Vom „Berg“ soll weiter
ein christlicher Geist ausgehen
Als Feiern mit
Rückblicken und der Rechenschaften widmen
sich die Frühschoppen der Ahrweiler
Hutenfeste immer wieder auch aktuellen
Themen.
Was die Ahrhut nicht nur
zum Barbarafest am Sonntag heftig umtreibt,
ist der Weggang der Ursulinen vom
Kalvarienberg, einem der markantesten
Gebäude der Hut.
Entsprechend sprach
Hutenmeister Jochen Ulrich in seiner
Festrede vor rund 80 Mitgliedern und
Ehrengästen der Hutengemeinschaft in der
Eifelstube nicht nur ausschließlich über
dieses Thema, er hatte auch erstmals die
Generaloberin der Ursulinen, Schwester
Maria, zu diesem Frühschoppen eingeladen.
Ulrich kramte dabei in
seinen persönlichen Erinnerungen an den
„Berg“, die Zeit im Kindergarten, als
Junggesellen-Schützenkönig, mit der
Aloisiusjugend bis hin zur Taufe seiner
Enkelin vor gerade einmal fünf Wochen.
Er betonte dabei den
besonderen Geist, der auf dem Kalvarienberg
herrsche und forderte die Hutengemeinschaft
auf, den Blick nach vorn zu richten, in der
Hoffnung, dass dieser christliche Geist dem
Gemäuer erhalten bleibe.
Bürgermeister Guido
Orthen nahm die Worte des Hutenmeisters auf
und dankte ihm, dass er kein Klagelied
gesungen, sondern positiv in die Zukunft
geblickt habe.
Auch Schwester Maria
gelte Dank für den Mut, der unausweichlichen
Entwicklung in die Augen zu schauen.
Die Generaloberin sprach
ihrerseits all denen Dank aus, die Hilfe für
den Umzug angeboten haben und kündigte an,
man werde zum Auszug einen Flohmarkt
veranstalten.
Dabei dürften allerlei
„Schätzchen“ zu erwerben sein.
Natürlich gehen auch
weitere aktuelle Entwick-lungen nicht an der
Hutengemeinschaft vorbei. So konnte die
obligatorische Festmesse zu Beginn des
Patronatsfestes nicht in der
Laurentiuskirche stattfinden. Die „Ahrhöde“
wichen ins Seniorenheim St. Anna aus und
fanden in Hans Kuhn einen Pfarrer, der mit
ihnen das Fest eröffnete.
Weitere Vertreter der
Kirchen fehlten beim anschließenden
Frühschoppen, weil die Sonntagsmessen
Vorrang hatten.
Pastor Jörg Meyrer
teilte der Festgemeinschaft schriftlich mit,
dass er es betrüblich finde, dass das
Hutenfest nicht mit einer Messe in St.
Laurentius beginnen könne. Darüber, dass man
das Fest sonntags feiern müsse, zeigte er
sich irritiert und schrieb: „Der Blick auf
die Tradition scheint stärker, als der Blick
aufs Ganze.“
Wie das vergangene Jahr
in der Hut verlaufen ist, stellte Chronist
Peter Winnen dar. Hier war zu erkennen, dass
sich die Huten klar der Seniorenbetreuung
verschrieben haben.
Weihnachtsfeiern,
Karnevalssitzung, Seniorenfahrten sind nur
einige Termine, zu denen die Ahrhut
regelmäßig die gut 400 „Ahrhöde“ ab 75
Jahren einlädt. Rund ein Drittel von ihnen
freut sich regelmäßig über die Betreuung.
Da kann die
Hutengemeinschaft den Scheck des
Heimatvereins Alt-Ahrweiler, der regelmäßig
zum Fest überreicht wird, gut gebrauchen.
Dass auch die städtische
Vereinsförderung im Basisbetrag um 50
Prozent gesteigert wurde, betonte
Bürgermeister Guido Orthen, der zudem einen
Ausblick auf die Landesgartenschau 2022 warf
und dabei die Gastronomie in die Pflicht
nahm.
So hätten sich 84 Hotel-
und Gaststättenbetriebe an einer Umfrage des
Ahrtal-Tourismus beteiligt, nur 49 von ihnen
erwarten einen Schub durch die Gartenschau.
„Die anderen fordere ich
auf, den unternehmer-ischen Geist in sich zu
wecken“, so Orthen.
Ortsvorsteher Peter
Diewald ging mit den Festgästen derweil
sinnbildlich quer durch die Stadt, um auch
Änderungen und Neuerungen hinzuweisen.
Interessante Zahlen
hatte er zur kürzlich durch-geführten
Sanierung des Ahrtors parat, waren dort doch
stolze 21.000 Kilogramm Mörtel verarbeitet
und 7 Tonnen Grauwacke-Steine eingesetzt
worden.
Weitere Grußworte sprachen
Burgundia Irena Schmitz,
Ahrweinkönigin Theresa Ulrich,
die Schützenmajestäten
Luca Münch und Daniel Schopp sowie
Bürgerschützen-Hauptmann Jürgen Knieps. |