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Bild: Franz Ulrich
Brauchtumspflege
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2015
Plattakademie

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Traditioneller Mundartabend –Plattakademie

Das heimatliche Brauchtum zu pflegen gehört zu den Aufgaben des Heimatvereins. Die Pflege der Sprache, der Ahrweiler Mundart und des heimatlichen Liedguts ist unser besonderes Anliegen. Wie es alter Brauch ist, wird an diesem Mundartabend Ahrweiler Platt gesprochen, dabei werden sowohl neue als auch traditionelle Vorträge, Gedichte und Lieder von bekannten und bewährten Interpreten vorgetragen. Herzlich willkommen sind alle Ahrweiler Bürger und Gäste, die sich mit uns und unserer Heimat verbunden fühlen.

Freitag, den  16. April 2015, 19.30 Uhr
Bell's Weinrestaurant & Biergarten, Niederhutstraße 29a
Leitung: Rainer Sturm

Tommy Geller
Wenn ech von fähn de Porze sehn

Margret Nischalke

De Sach met dem Platt

 

Werner Schüller
Ousfloch vom Vürstand

 

Manfred Kolling / Monika Busch
Met oder ohne Hoot (Sketch)

 

Lothar Pötschke

Ach wat woa dat fröhe schön bei oos

 

Helmut Schuld
Meister Knopp

Hans Boes
Vezellche ous de Kendheit

 

Pause ca. 10 Minuten

Tommy Geller
Die Roten Teufel im roten Wein

Besuch MGV Ahrweiler
Vorsitzender Franz-Josef Fischenich

Besuch MGV Ahrweiler
Ausgewählte Lieder des Chores

Besuch MGV Ahrweiler
Vortrag/Gesang Günter Lieverscheidt

Tommy Geller
Dou kanns zaubere...

Margret Raths
De Fröjohrskur (Ulla Kehr)

Helmut Schuld
De Beerdijung

Margret Nischalke
Wo kunn de Uste-Eie her

Edith Schmitz
Des Winzers Traum

Manfred Linden
Alles jelore

 

Tommy Geller
Kutt jot Heim

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Mundart beliebt wie eh und je

Bei den Abenden des Heimatvereins "Alt-Ahrweiler" bleibt kein Stuhl frei

Bericht von Thomas Weber

 

Wenn ech von fähn de Porze sehn

Bei Plattakademie des Heimatvereins gab es Lustiges und Nachdenkliches

 

„Wenn ech von fähn de Porze sehn“, spielte Tommy Geller und das Auditorium sang so kräftig mit, dass es bis weit in die Niederhutstraße zu hören war. Kein Zweifel, es war wieder Mundartabend angesagt, oder, wie es der Heimatverein Alt-Ahrweiler ausdrückt: Plattakademie. Rund 80 Besucher, die meisten von ihnen jenseits der 70 Jahre, waren ins Gasthaus Bell gekommen, um die „ahle Verzällche von fröher“ zu hören. Wer den Dialekt nicht spricht und nicht versteht, hatte kaum eine Chance, sich zu verständigen, zumal auch Rainer Sturm, der durch den Abend führte, dies in perfektem Ahrweiler Platt tat. Die Protagonisten am Mikrofon sind bei den Mundartabenden in Ahrweiler eigentlich immer die gleichen, die Geschichten und Anekdoten aber jedes Mal verschieden. Und auch der Heimatverein lässt sich immer etwas Neues einfallen lassen. Dieses Mal verzichtete man auf die ansonsten zum Start gesungene Huldigung auf „Oos Ahrweiler Platt.“

 
Dafür sprach Margret Nischalke in gereimter Form ein Loblieb auf den Heimatdialekt: „Dat es esu en Saach met dem Ahrweiler Platt – der eine kritt et net hin on der annere net satt.“ Frei übersetzt: wer den Heimatdialekt spricht, den lässt dieser nicht mehr los. Und so wurde in der Plattakademie mehr als zwei Stunden lang gereimt, erzählt und gesungen.

 

Werner Schüller berichtete beispielsweise vom „Ousfloch vom Vürstand“, der Tour des Vorstandes der Hutengemeinschaft Oberhut im umgebauten Kleintransporter. Da darin zuvor transportiertes Vieh einige Exkremente hinterlassen hatte, wurde es zu einer eher unangenehmen Tour mit Hindernissen.
 

Manfred Kolling und Monika Busch präsentierten einen Sketch am Frühstückstisch, wobei es sich nur darum drehte, ob die Frau denn nun „met odde ohne Hoot“ in die große Stadt fahren solle. Vieles sprach dafür, vieles dagegen. Und am Ende war der Mann wieder der Schuldige, obwohl er kaum etwas gesagt hatte.

 

Zum Nachdenken regte Lothar Pötsche bei seinem Vergleich der Zeiten an: „Ach wat woa dat fröhe schön bei oos em Staädtche.“ Da gab es noch keine 14 verschiedenen Sorten von Tomaten in der Auslage, da waren in der Ahrweiler Altstadt noch Lebensmittelläden zu finden, da stand nicht das halbe Sortiment der Händler statt im Laden auf der Straße und hinter den Ladentüren warteten noch freundliche Inhaber, die einem auch noch die Türe aufhielten.

 

Derweil erzählte Helmut Schuld die gereimte Geschichte vom Dachdecker Knopp, der sich mehr dem Alkohol, als der Arbeit zuwandte, prompt vom Dach fiel, aber das Zeitliche nicht segnete, weil ja noch ein Rest Korn in der Flasche war.

 

Wie es früher in Kindertagen in Gimmigen zuging, berichtete Hans Boes, jüngstes einer elfköpfigen Kinderschar. Er präsentierte dabei seine Original-Kinderschuhe. Mehr als ein paar Schuhe gab es nicht. Und „wer net ens en de Baach jefalle wor, wor keine echte Jimminge.“

 

Untermalt wurde der Ahrweiler Dialekt mit rheinischen Tönen aus Köln. Hierfür sorgten die Sänger des MGV Ahrweiler, die zwischenzeitlich gekommen waren, um bekannte Titel der Mundartband Bläck Fööss zu präsentieren: „Ohse Stammbaum“, „Do bes die Stadt“ und „He deit et wieh un do deit et wieh.“

 

Was folgte, waren weitere Plattgeschichten (siehe Programm),
vorgetragen von Margret Raths, Helmut Schuld, Margret Nischalke, Edith Schmitz und Manfred Linden.

 

Für den musikalischen Ausklang sorgte schließlich wieder Tommy Geller: „Kutt jot heim!“

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Stand: 01.05.15

Design: Reiner Bauer