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Mit den Feiern zu Ehren ihrer Schutzpatronin,
der heiligen Ursula, eröffnete die Hutengemeinschaft der
Oberhut am vergangenen Wochenende den Reigen der
Ahrweiler Hutenfeste. Nach einem Festgottesdienst,
zelebriert von Dechant Jörg Meyrer, kamen dabei am
Samstagmorgen jede Menge „Ovvehöde“ im Forum Altes
Zunftshaus zum traditionellen Frühschoppen zusammen.
Hutenmeister Heiner Fuhs konnte so viele Gäste, wie
schon lange nicht mehr begrüßen. Vielleicht ein Zeichen
dafür, dass den Ahrweilern in einer sich immer schneller
drehenden Welt die Pflege des alten Brauchtums wichtiger
denn je ist. Dass sich beim morgendlichen Treffen nicht
Rede an Rede reihte, sondern viel Zeit für die
persönlichen Gespräche untereinander bleibt, dürfte ein
weiteres Erfolgsrezept des Festes sein.
Dass, was den Festgästen zu Ohren kam, ging
weit über Grußworte hinaus. Im Gegenteil, dieses Jahr
war in den Rechenschaftsberichten jede Menge Kritisches
zu hören. Dass es in der Stadt eine neue
Radwegebeschilderung gebe, die manchmal „recht komisch“
aussehe, bemerkte der städtische Beigeordnete Rudi
Frick. Und auch, dass auf dem Ahrtorfriedhof die Kapelle
nicht mehr sanierbar sei und durch einen Neubau ersetzt
werde, mit dessen Entwurfsplanung der Ortsbeirat nicht
ganz einverstanden sei, war von Frick zu hören.
Ortsvorsteher Peter Diewald wurde konkreter: die neue
Kapelle solle doch kein gänzlich neues Ansehen haben,
wie vom Architekten vorgeschlagen, sondern vielmehr an
den jetzigen Bau erinnern. 71 Punkte hatte der
Ortsbeirat mit Bürgermeister Orthen beim
Stadtteilrundgang erörtert, so Diewald. Was ihm
überhaupt nicht passte: die Bahn hat die Anbringung von
Einstiegshilfen am Haltepunkt Ahrweiler Markt nicht, wie
angekündigt, vollzogen, sondern die Maßnahme um zwei
Jahre auf 2019 verschoben. Dann wolle man aber auch so
sanieren, dass der Haltepunkt barrierefrei erreichbar
sei, verkündete Diewald mit recht ungläubigem Blick.
Ebenfalls unverständlich: Ahrweiler hat sein lange
ersehntes Bürgerbüro als Außenstelle des Rathauses
erhalten, die Frequenz im Blankartshof bleibt aber
deutlich hinter den Erwartungen zurück. Noch ist man in
der Probephase, wenn auch mit wenig freundlichen
Öffnungszeiten, so der Ortsvorsteher. Und auch die
Fugensanierung beim Pflaster in den Fußgängerzonen lässt
weiterhin auf sich warten. Jetzt wird es erst einmal
Probeflächen mit unterschiedlichen Mischungen der
Fugenverfüllungen geben, um zu testen, was am ehesten
hält. Schließlich koste das Ganze ja 300.000 Euro und
soll dafür auch eine möglichst lange Zeit bestehen.
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