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Bild: Franz Ulrich
Brauchtum - Martinsfest Ahrweiler -Stadtzeitung-

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Das Album zeigt:
- 10.11.2016 Knolleköpp schnitzen in der Grundschule Ahrweiler
- 11.11.2016 Knolleköpp schnitzen in der Grundschule Ahrweiler
- 11.11.2016 Prämierung der Knolleköpp
- 12.11.2016 Martinsfeuer und Schaubilder
- 12.11.2016 Martinszug in Ahrweiler
- 12.11.2016 Prämierung der Martinsfeuer und Schaubilder

Die Preisträger:
Bewertungsreihenfolge beim Feuer 2016:
1. Niederhut
2. Ahrhut
3. ? Oberhut
4. ? Adenbach

Bwertungsreihenfolge beim Schaubild 2016
1. Niederhut
2. Ahrhut
3. ? Oberhut
4. ? Adenbach

 

Ahrhöde Jonge mit dem besten Schaubild
Das Ahrweiler Martinsfest mit seinen einmaligen Bräuchen lockte
Tausende Schaulustige
Pressebericht von Thomas Weber
 

Das Martinsfest in Ahrweiler ist ein ganz besonderes Fest. Auf jeden Fall für die vier Junggesellenvereine der Ahrweiler Huten. Für sie ist es nicht nur die Erinnerung an den heiligen Martin von Tours, sondern auch ein Wettstreit gegeneinander. Denn jede dieser Huten baut nicht nur ein eigenes Martinsfeuer in den Bergen rundum die historische Altstadt auf, sie kreieren mittels Pechfackeln und großen Gerüsten auch riesige Schaubilder mit Botschaften zu Ahrweiler und darüber hinaus. Ein wohl hierzulande einzigartiges Spektakel, dass alljährlich Tausende von Zuschauern anlockt, die um die besten Plätze bemüht sind, von denen man möglichst alle Feuer und auch alle Schaubilder sehen und lesen kann. Einer dieser Bereiche ist die Ahrtorbrücke, die zum Martinsfest komplett für den Verkehr gesperrt werden muss, so viele Menschen wollen sich das Geschehen von dort anschauen.

Ganz bin der Nähe, auf dem sogenannten Kanonenturm, hat man die beste Sicht auf Feuer und Schaubilder. Von hier aus schauten sich am vergangenen Samstag der Martinsausschuss um Grundschulleiter Klaus Mührel und die Bewertungskommission das Treiben an, dass erneut nach einem festgelegten Ritual ablief. Mit dem Läuten der Glocke in St. Laurentius wurden die Feuer gezündet, die in der folgenden Viertelstunde mindestens zehn Minuten „ordentlich stehen“, sprich gleichmäßig hell brennen mussten. Schon das war nach den zuletzt regnerischen Tagen kein leichtes Unterfangen. Während das Feuer der Adenbachhut zerfiel, wollte es bei der Oberhut und auch bei der Ahrhut nicht so richtig durchziehen. Es dauerte lange, bis die Feuer hell strahlten. Das Feuer der „Niddehöde Jonge“ profitierte davon, dass es weniger windgeschützt steht und strahlte schnell im Vollbrand. Aber auch Anzündetricks und andere Taktiken trugen zum gewünschten Ergebnis bei. Die Bewertungskommission war sich schnell einig: der Sieg beim Martinsfeuer ging an die Niederhut, die Jungs um Sören Isrif erhielten die Silberteller von Bürgermeister Guido Orthen überreicht und hatten allen Grund zu Feiern. Den zweiten Platz feierte die Ahrhut.

Eine gute Viertelstunde nach den Feuern zündeten dann Dutzende von Helfern die vielen hundert Pechfackeln der Schaubilder an. Imposant waren dabei auch in diesem Jahr wieder die Ausmaße. So schätzten die Ahrhöde Jonge die Maße ihres Bildes auf eine Breite von bis zu 500 Metern. Riesige Höhenunterschiede hatten dagegen die Jungs der Oberhut zu überwinden, von bis zu 70 Metern war die Rede. Die Themen gingen in diesem Jahr über Ahrweiler hinaus. Was dort gezeigt und in wochenlanger Vorbereitung erstellt wurde, war bis zuletzt ein Geheimnis. Daher kann passieren, was dieses Jahr geschah: sowohl die Jungs der Adenbachhut, als auch die die Niederhut hatten das 200jährige Jubiläum des Kreises Ahrweiler zum Thema. Während die „Addemich“ das Festlogo in ihren Schriftzug eingebaut hatte, zeigte die Niederhut die Umrisse des Ahrkreises. Die Oberhut blieb mit ihrem Thema innerhalb der Ahrweiler Stadtmauern und tat ihr Motto im Dialekt kund: „11 Johr Jonge, 65 Johr Ahle, in Jeneratione zosammehahle.“ Dazu strahlten die Umrisse des Obertores. Den Sieg für das beste Schaubild aber heimsten wie im vergangenen Jahr die Junggesellen aus der Ahrhut ein. Die erinnerten an die Geburt des heiligen Martin von Tours vor 1700 Jahren und schrieben „316 Sankt Martin mit dem Schwerte teilt den warmen Mantel unverweilt 2016“ und zeigten dazu die Szene der Mantelteilung. Alles gestochen scharf zu sehen, wie übrigens sämtliche vier Schaubilder. Platz zwei ging an die Adenbachhut.

„Selten haben wir so gute Schaubilder gesehen“, war aus den Reihen der Bewertungskommission zu hören, die sich letztendlich dazu entschied, den Sieg an die Ahrhöde Jonge um Schultes Christoph Eudenbach zu vergeben. Auf dem Marktplatz feierten sich am späteren Abend nach der Siegerehrung hunderte von Mitgliedern vier Junggesellenvereine ausgiebig selbst. Als die Junggesellen und ihre „Schanzenmännchen“ nach getaner Arbeit zuvor in die Stadt eingezogen waren, war dort bereits der Martinszug der Kinder zugange, die stolz ihre Fackeln präsentierten und mit einem Weckmann belohnt wurden. Alleine 46 „Knollenfackeln“ hatten die Pänz in diesem Jahr unter der Regie des Heimatvereins Alt-Ahrweiler gebaut. Jedes der Kinder erhielt eine Erinnerungsmedaille, für die schönsten Knolleköpp gab es sogar Pokale vom Heimatverein.

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Stand: 13.11.17

Design: Reiner Bauer