Die Entstehungsgeschichte der Kapelle
selbst ist unklar. In einem Bericht von Rektor Jakob Rausch aus
den Jahr 1959 wird berichtet, dass bis zur Errichtung der Kapelle
dort ein „Antoniusbaum“ stand, der über 200 Jahre lang im
religiösen Leben der Talbewohner eine Rolle gespielt hat. In
Ahrweiler selbst hört man heute noch die Redewendung „ Wir
gehen zum Antoniusbaum“. Im Bericht von Jakob Rausch wird
dargelegt, dass der „Antoniusbaum“ zunächst im Leben der
Franziskanermönche des Kalvarienberges eine Rolle spielt. Bis zu
einer Wegstunde durften sich die Mönche auf Ihren Spaziergängen
vom Kloster entfernen. Gleich Ihrem großen Vorbild und
Ordensstifter sollten Sie in der Waldnatur frische Kräfte
sammeln, Sie sollten aber auch in der Natur das Loblied Gottes hören
und mit Pflanzen, Blumen, Tieren und Vögeln in das Loblied Gottes
einstimmen: „Alles was Odem hat, lobet den Herrn“.
Die Südgrenze Ihres Waldganges wurde durch
eine Eiche bezeichnet, an der die Mönche ein Bild Ihres großen
Ordensheiligen Antonius von Padua anbrachten. Am Antoniustag (13.
Juni) luden die Franziskanermönche auch die Bewohner Ahrweilers
ein, in einer gemeinsamen Prozession die Segensstätte zu
besuchen.
In den achtziger
Jahren des 19. Jahrhunderts wurde
von der Familie Anton Groß das 1. Antoniushäuschen gebaut. Die
Familie Anton Groß wohnte auf dem Ahrweiler Markt. Über der
braven Familie Groß lag ein großer Schatten des Leides, denn
keines Ihrer 10 Kinder wurde älter als 3 Jahre. Ein 11. Kind
erwartend machten die Eltern ein Gelübde, wenn das Kind am Leben
bliebe, dem hl. Antonius am Antoniusbaume im Maibachtale eine
Kapelle zu errichten. Zu diesem Beweggrund kamen noch zwei weitere
Umstände: Am Antoniusbaume wurde Anton Groß aus Staffel kommend
an einem Sonntagnachmittag vom Gewitter überrascht, da vermisste
er das schützendes Dach einer Kapelle. Auch kamen die Leute von
Staffel und Umgebung oft durchnässt in sein Kolonialwarengeschäft
am Ahrweiler Markt, da Sie unterwegs von einem Regenschauer überfallen
worden waren. Wieder fehlte das schützende Dach.
Da aber auch das
11. Kind starb, nahmen die Eltern als Adoptivtochter das Mädchen
Elisabeth Frings aus Adenau an.
Rektor Rausch
schreibt diesem Kaufmann Antonius zu, das 1. Antoniushäuschen
gebaut zu haben.
In der Folge
berichtet Rektor Rausch über einen zweiten Kaufmann aus
Ahrweiler, namens Antonius Strohe, welcher die liebevolle Pflege
durchführte und die Absicht hatte, die Kapelle nach dem zweiten
Weltkrieg zu erweitern. Der allzu frühe Tod ließ Ihn den Plan
jedoch nicht mehr ausführen. Ein dritter Antonius, der Winzer
Antonius Gies pflegte die Kapelle dann in der Folge. Unter seiner
Leitung erhielt das Gebäude einen neuen Anstrich, das Dach wurde
ausgebessert und mit einer Dachrinne versehen, eine Außentreppe
wurde erstellt, von der Stadt wurden Bänke angebracht. Konradt
Poppelreuter stiftete eine neue Altartischplatte und das Glöckchen,
welches heute noch in der Kapelle erklingt (soweit aus dem Bericht
von Rektor Jakob Rausch).
In den
darauffolgenden Jahren wurde die Kapelle betreut durch Frau
Katharina Bünnagel und seit 1998 von Frau Karle. Im Jahr 1999
wurden erste dringend erforderliche Arbeiten durchgeführt. Ein
Fliesenboden wurde eingebracht, ein neuer Außen- und
Innenanstrich und die vorstehenden Mauerpfeiler wurden mit einer
Abdeckung aus Beton versehen. Diese Arbeiten wurden durch Herrn
Richard Gies, Walporzheim, Frau Erika Eckendorf, Walporzheim und
der Familie Egon Karle durchgeführt.
Im Jahr 2004
wurden die baulichen Schäden an der Kapelle selbst so stark, dass
kleinere Reparaturen nicht mehr ausreichend erschienen
(Feuchtschäden
in und an der Kapelle). Dominik
Klein sprach mich seinerzeit im dem Wissen an, dass auch ich in
meiner Kindheit öfter mit den Eltern an der Kapelle verweilte und
somit eine Beziehung zur Kapelle selbst habe. Wir fassten
gemeinsam den Entschluss, die Kapelle zu sanieren.
Mit
Hilfe von
Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Tappe und dem 1. Beigeordneten Guido Orthen wurde versucht zu
klären, wem die Kapelle gehört, wer die Kapelle erbaut hat und
ob Nachfahren des Erbauers bekannt sind. Weiterhin war die
Finanzierung des Vorhabens abzusichern.
..Die Kreissparkasse Ahrweiler unter Direktor
Dieter Zimmermann hat dann auf Nachfrage hin die Materialkosten in
Höhe von 1.300 € gespendet.
Diese Spende war Grundlage zum
Beginn der Arbeiten.
Nachdem
die anstehende Sanierung auf dem Pfarrfest St. Laurentius 2006 verkündet
werden konnte, sind weitere Spenden zur Sanierung eingegangen. So spendete
Peter Koll 1.000 €, Maria Weingartz 500 € und der Ortsbeirat
Ahrweiler 500 € zur Sanierung der Kapelle. Darüber hinaus
gingen eine Vielzahl kleiner Spenden von Ahrweiler und Ramersbacher Bürgern
ein.
Sanierungsarbeiten
Nach
Freilegung der Fundamente wurde eine Dichtbeschichtung aufgebracht sowie
eine Ringdrainage verlegt. Der defekte, teils mit Schimmelpilz bedeckte
Putz wurde entfernt und nach Austrocknung des Mauerwerks erneuert. Der
gesamte Dachstuhl wurde von Zimmermeister Herms Wittkopf erneuert. In
diesem Zuge wurde der Dachüberstand vergrößert. Auf den neuen
Dachstuhl wurde ein Glockenstuhl aufgebracht, da zwischenzeitlich durch
die Familie Eudenbach, Ahrweiler eine Glocke gespendet wurde.
Dachdeckermeister
Stefan Jakobs, Ahrweiler hat die Erneuerung der Dachabdichtung durchgeführt.
Herr Groß und Herr Wornast von der Fa. Bauunternehmung Jakobs,
Ahrweiler haben den neuen Innenputz (Sanierputz) eingebracht. Von der
Fa. Volker Karle wurde auf Anforderung die erforderlichen Materialien,
insbesondere der Wassertransport, übernommen. Weitere
Materialtransporte wurden von Herrn Heiko Graf, Ahrweiler durchgeführt.
Das auf der Rückfront vorhandene Rundfenster mit Glasmalerei wurde von
Jürgen Maur, Ahrweiler gestaltet und erneuert. Aller erforderlichen
Schlosserarbeiten haben Udo und Peter Willerscheid, Ahrweiler durchgeführt.
Die Vergoldung des alten Dachkreuzes erfolgte nach vorbereitenden
Arbeiten der Fa. Willerscheid durch Herrn Michael Seeliger aus
Ahrweiler. Die Schreinerarbeiten an der Kapelle übernahm
Schreinermeister Jürgen Horst und von der Familie Georg Geschier,
Ahrweiler wurden die neuen Bänke gestiftet. Die neue Trockenmauer
seitlich der Eingangstreppe sowie die Begrünung des Umfeldes wurden von
Gärtnermeister Ralf Wershofen, Ahrweiler durchgeführt. Alle
handwerklichen Arbeiten erfolgten ehrenamtlich.
Unterstützende
Hilfe der Ehrenamtlichen wurde von der Stadtverwaltung Bad
Neuenahr-Ahrweiler gegeben. So waren Herr Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich
Tappe, Herr
1. Beigeordneter Guido Orthen sowie der städtische Gärtnermeister
Erich Nagel stets mit „einem offenen Ohr“ zu Stelle, wenn ich Sie
angesprochen habe. Verschiedene Baumaterialien wurden von der Stadt
kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Das
uns selbst gesetzte Ziel, die Sanierung zum Patronatfest des hl.
Antonius am 13.Juni 2007 fertig gestellt zu haben, konnten wir aufgrund der
Vielzahl an Unterstützern und Helfern erreichen. Die Einsegnung der
sanierten Kapelle erfolgte bei der Walfahrt am 17.06.2007 durch Herrn
Pastor Jörg Meyrer (Bild).
Die
Kapelle selbst erstrahl nunmehr im neuen Glanz und ich hoffe, dass die
Kapelle noch viele Jahre der Witterung standhält und viele Pilger und
Besucher zum Verweilen einlädt, für ein stilles Gebet oder auch zum
Schutz vor der Witterung.
|