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Bild: Franz Ulrich
- Patronatsfest der Niederhut -

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Niederhutgemeinschaft St. Katharina feierte am 25.11.2016
Ihr Patronatsfest
Bericht  von Thomas Weber - Bilder: Reiner Bauer


Eine Fülle von Informationen für die „Niddehöde“

Hutengemeinschaft feierte Patronatsfest und empfing zahlreiche Gäste

Festtag der heiligen Katharina, das heißt auch „Patronatsfest der Niederhut“ in Ahrweiler. Zu Ehren ihrer Schutzpatronin feierte die Hutengemeinschaft am Freitag vergangener Woche in der Kapelle des ehemaligen „Klösterchens“ traditionell die heilige Messe, die Pastor Peter Dörrenbächer gemeinsam mit Pastor Hans Kuhn zelebrierte. Dem geistlichen folgte ebenso traditionell der weltliche Teil des Festes in Form eines informativen Frühschoppens.

 

 

Rund 100 „Niddehöde“ und ihre Gäste kamen dazu in Bell’s Restaurant zusammen, wo Hutenmeister Michael Geschier an diesem Tag das Thema „Vertrauen“ mit den Facetten „Misstrauen“ und „Selbstvertrauen“ in den Mittelpunkt seiner Festrede stellte. Was folgte, waren rund drei Stunden lang Informationen aus beinahe allen Teilen der Gesellschaft, mehr als zwei Dutzend Redner gaben sich das Mikrofon in die Hand, um über Vergangenes, Neues, Geplantes und Terminiertes zu berichten.

 

 

 

Manches war den Gästen bekannt, einiges neu, manches erstaunte, einiges regte zum Schmunzeln an. Chronist Elmar Schmitz hatte nicht nur den Rückblick auf das Jahr der Gemeinschaft parat, er wagte auch einen geschichtlichen Exkurs und merkte zudem Veränderungen in den Geschäften und Betrieben des Hutenbereichs an.

 

 

 

Bürgermeister Guido Orthen verzichtete auf den obligatorischen Rechenschaftsbericht, er überließ diesen Ahrweilers Ortsvorsteher Peter Diewald. Orthen dankte vielmehr den Junggesellen der Hut, aber auch den örtlichen Kreditinstituten für deren „Stetigkeit“ bei der Unterstützung des gesellschaftlichen Lebens. Ausgiebig und erfreut blickte das Stadtoberhaupt auf die Landesgartenschau 2022.

 

Weh tue dagegen der Weggang der Ursulinen vom Kalvarienberg, merkte er an.

 

 

 

 

Den virtuellen Rundgang durch die Stadt unternahm der Ortsvorsteher, berichtete von neuen Spülmaschinen, Defibrillatoren und Fahrradständern, von geplanten Bücher-schränken, Tempo-30-Zonen und einer Tiefgarage an der Altenbaustraße.

 

Diewald äußerte sich zum Stand der Dinge bei der Ahrtor-Friedhofskapelle und machte klar, dass ein Teil der Kosten für den Neubau durch vorab zu verkaufende Urnengräber erwirtschaftet werden müsse.

 

 

 

Auch für die Niederhut interessant: bei der Landesgartenschau wird das Ahrtor begehbar und kann „eingenommen“ werden. Bis dahin soll dann auch der Haltepunkt Ahrweiler Markt barrierefrei zu erreichen sein. Angesichts der Hinhaltepolitik der Deutschen Bahn quittierten einige Gäste diese Information mit einem Schmunzeln. Da sieht es mit der Fugenverfüllung in den Fußgängerbereichen der Innenstadt schon besser aus, auch wenn sich diese um ein Jahr auf 2017 verzögere.

 

Vieles tut sich also, auch bei den Kirchen.

 

Während Pfarrer Karsten Wächter allerdings nicht über große Veränderungen in der evangelischen Kirche berichten musste, gab Pastor Dörrenbächer zu, dass seine Aussagen vom Vorjahr, als er über eine mögliche Pfarrei der gesamten Stadt sprach, schon wieder überholt seien. Aktuell sei sogar in der Planung, dass der gesamte Ahrkreis aus nur noch zwei Großpfarreien bestehen soll. Da ging ein Raunen durch die Menge. Derweil brachte Hans Kuhn noch einmal den Schmerz über den Weggang der Ursulinen zum Ausdruck. „Das haben weder Napoleon, noch die Nationalsozialisten geschafft, dass das Kloster auf ewig schließt“, so der sichtlich bewegte Kuhn.

 

 

Was gab es sonst zu hören? Burgundia Irena Schmitz – mit doppelter „Stadtbürgerschaft“ aus Niederhut und Adenbachhut, bot recht dreist den „Niddehöde Jonge“ an, ihnen das Maibaumstellen beizubringen, wenn sie im Gegenzug der „Addemech“ zeigen, wie man ein gerades Martinsfeuer errichtet. Grundschulrektor Klaus Mührel kündigte an, dass der Martinsausschuss zum gemeinnützigen Verein umfunktioniert werde, weil man sonst die Tombola-Umsätze versteuern müsse.

 

 

Erich Nagel brachte eine Spende des Heimatvereins über 600 Euro mit. Die Schützengesellschaften grüßten in Person von Hauptmann Jürgen Knieps, König Daniel Schopp und König Luca Münch und die vom Ostwind verwöhnten „Niddehöde Jonge“ stehen beim kommenden Martinsfest vor dem Dilemma, dass man einerseits durch den neuerlich Gewinn beim Feuer den Wanderpreis endgültig gewinnen kann, andererseits aber auch durch das beste Schaubild verhindern möchte, dass den „Ahrhöde Jonge“ der Wanderpreis zugesprochen wird.

 

 

Beides geht aber nicht. In den Gaststätten der Niederhut dürfte man sich am Freitag auf jeden Fall noch einmal ausgiebig über die Infos des Morgens ausgetauscht haben.

 

 

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Stand: 28.11.16

Design: Reiner Bauer