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Bild: Franz Ulrich
Ahrweiler Stadtführer
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Deo-Kapelle wird ehrenamtlich saniert
Zwischenbilanz von Projektleiter Heiner Fuhs beim Patronatsfest

Bericht Stadtzeitung 43/2013 vom 22. Oktober 2013

TW. "Das war sicherlich eine der besten Entscheidungen meiner Zeit als Hutenmeister", so ein zufriedener Peter Müller anlässlich des Patronatsfestes der Oberhut. Gemeint war eine Personalie, nämlich die, Heiner Fuhs mit derProjektleiter Heiner Fuhs Projektleitung der Sanierung der Deo-Kapelle in der Walporzheimer Straße zu beauftragen. Fuhs zog eine Zwischenbilanz, berichtete von derzeit rund 300 ehrenamtlichen Stunden, die die Helfer geleistet hätten. "Allerdings, wenn man vier Arbeitsstunden einplant, vergehen zwei davon mit Unterhaltungen. Jeder, der an der Kapelle vorbeikommt, hat eine Geschichte zu ihr zu erzählen", so Fuhs. So hätten hier früher Marienandachten stattgefunden, berichtete ein Mitbürger.
1852 war das kleine Bauwerk errichtet worden, bereits 1926 und 1965 gab es umfangreiche Sanierungsarbeiten. Die Kapelle stehe auf einem "schwammigen Grund", daher seien auch Setzungen und Risse aufgetreten, berichtete Fuhs. Jetzt wurden vier Meter lange Eisenlanzen unter die Bodenplatte geschoben und das Areal dort mit 150 Sack Zement ausgespritzt. Das Fundament wurde freigelegt, getrocknet und isoliert. Auch der Dachstuhl war nicht haltbar, bei der Renovierung 1965 wurde hier nichts erneuert, jetzt erhielt die Kapelle einen komplett neuen Dachstuhl. "Eine hundertprozentige Behebung der Schäden ist dennoch nicht möglich, denn die Kapelle soll ja iDeo-Kapelle 2013n ihrem Ursprungszustand erhalten werden. Heutige Bauweisen, beispielsweise die Einbringung von Dübeln zur Sicherung des Daches, wird es also nicht geben.
Viel Zuspruch erfährt die Hutengemeinschaft der Oberhut bei der Aufbringung der Mittel für die Restaurierung, die etwa 40.000 Euro verschlingen wird. Stadt (15.000 Euro) und Kreis (5.000 Euro) haben bereits die Hälfte übernommen. Beim Hutenfest sagte der Heimatverein 3.500 Euro zu. Dazu finden sich immer wieder Geld- und Sachspender, mit denen Fuhs so gar nicht rechnete. Und daher ist er auch optimistisch, wenn er sagt: "Jetzt sind die Arbeiten für dieses Jahr abgeschlossen, das Geld ist auch ausgegeben. Aber die Restarbeiten im kommenden Jahr werden wir auch finanziert bekommen." Dann soll das Hutenfest der Oberhut nicht mit einem Gottesdienst in St. Laurentius, sondern an der frisch renovierten Deo-Kapelle beginnen."

Kapelle zu den 14 Nothelfern, genannt  „DEO – Kapelle“ 
Text und Fotos von  Reinhold Nischalke

Die kleine Kapelle am Straßenkreisel Walporzheimer-Straße / Silberberg-Straße ist den 14 Nothelfern geweiht, die auf einer Tafel auf der linken Seite in der Kapelle genannt sind. Dies sind  Blasius, Georg, Erasmus, Vitus, Achatius, Margareta, Christopherus, Pantaleon, Cyriakus, Aegidius, Eustachius, Dionysius, Katharina und Barbara.

An der Frontseite über der Eingangstüre der Kapelle steht in großen Buchstaben  „DEO“, man könnte es übersetzen oder deuten  „Gott geweiht“ deshalb wird sie im Volksmund nur DEO – Kapellchen genannt.

Über dem Altartisch hängt an der Wand ein großes Kreuz mit Korpus, rechts der Apostel Johannes mit gefalteten Händen und links stand in gleicher Größe und Ausführung die Gottesmutter Maria. Im Raum der Kapelle stehen rechts und links  je 3 einfache Kniebänke, die zum Verweilen und einem Gebet einladen. Im rechten Fenster ist die hl Ursula dargestellt und im linken Fenster der hl Judas Thaddäus.

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In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai 1986 wurden die Figuren durch Vandalismus stark beschädigt. Die Figur des Apostel Johannes konnte restauriert werden. Der Korpus des Kreuzes wies nur geringe Beschädigungen auf, weil die Täter vermutlich gestört wurden und flüchteten. Die Muttergottesstatue konnte nicht mehr restauriert werden, weil es zu viele Bruchstücke waren. Sie wurde deshalb durch eine neue Figur, die kleiner wie die ursprüngliche Figur ist und das Jesuskind auf dem Arm hält, ersetzt. Um künftige Schäden zu vermeiden, wurde der Bereich des Altares im Jahre 1987 mit Glastüren geschützt und das Innere der Kapelle mit einem neuen Anstrich versehen.

In den Jahren  1667 – 1669 wütete in Ahrweiler die Pest. An der Wegegabelung hatte man Pestwachen aufgestellt, die jeden der in die Stadt wollte, warnen und auf die Pestgefahr hinweisen mussten. Das gleiche geschah an der Wegegabelung Elligstraße – Wilhelmstraße.
Zu jener Zeit stand an der Wegegabelung bereits ein kleines Heiligenhäuschen.

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Das jetzige DEO - Kapellchen wurde 1852 errichtet.

Auszug aus der Urkunde von 1852,
die sich im städtischen Archiv befindet:

„Im Jahre des Heils 1852 wurde dieses Heiligenhäuschen an die Stelle eines etwa 300 Jahre gestandenen kleinen Heiligenhäuschens, wovon ein Stück Mauer noch geblieben ist, von Herrn Johann Josef Kreuzberg, Weinhändler in Ahrweiler, erbaut. Der wegen Vergrößerung nötige Platz wurde vom Bäcker Karl Koch in der Oberhut zu Ahrweiler unentgeltlich hergegeben.
(Es folgen Aufzählungen über alle die am Bau beteiligt waren, über Wetterverhältnisse des vergangen Jahrzehnts usw.)
Es wurde eine Andacht im Heiligenhäuschen auf den 8. September ds. Js. (Maria Geburt) festgesetzt. Jedes Jahr im Mai werden abends Maiandachten im Heiligenhäuschen abgehalten.
Ehre sei der allerheiligsten Dreifaltigkeit, jetzt und ewig.   Amen.
Ahrweiler, den 14. Juli 1852"

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Eine grundlegende Sanierung und Trockenlegung des Mauerwerks erfolgte 1928.
Auch darüber gibt es eine Urkunde vom 15. Oktober 1928, die von dem ausführenden Bauunternehmer Gottfried Louis und von Peter Hansen unterzeichnet ist.

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Die Unterhaltung und Wartung des Kapellchens wurde immer bis heute von der Nachbarschaft übernommen.
Im Jahre 1965 wurde eine dringende Gebäude Instandsetzung des Kapellchens erforderlich. Die Nachbarschaft, die bis dahin die Pflege der Kapelle übernommen hatte, bat deshalb die Hutengemeinschaft der Oberhut, die Kapelle in Ihre Obhut zu übernehmen und die erforderlichen Erneuerungsarbeiten ausführen zu lassen.
Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten an der  Kapelle durch die Hutengemeinschaft wurde sie am Patronatsfest der heiligen Ursula am 21. Oktober 1967 von Dechant Josef Zenz  neu geweiht. Die Instandsetzung des DEO - Kapellchens wurde mit  Spenden der Bewohner der Oberhut und kostenlos ausgeführten Leistungen von  Handwerkern ermöglicht.
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Stand: 28.12.13

 

Design: Reiner Bauer