Fahrt des Heimatvereins Alt-Ahrweiler 2017 nach Prag mit einem Ausflug zur Burg Karlstein
Reiseleitung Karl Heinen
1. Tag, Sonntag, den 7. Mai 2017 - Hinfahrt
Früh am Morgen starteten 27 Teilnehmer gutgelaunt per Bus ihre Reise nach Prag. Unterwegs wurde, nach einigen kleineren Pausen, bei Nürnberg eine größere Frühstückspause eingelegt. Stefan Kürsten, unser Busfahrer von der Firma Alfredo Reisen, hatte auf einem Tisch das „Frühstücksbuffet“ gezaubert. So konnten wir alle uns an belegten Broten, hartgekochten Eier u.v.m. zünftig stärken und ließen uns auch den Kaffee schmecken. Die Pause gab zudem die erste Möglichkeit, sich schon etwas innerhalb der Reisegruppe kennenzulernen, insgesamt ein leichtes Spiel, kannten sich die meisten doch bereits. Nach ca. 9 Stunden Fahrt, unterbrochen durch weitere Pausen, erreichten wir gegen 17:30 Uhr unser Ziel, die goldene Stadt an der Moldau und dort unser Hotel „NH-Prag“ im Stadtteil Smíchov. Nach dem Auspacken und einem kurzem Frischmachen erwartete uns das erste Abendessen im Hotel, das in Form eines phantasievollen Buffets dargereicht wurde. Anschließend nutzen einige den ersten Abend zu einem Bummel an die Moldau, um den fantastischen Blick auf die nächtliche Stadtsilhouette zu genießen und gönnten sich den ein oder anderen Begrüßungstrunk in einem gemütlichen Bierlokal bzw. suchten gleich nach einem Jazzkeller, für die ja Prag berühmt ist.
2. Tag, Montag, den 8. Mai 2017 - Prag - Stadtführung
Der zweite Tag unserer Reise begann, nach einer guten Nacht, mit einem hervorragenden internationalen Frühstücksbuffet, das wirklich keine Wünsche offen ließ. Unsere charmante Gästeführerin Irena, eine Lehrerin, erwartete uns anschließend und begrüßte uns herzlich in ihrem Tschechien und ihrer Heimatstadt. Um 9.00 Uhr startete unsere Erkundungstour, um uns mit Prag, der Metropole an der Moldau, vertraut zu machen. Zunächst fuhren wir per Bus der alten Stadtanlage entlang, damit wir uns ein Bild von den Ausmaßen der Stadt machen konnten. So ging es vorbei an der zweiten Prager Burg „Vyserad“, wir berührten den Wenzelsplatz mit dem leider eingerüsteten, trotzdem beeindruckenden Nationalmuseum, wir sahen drei typische sozialistische Großbauten aus der jüngeren Vergangenheit, den Hauptbahnhof im Jugendstil und überquerten dabei gleich mehrfach die Moldau. Die Fahrt ging weiter über den Ring hoch auf den Burgberg „Hradschin“, bevor wir dann unterhalb des Berges unsere weitere Entdeckungstour zu Fuß fortsetzten. Durch kleine Gassen führte uns Irena zum Kafka-Museum, dann zur Moldauinsel „Kampa“ mit dem Teufelsbach, dem „Klein-Venedig“ von Prag. Dort konnten wir die alte Wassermühle, stellvertretend für die früher zahlreichen Mühlen an den Seitenarmen der Moldau sehen und erfreuten uns an den hübschen Ruderbooten. Auf einem kleinen Platz auf der Insel, direkt unterhalb der berühmten Karlsbrücke, erklärte uns Irena die Geschichte und die Besonderheiten dieser Brücke aus dem Mittelalter, weil es dort ruhiger war. So manchem lief dabei das Wasser im Munde zusammen, lockte doch dort der Duft des gegrillten Prager Schinkens von einem benachbarten Imbiss. Ausführlich genossen wir die Karlsbrücke, eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Prag, von Musikern, Kleinkünstlern und Touristen bevölkert. Wir bewunderten die schöne Sicht auf das Moldautal, auf die Altstadt, auf die Kleinseite und ganz besonders den Blick auf die langgestreckte Prager Burg, die sich uns mächtig und stolz präsentierte. Auf der Brücke, von 30 Heiligenstatuen, die zum größten Teil aus der Barockzeit stammen, geschmückt, berührten wir natürlich auch die Bronzereliefs an der Statue des Johannes Nepomuk, des Brückenheiligen, die Gesundheit und eine Rückkehr nach Prag verheißen. Gemütlich schlenderten wir zum Altstädter Brückenturm, der noch mächtiger als sein Pendant, der Kleinseitner Brückenturm, ist, und betraten durch das hohe Tor die Altstadt. Zuerst erläuterte Irena uns die Attraktionen am Kreuzherrenplatz, unmittelbar hinter dem Tor. Diesen schmücken zwei Kirchen, zum einen die Kreuzherrenkirche und zum anderen die Salvatorkirche der Jesuiten. An diesem Platz beginnt auch der „Karlsweg“, der alte Krönungsweg der Könige von Böhmen. Diesem folgten wir und erreichten den dreieckigen kleinen Ring, dem früheren Standort zahlreicher Apotheken. Dieser Platz ist von einem prächtigen Brunnen mit Renaissancegitter geziert und von sehenswerten alten Bürgerhäusern umgeben. Weiter führte uns unser Weg zum Altstädter Ring, der guten Stube Prags. Vor dem Altstädter Rathaus erläuterte Irena die Geschichte des Platzes, der ebenfalls von sehr alten, beeindruckenden, zum Teil noch mit gotischen Lauben versehenen, Bürgerhäusern gesäumt ist. Auf ihm finden sich auch die Michaelskirche und natürlich das Altstädter Rathaus, von dem leider ein großer Teil dem 2. Weltkrieg zum Opfer fiel. Pünktlich um 12 Uhr, wie von Irena bestellt, begann das „Männleinlaufen“ am Rathausturm, die 12 Apostel geben sich hier regelmäßig die Ehre. Wir bewunderten die berühmte Astronomische Uhr und die Rathausfassade, einem Gemisch von Baustilen aus mehreren Jahrhunderten. Beeindruckend auf dem Platz ist auch das gigantische Jan-Hus-Denkmal. Zur Theynkirche mit ihren zwei Türmen, gleich hinter einer Hausgruppe gelegen, hat man vom Platz aus ebenfalls einen herrlichen Blick. Weiter ging unser Weg, durch malerische Gässchen, vorbei an der alten Universität „Carolinum“, der ersten deutschen Universität, und dem Ständetheater, hin zum riesigen Wenzelsplatz, wo unsere Führung endete. Irena hatte sich als versierte und engagierte Begleiterin qualifiziert, sie erfreute uns mit ihrem frischen Humor und ihrem netten Akzent.
Jetzt hieß es den Rest der Altstadt auf eigene Faust zu erkunden. Bisher hatte das Wetter gut Stand gehalten, doch gab es kurz nach der Führung einen kräftigen Platzregen, so dass alle in Restaurants flüchteten, einige aber auch pitschnass wurden. Manche nutzen den Nachmittag, um sich das jüdische Viertel mit dem Jüdischen Museum, dem alten Jüdischen Friedhof und die verschiedenen Synagogen anzuschauen, die sich auf engem Raum in der Josefstadt drängen. Es soll hier nicht übergangen werden, dass sich dabei ein beklemmendes Gefühl bei den Besuchern breitmachte, wollten die Nazis doch an diesem Ort ein Museum mit dem zynischen Namen „Museum einer ausgestorbenen Rasse“ errichten.
Am Abend fuhren alle, voll der Eindrücke der Führung und Erlebnisse, mit unserem Bus vom Hotel zum Prämonstratenserkloster Strahov, um im dortigen Brauhaus das Abendessen einzunehmen. Dort wurden uns typisch deftige tschechische Spezialitäten serviert, Braten mit verschiedenen Klößen u.v.m. Natürlich mundete das Prager Klosterbier allen und so verlief der Abend bei bester, feuchtfröhlicher Stimmung. Den Abschluss des Tages bildete dann im Hotel ein Absacker.
3. Tag, Dienstag, den 9. Mai 2017 - Prag - Burgführung auf dem Hradschin
Der dritte Tag unserer Pragreise stand ganz im Zeichen der Prager Burg. Nach dem wieder sehr reichhaltigen Frühstückbuffet stand schon der Bus für uns bereit, der uns auf den Burgberg „Hradschin“ brachte. Dort mussten wir erst eine Taschenkontrolle über uns ergehen lassen, ehe uns dann die Geschichte und die Bauten der Prager Burg wieder von unserer Reiseführerin Irena erläutert wurden. So ging es über diverse Schlosshöfe, vorbei am Amtssitz des Staatspräsidenten, über den sich Irena mit leichter Ironie äußerte, in den ehemaligen Königspalast. Ein Fenster erlangte traurige Berühmtheit, begann doch hier 1618 durch den berühmten zweiten Prager Fenstersturz der Dreißigjährige Krieg, der ganz Mitteleuropa auf tragische Weise verändern sollte.
Nicht zu vergessen, der Veitsdom, das größte tschechischen Kirchengebäude mitten im Burggelände. Unter Kaiser Karl IV. wurde einst im 14. Jahrhundert der Bau der böhmischen Krönungskirche begonnen, in der auch die böhmischen Krönungsinsignien verwahrt werden und die Grablege der böhmischen Könige zu finden ist. Ähnlich wie der Kölner Dom wurde auch dieser Dombau erst im 19./20. Jahrhundert vollendet. Das Bauwerk wurde im Stil der Spätgotik errichtet, bemerkenswert die Steinmetzkunst und das kunstvolle Gewölbe. Der Veitsdom ist ein wahres Schatzkästlein, was seine Ausstattung angeht: Altäre, Reliquien, Grabmäler, Chorgestühl, Kirchenfenster – man ist überfordert, will man alles aufnehmen. Irena nahm sich ausführlich Zeit für diesen Rundgang, freilich ohne dass bei den Teilnehmern Lageweile aufkam.
Nach soviel geistiger Nahrung, führte Irena uns in das berühmten „Goldene Gässchen“ an der Innenmauer der Prager Burg. Hier haben im 16. Jahrhundert Alchemisten nach dem Geheimnis des Goldmachens geforscht – freilich vergeblich – dafür siedelten sich im 19. Jahrhundert Goldschmiede an und auch Franz Kafka lebte und arbeitete zeitweise in einem der kleinen, romantischen Häuser. Heute sind hier viele Souvenirläden zu finden – auch eine Art des Goldmachens -, aber auch ein Museum, in dem dem Besucher das mittelalterliche Leben nähergebracht wird.
Nun war es wirklich Zeit für eine durchaus menschliche Stärkung. Ein Regenguss war heute nicht zu erwarten und so beendete Irena die heutige Führung und verabschiedete uns im Goldenen Gässchen, damit in Kleingruppen oder zu zweit, jeder nach seiner Fasson, die Prager Kleinseite erkunden konnte. In unmittelbarer Nähe der Burg liegen die beeindruckenden Palais bedeutender Adelsgeschlechter, so das Palais Toscana, das Palais Schwarzenberg oder auch das Palais Lobkowitz, heute die deutsche Botschaft in Prag, von deren Balkon Hans-Dietrich Genscher 1989 seine bedeutende Ansprache hielt. Aber nicht nur die Adelspaläste beeindrucken, auch die Bürgerbauten zu beiden Seiten der Nerudagasse mit Ihren Hauszeichen, lockenden Geschäften und Cafés. Hauptkirche auf der Kleinseite ist die barocke Kirche St. Nikolaus, deren Kuppel sich mächtig über den Kleinseitner Ring erhebt. Nach so vielen Gassen, quirligen Straßen und Plätzen bot der weitläufige Park des Waldstein-Palais am Fuße des Burgbergs eine wohltuende Abwechslung und Ruhe. Das Waldsteinpalais ist das größte Prager Palais, erbaut vom großen Feldherrn von Waldstein, der uns unter dem Namen Wallenstein aus dem Dreißigjährigen Krieg besser bekannt ist. Heute ist das Palais der Sitz des Senats des tschechischen Parlaments. Der Park ist aber zugänglich und ist mit der Loggia, der Natursteingrotte, den Wasserspielen und den weißen Pfauen geradezu eine Oase, die zum Verweilen einlädt.
Unser Chauffeur Stefan bot denjenigen, die zwischendurch ein wenig ruhen wollten, einen Shuttelservice zum Hotel und wieder in die Stadt an, denn dieser Tag sollte mit einer Schifffahrt auf der Moldau gekrönt werden. Bei bestem Wetter bestiegen wir also gegen Abend unser Schiff, das pünktlich loslegte und auf dem wir mit einem Willkommensgetränk begrüßt wurden. Auch ein Buffet war bereits vorbereitet, die Musik spielte auf und so ging es gemütlich auf der Moldau zunächst flussaufwärts bis unterhalb der Burg Vyserad, die auf einem schroff aufragenden Felssporn am rechten Modauufer thront, der frühmittelalterlichen Keimzelle der Stadt. Das Schiff kehrte um und genüsslich ging es wieder flussabwärts, vorbei an den Uferpromenaden, den Jugendstilhäusern am Smetanakai und dem „Tanzenden Haus“, unter den vielen Brücken hindurch, den langgestreckten Hradschin am linken Moldauufer vor Augen. Die abendliche Sonne tauchte die ganze Stadt in ein sattes Gold, so dass sich die Stadtsilhouette beidseits der Moldau von ihrer besten Seite zeigte und Prag seinem Namen als „Goldene Stadt“ mehr als gerecht wurde.
4. Tag, Mittwoch, den 10. Mai 2017- Burg Karlstein
Der Mittwoch sollte einen weiteren Höhepunkt unserer Reise bieten und Petrus tat erneut sein Bestes. Nach dem Frühstück wartete schon Stefan mit unserem Bus und unsere Reiseführerin Irena auf uns und pünktlich ging es durch die sanfte Hügellandschaft zur Burg Karlstein, knapp 40 km südwestlich von Prag. Vom Busparkplatz aus hatte man dann die Möglichkeit, zu Fuß zur Burg aufzusteigen oder aber mit einer Kutsche den Anstieg zu meistern. Die Burg Karlstein, gebaut als Sakralburg im 14. Jahrhundert unter Kaiser Karl IV., sollte wie eine „Gralsburg“ der Hort der Reichskleinodien des „Heiligen Römischen Reiches“ werden. 70 Jahre lang wurden hier bis 1421 die Insignien des Römischen Reiches, umgeben von zahlreichen und bedeutenden Reliquien, verwahrt. Diese ruhen ja zwischenzeitlich in der Wiener Schatzkammer, doch hat sich mit der Burg Karlstein ein wahrer Schatzkasten erhalten, bewacht von mächtigen Türmen, mit verschiedenen Kapellen, deren Pracht mehr als beeindruckend ist. Heute ist die Burg Karlstein ein Symbol der tschechischen Republik, erbaut von einem Kaiser aus Luxemburgischem Haus zur Aufbewahrung einer Krone, unter der sich im 14.Jahrhundet ein Gebiet von Lyon bis Krakau, von Siena bis Stralsund vereinte. – Dies im Blick könnte man in der Burg auch gut ein Symbol des heute geeinten Europas und seiner gemeinsamen Geschichte mit all‘ seinen Höhen und Tiefen sehen.
Natürlich besichtigten wir unter fachmännischer Leitung eines Historikers sehr ausführlich die Burg mit den Resten der gotischen Ausstattung, bewunderten die Fresken und besuchten des Kaisers Schlafgemach. Bedauerlich war allerdings, dass uns die Heilig-Kreuz-Kapelle, das geistliche Zentrum der Burg, nur an einem Modell erklärt werden konnte. Über diese Enttäuschung half das gute Wetter hinweg, und man soll sich ja sowieso immer etwas aufheben, um einmal wieder zu kommen ... haben wir doch das Relief des heiligen Nepomuk auf der Karlsbrücke berührt. Nachdem alle Wehrgänge, die Tore und Türme, der Burghof und die phantastische Aussicht fotografisch festgehalten wurden, spazierten wir gemütlich abwärts in den Ort am Fuße der Burg. In einem Restaurant mit schöner Freiterrasse wurde eingekehrt und jeder gönnte sich nach Gusto eine Leckerei.
Anschließend ging es per Bus wieder heimwärts zum Hotel. Irena nutzte die Fahrtzeit, um uns das heutige Leben der Tschechen näher zu bringen, was sie mit humorigen Anekdoten würzte.
Es folgte eine Freizeit in unserem Stadtviertel Smíchov, die einige zur Ruhe nutzten, andere zum Einkaufsbummel im nahegelegenen Einkaufszentrum Andel, nicht ohne die eine oder andere Erfrischung zu sich zu nehmen.
Für den Abend sah das Reiseprogramm einen rustikalen Abend auf einem restaurierten Bauernhof vor. Stefan brachte uns also per Bus in ein kleines Dorf im Prager Umland. Es folgte ein Abend mit Musik, Gesang und Tanz in einer gemütlichen Bauerntenne, an dem noch eine kleine Reisegruppe aus England teilnahm. Das Essen war deftig und schmackhaft, der Wein floss reichlich, die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Mitmachen war angesagt, und so schwangen verschiedene Teilnehmer das Tanzbein zu tschechischen Tänzen. Zum Abschied sangen die Sängerinnen „Should old acquaintance be forgot“, in das unsere britischen Mitgäste einstimmten, auf das unsere Gruppe mit einem kräftigen „Auf Wiedersehen, auf Wiedersehn“ musikalisch antwortete. Beide Gruppen tauschten Freundlichkeiten aus und beide Seiten bedauerten eindringlich den beschlossenen „Brexit“. Auf der Heimfahrt wurde dann im Bus noch manches Lied angestimmt, so dass nach einem gelungenen, sehr stimmungsvollen Abend das Hotel rasch wieder erreicht wurde und an der Hotelbar auch dieser schöne Tag mit einem Schlummertrunk beendet wurde.
5. Tag, Donnerstag, den 11.Mai 2017- Prag . - Tag zur freien Verfügung
Dieser Tag stand uns heute zur freien Verfügung, das heißt, es wurde etwas später gefrühstückt und gegen 10 Uhr bot Stefan wieder seinen Transferdienst in die Innenstadt an. Bei bestem Sommerwetter konnte jeder individuell die Stadt genießen und nach eigenen Schwerpunkten die Stadt erkunden. Noch vor der Abfahrt lohnte es sich, einen Blick auf die gleich neben dem Hotel liegende Villa Bertramska, einem spätbarocken Sommerhaus, in dem Mozart mehrmals zu Gast war und seinen „Don Giovanni“ zu Ende komponierte, zu werfen. Leider ist diese Villa, eigentlich ein Museum, geschlossen, der Reiz ist aber auch durch den sie umgebenen Zaun zu verspüren.
Einige von uns eroberten heute den Laurenziberg, um vom Prager „Eiffelturm“ das Stadtpanorama zu genießen, andere besuchten die barocke Wallfahrtsstätte Loreto auf den Hradschin, wieder andere streiften durch die Gassen und Geschäfte der Altstadt links und rechts der Moldau und tauchten nochmals in das quirlige Leben der Stadt ein.
Spätnachmittag konnte man dann wieder per Bus zum Hotel fahren oder aber man ging der schönen Uferpromenade entlang, benannt nach dem berühmten tschechischen Komponisten Smetana, der die Moldau in eine musikalisches Werk umwandelte, welches, einmal im Ohr, dieses nicht mehr verlassen möchte.
Es folgte ein wieder sehr gutes Abendessen in Buffetform im Hotel, bei dem wirklich jeder auf seine Kosten kam und dem sich ein geselliges Beisammensein mit viel Freude, interessanten Gesprächen, Späßen und Lachen in der Hotelbar anschloss.
6. Tag, Freitag, den 12. Mai 2017 - Heimfahrt
Nach dem letzten Frühstück hieß es, von Prag Abschied zu nehmen. Die Koffer und Taschen waren rasch verladen und so traten wir pünktlich unsere Heimreise an. Sicher lenkte Stefan unseren Bus in heimatliche Richtung, machte regelmäßig Pausen, so dass alle sich die Beine vertreten konnten. Mittags folgte eine ausgedehnte Rast bei Würzburg, wo man einen Imbiss mit Blick auf die Stadt und die Marienfestung zu sich nehmen konnte. Am frühen Abend näherte sich der Bus dem Ahrtal und es wurde sich bei unserem Busfahrer Stefan Kürsten herzlich für seine hervorragenden Dienste bedankt. Dann folgten die Verabschiedungen, in Bad Breisig, in Neuenahr, in Ahrweiler ... Eine tolle Woche lag hinter allen, die vielen Eindrücke müssen erst verarbeitet werden, die Stimmung war herzlich und hervorragend, die Pünktlichkeit der Teilnehmer geradezu preußisch, keiner blieb allein, neue Bekanntschaften wurden geschlossen, alte vertieft – alles in allem, eine runde Sache und so hofft der Heimatverein, dass auch künftig viele Menschen dieses Angebot nutzen werden, fremde Gegenden und Städte gemeinsam kennenzulernen. Auf jeden Fall wird es auch im kommenden Jahr wieder eine solche Studienreise geben - wohin, das wird noch nicht verraten...
P.S.:
Es soll nicht verschwiegen werden, dass auch ein Preis ausgelobt wurde, gab es doch im Kloster Strahov Tischsets, die sich hervorragend kolorieren ließen. Diesen 1. Preis gewann Willi Sonntag, der mit akribischer Feinarbeit und einem Gespür für Farben und Kompositionen ein Werk einreichte, das mehr als beeindruckte und beim Betrachter das Gefühl aufkommen ließ, als habe er die Kunst und das Malen im Blut. Der erste Preis war das große Lob des Reiseleiters am Bande und ein herzhafter Applaus aller Teilnehmer.