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Bild: Franz Ulrich
Ahrweiler Künstler

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Johannes Müller

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geb. 25.12.1864, "Kochshof" bei Altenberg (Bergisches Land).
gest. 18.01.1942, Ahrweiler,
sehenswertes Grabdenkmal auf dem Ahrtorfriedhof
Ahrweiler Komponist, Küster, Organist, Chorleiter, Winzer.
Ein alter Stempelabdruck von ihm lautet:
"Weingutsbesitzer und Weinhandlung, Ahrweiler".
Ergänzend kann man hinzufügen: "Kunsthändler",
Gründungsmitglied der "Are-Künstler-Gilde e.V.".

Nach seinen kirchenmusikalischen Studien in Köln und Aachen bot ihm der damalige Dechant Seul zunächst eine Stelle als „ Küster" an der Pfarrkirche St. Laurentius, Ahrweiler an. 1891 zog er in das , heute leider abgerissene, kleine „Küsterhaus", Marktplatz 17 gegenüber der Sakristei der St. Laurentiuskirche, Ecke Markt/ Adenbachhutstraße und erwarb kurze Zeit später einen eigenen Weinberg am Adenbach.
Als „ Küster" darf er den Organisten vertreten und 1904 mit dem Organisten, Lehrer Bappert kostenlos die neue Stahlhuth-Orgel zum Üben nutzen. Ende 1904 überträgt man ihm alle Ämter -Küster, Organist, Chorleiter- an St. Laurentius. 1905 gründet er mit Dechant Spurzem einen Damen Gesangschor, den „Marienchor" und wird dessen Dirigent. Erst 1912 erhält er einen neuen Arbeitsvertrag der seitens des Kirchenvorstandes die Aufgaben des Küsters und Kirchenmusikers genau regelt. Sein Opus 1 als Komponist datiert mit 1887. Der erste Druck -Opus 8- die Messe zu Ehren des göttlichen Jesuskindes erscheint 1909 bei L. Schwann, Düsseldorf und J. Fisher&Broth., 7 und 11 Bible House, New York. In seinen Kirchenämtern wirkte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1933 im Alter von 69 Jahren. Sein Sohn Peter Müller übernimmt das Amt des Küsters und Organisten. Den Kirchenchor leitet der „Meister" selbst weiter bis zu seinem Tod 1942.
Die Arbeit im eigenen Weinberg bedeutet nicht nur ein dringend notwendiges Zubrot für die sechsköpfige Familie, sondern heißt für ihn Inspiration und Sammeln neuer schöpferischer Kräfte für seine Kompositionen. Den Weinhandel betreibt er auch außerhalb Ahrweilers und da „eigenhändig". Mit Rucksack und Kartons bepackt stellt er sein Produkt per Eisenbahn den Kunden selbst zu.
Auf solchen Reisen entdeckt er verschiedene wertvolle sakrale Figuren, Gemälde und Kunstgegenstände und handelt auch gelegentlich damit.

Die Straße zwischen Oberhutstraße und Marktplatz wurde nach ihm benannt.

Das kompositorische Werk
umfasst geistliche Lieder, festliche Hymnen und Motetten, Mess- Ordinarien sowie weltliche Gedichts- und Balladenvertonungen und Volksliedbearbeitungen für Männerchor, gemischten Chor oder Frauenchor. Das Gesamtwerk ist im Dezember 2000 in einem Buch erschienen, das vom Heimatverein "Alt-Ahrweiler" herausgegeben wurde. Der Titel lautet: "Es muss doch klingen", Johannes Müller und sein musikalisches Werk von Gisbert Stenz. Das Buch ist im örtlichen Handel zum Preis von 10,00 €uro zu erwerben, ISBN 3-00-007243-8.

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Stand: 12.01.15

 

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