Beim Fest der Adenbachhut gab es
allerhand Informationen aus erster Hand
von Thomas Weber
Zu
Ehren ihrer Schutzpatronin Maria feierte die Hutengemeinschaft der
Ahrweiler Adenbachhut am vergangenen Samstag das Patronats- oder
Hutenfest. Der Vorsitzende und Hutenmeister Bernd Koll konnte nach
einem von Jörg Meyrer und Bernhard Stahl zelebrierten ökumenischen
Gottesdienst eine große Schar von Hutenbewohnern und Ehrengästen im
„Sternchen“ am Ahrweiler Markt begrüßen. Und weil das Hutenfest auch
immer der Information der Bürger dient, berichteten Vertreter aus
Kirche, Politik und Gesellschaft über die aktuelle Entwicklung in
ihren Bereichen. Für Pastor Jörg Meyrer galt das in diesem Jahr
allerdings nicht, er tat der Gesellschaft kund, dass es nichts Neues
aus der katholischen Kirche und insbesondere der Pfarrei St.
Laurentius zu berichten gibt. Vom Bistum Trier fehle noch die
Genehmigung zum Neuanstrich der Laurentiuskirche, in Sachen
„Kalvarienberg“ gebe es auch keine aktuelle Entwicklung und die
bischöfliche endgültige Einteilung der neuen Großpfarreien stehe
ebenfalls noch aus.
Da hatten Bürgermeister Guido Orthen und
Ortsvorsteher Peter Diewald schon mehr zu sagen. Orthen warb einmal
mehr für das Förderprogramm Historische Stadtbereiche, das bis zur
Landesgartenschau (LaGa) 2022 verlängert wurde. Er kündigte die
barrierearme Verfugung der Pflasterflächen auf dem Marktplatz an und
sagte, dass dem Ortsbeirat noch im ersten Halbjahr die Pläne für
eine neue Friedhofskapelle auf dem Ahrtorfriedhof vorgelegt würden.
Noch in diesem Jahr werde sich zudem das Ahrtor verändern,
allerdings nur innerlich. Es wird für Besucher begehbar gestaltet
werden. Ein Umbau als erste große Maßnahme im Vorfeld der LaGa. Dass
die Gartenschau in den Köpfen der Einwohner angekommen sei, machte
Orthen daran fest, dass bis Ende Januar für ein LaGa-Maskottchen 317
Vorschläge angekommen sein. Ortsvorsteher Peter Diewald stellte die
Feierlichkeiten zur 1125-jährigen ersten Erwähnung Ahrweilers vor.
Neu in den Informationen: bei der Anmeldung zum Festabend am 21.
April wird nun doch kein Obolus von fünf Euro für einen
Verzehrgutschein fällig, anmelden kann man sich in Kürze. Und für
die Kulturnacht am 15. September sind jetzt bereits 25
Veranstaltungen einheimischer Gruppierungen angekündigt. Diewald
machte zudem klar, dass die neuen Bestattungsformen auf dem
Bergfriedhof auf gute Resonanz stoßen. Für Bestattungen von Menschen
außerhalb der Stadt regte er an, das damit verbundene höhere Geld
für die Grabstätte zu überdenken.
Den Blick zurück gab es beim Hutenfest
ebenfalls. Chronist Karl Heinen führte den Anwesenden vor Augen, wie
viele Termine es im Jahresverlauf in der Hut und damit auch für den
Hutenvorstand gebe. Maibaum, Weinfest, Weinmarkt oder Schützenfest,
es gibt immer etwas zu tun. Besonders gilt das Augenmerk den
Senioren, mehr als 160 Menschen über 70 Jahre gibt es in der
Adenbachhut, für die eine Jahresfahrt, eine Adventsfeier oder eine
Karnevalssitzung angeboten werden. Der Heimatverein unterstützte
diese Arbeit mit 600 Euro. „Heimat“ war übrigens das Wort, das beim
letztjährigen Hutenfest am häufigsten gebraucht wurde. „25 Mal kam
es in den Reden vor, 20 Mal war es „Brauchtum“ und „Tradition“ wurde
17 Mal genannt“, so Heinen, der die Lacher auf seiner Seite hatte.
Ebenfalls aus der Vergangenheit berichtete
Hans-Georg Klein. Er führte der Versammlung das Leben eines der
berühmtesten Söhne der Hut vor Augen: Rudolf Jarre, der als
Erzbischof Cyrillus Jarre im Jahr 1952 in China den Märtyrertod nach
einem bewegten Leben starb. Immerhin war er in Ahrweiler einst
Schützenkönig der Aloisiusjugend gewesen. Apropos König: gleich
sechs Schützenkönige gab es in der kleinen Adenbachhut in den
letzten zehn Jahren. „So viele wie in keiner anderen Hut“,
bilanzierte der scheidende Bürgerschützen-König Willi Busch. Auch er
gehörte zu diesem halben Dutzend.
Karl Heinen, der zum Ende seines
Chronisten-Vortrags in gereimten Zeilen seine Ablehnung der
zahlreichen Abriss- und Neubaupläne in der Stadt kundtat, verwies
die „Addemechshöde“ auf ein neues Fest in der Hut, zu dem die
Hutengemeinschaft am 6. Mai auf die Adenbachhütte einlädt. |