In Ahrweiler wird viel gefeiert, zum Beispiel die Hutenfeste zu
Ehren der Schutzpatroninnen der vier Ahrweiler Huten.
Am Samstag war
dies bei der Adenbachhut wieder der Fall. Bei den Reden des
traditionellen Frühschoppens im Hotel Zum Stern wurde dann deutlich,
dass es in den kommenden Jahren noch ein paar Feiern mehr werden,
stehen doch Jubiläen an.
So verkündete Ortsvorsteher Peter Diewald,
dass im Jahr 2018 die 1125-Jahr-Feier Ahrweilers auf der Agenda
stehe. Dazu wird es im April einen Festabend und im September des
kommenden Jahres einen Museumstag tag.
Nicht ganz so alt, nämlich
„nur“ 50 Jahre, wird die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dieses
Jubiläum wird im Jahr 2019 begangen, auch hierfür laufen die
Vorbereitungen auf Hochtouren.
2019 Jahr wird aber auch die
Pfarrkirche St. Laurentius 750 Jahre alt, verkündete Pastor Jörg Meyrer. Und in fünf Jahren steht dann die Landesgartenschau an, für
die Bürgermeister Guido Orthen am Samstag einmal mehr die
Werbetrommel rührte und vor allem die Ahrweiler Vereine aufforderte,
sich am üppigen Kulturprogramm aktiv zu beteiligen. Orthen verriet,
dass die Bepflanzung des Marktplatzes dann ebenfalls recht üppig
würde und dass wohl auch der Pfarrgarten von St. Laurentius für
Veranstaltungen geöffnet werde.
Als „Rückbesinnung auf das
Natürliche“ nannte das Stadtoberhaupt die Mission der Gartenschau.
Bis es soweit ist, stehen noch zahlreiche andere Themen auf den
Agenden. So berichtete Pastor Meyrer vom Tagesgeschäft eines
Pfarrei-Managers, der im Hauptjob auch noch Pastor sei. Da wurde
jüngst die Schalldämmung in der Zehntscheuer erneuert oder es wurden
uralte Kodizes aus dem Schatz der Pfarrei restauriert. Kostet alles
viel Geld und läuft so nebenbei.
Nicht nebenbei laufen wird ein
neuer Anstrich der Laurentiuskirche, möglichst bis zum
Kirchenjubiläum 2019. „Der wird teuer und das Bistum wird nichts
dazutun“, machte der Pastor klar. Jüngst wurden bei Untersuchungen
sogar Bemalungen entdeckt, die aus dem 13. oder 14. Jahrhundert
stammen.
So richtig aktuell ist das Thema Calvarienberg. Hier wird
es am Pfingstsamstag mitsamt dem Bischof eine Verabschiedung der
Ursulinen geben. Doch was wird aus dem Kindergarten? Das Gebäude sei
gepachtet und der Pachtvertrag laufe nicht mehr lange“, so Meyrer.
Sein evangelischer „Kollege“ Karsten Wächter hat keine derart großen
Probleme, er berichtete über die Feiern zur 500-jährigen Wiederkehr
des Thesenanschlags von Martin Luther. Die Jubiläumsfeiern seien nun
die ersten unter dem Zeichen des bewussten aufeinander zugehen der
Kirchen.
Bürgermeister Orthen nutzte den Morgen, um denen, die sich um die
Bräuche und Traditionen der Huten kümmern, zu danken. Insbesondere
zeigte er sich voll des Lobes, dass es zum Martinsfest wieder bei
jeder Hut ein Feuer und ein Schaubild gegeben habe. Orthens Dank
galt dabei einer Gruppe von „Ehemaligen“, die die Traditionen
unterstützen und weiter pflegen.
Chronist Karl Heinen hatte zuvor
über die Gruppe mit ihren derzeit 39 Mitgliedern um Initiator Gerd
Reuter berichtet, die sich im vergangenen Jahr maßgeblich um das
Martinsfeuer gekümmert haben und die künftig auch beim
Maibaumstellen tätig werden sollen. Denn die verbliebenen Mitglieder
des Junggesellenvereins „Addemechshöde Jonge“, die diese Traditionen
bisher pflegten, haben dem Verein laut Ortsvorsteher Peter Diewald
wohl den Rücken gekehrt und ihn in den Dornröschenschlaf versetzt.
Diewald nutze den Frühschoppen zum obligatorischen
kommunalpolitisch-virtuellen Rundgang durch die Stadt und
verkündete, was alles geplant sei und womit sich der Ortsbeirat
derzeit beschäftige. Dass dabei so manches Vorhaben zeitlich
geschoben wurde, ließ Diewald nicht unerwähnt.
Aber zumindest die
angekündigte Sanierung der Fugen im Pflaster der Ahrweiler Altstadt
solle nun dieses Jahr erfolgen.
Und die Sanierung der Oberhutstraße
mitsamt des Obertores werden 2017 geplant und in den beiden Jahren
darauf durchgeführt. Es tut sich also weiterhin viel, auch wenn
nicht alle mit allem einverstanden sind.
So kann die Bemerkung des
Chronisten, die Adenbachhut wachse, aber nicht in der Breite,
sondern nach oben, durchaus als Kritik an manch einem hoch
aufragenden Bauobjekt im Bereich der Hut gesehen werden. |