer dazu dient, neues zu erfahren, verriet Kaplan Andreas Kern die Ideen der Pfarreiengemeinschaft zum Valentinstag. Dann nämlich soll es ein Angebot verschiedenster, moderner Gottesdienste geben, die in St. Laurentius Ahrweiler, der Rosenkranzkirche Bad Neuenahr und in Heppingen stattfinden. „Die Kirche geht neue Wege, das gilt auch für die Firm- und Kommunionvorbereitung“, so der Kaplan.

 

Neue Möglichkeiten, die das Bund-Länder-Programm „historischen Stadtbereiche“ biete, zeigte Bürgermeister Guido Orthen auf. So regte er an, nebeneinander liegende Ladenlokale, denen Leerstand drohe, zu verbinden, um so attraktive größere Einzelhandelsflächen zu schaffen. Orthen wies zudem auf die Belebung des „Weißen Turms“ hin, wo nun dank dem Einzug der Malschule Roos sowie der Außenstelle des Standesamtes deutlich mehr Bürgerfrequenz vorherrsche. Fürs kommende Jahr kündigte das Stadtoberhaupt zudem eine bessere Zusammenarbeit der örtlichen Kulturveranstalter unter einer Dachmarke an, unter anderem, um Terminkollisionen zu vermeiden. Gut fand der Bürgermeister auch die von Dechant Meyrer vorgebrachte Idee eines offenen Bücherschrankes, wie es ihn in anderen Kommunen längst gebe. „Dazu kann man dann ja die Telefonzelle auf dem Marktplatz nutzen“, wollte Ortsvorsteher Horst Gies gleich Nägel mit Köpfen machen. Gies blickte in seinen Worten nicht nur auch die Adenbachhut, sondern machte einen Rundgang um die Stadt. Der Zebrastreifen am Niedertor müsse erhalten bleiben, die Kapelle auf dem Ahrtorfriedhof dringend saniert werden und in puncto Nutzung der ehemaligen Weinbauschule plane der vermeintliche Investor Alfredo Pauly, dem das Projekt vom Land wieder entzogen wurde, wohl eine Klage gegen das Land, berichtete Gies. Es gibt also genug Arbeit auch für den Ortsbeirat.

 

Arbeit hat auch der Heimatverein Alt-Ahrweiler, in erster Linie mit der Dokumentationsstätte Regierungsbunker, berichtete der Vorsitzende Wilbert Herschbach. Diese war 2013 von rund 79.000 Menschen besucht worden, was eine Steigerung zum Vorjahr bedeute. Im Juni soll nach nur sechs Jahren der 500.000. Besucher begrüßt werden. „Damit gehört der Bunker zu den meistbesuchten Museen in Deutschland“, so Herschbach, der gleich zwei Schecks in der Tasche hatte. Der Heimatverein förderte die Beschriftung des neuen Marienplatzes am Adenbachtor mit 500 und die Seniorenarbeit der Hut mit 600 Euro.

Im Rahmen des traditionellen Frühschoppens im Stern überbrachten zudem die Vertreter der drei Ahrweiler Schützengesellschaften, der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft sowie der Addemechshöde Jonge Grußworte, ehe der Tag mit Feiern in den Gaststätten der Hut endete.

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Stand: 20.07.17

 

Design: Reiner Bauer