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Bild: Franz Ulrich
Heimatpflege

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Gedenktag Bombennacht 1945

Alljährlich gedenkt die Ahrhutgemeinschaft am 29. Januar mit einem Kranz des Bobenangriffs 1945, bei dem das Ahrtor und große Teile der Ahrhut in Schutt und Asche fielen und viele Ahrweiler Bürger den Tod fanden.


 

Ansprache des Hutenmeisters der Ahrhut Jochen Ulrich

 

Lieber Herr Pastor Meyrer,
werter Herr Pfarrer Bach,
lieber Bürgermeister Guido Orthen,

lieber Herr Landrat Dr. Jürgen Pföhler,

lieber OV Peter Diewald,

meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger,

leev Ahrhöde,

 

wenn wir uns heute wieder an dieser hier erstandenen Gedenkstätte für die Opfer des Bombenkrieges versammeln, dann gibt uns dies –und insbesondere auch der Ahrhutgemeinschaft „St. Barbara“- Bezugspunkt für ein besonderes Gedenken.

 

Gedenken an den Bombenangriff auf Ahrweiler – heute vor 70 Jahren - am 29. Januar 1945, in den letzten Tagen des Krieges.

 

Mehr als 150 Menschen fanden-  wie eben im Gottesdienst gehört - in dieser Stadt den Tod im Bombenhagel, darunter viele aus dem unmittelbaren Umfeld des Ahrtors, das besonders schwer und nachhaltig getroffen wurde und nur Dank der Mithilfe vieler, auch aus dem Ausland, wieder in seiner alten historischen Gestalt neu erstanden ist.

 

Aber es waren auch Soldaten, die hier ihren Dienst taten - und Auswärtige unter den Toten, um die ihre Angehörigen trauerten und noch trauern.

 

Ebenso haben viele Soldaten aus Ahrweiler  im In – und Ausland in diesem grauenvollen Krieg ihr Leben gelassen.

Und auch für sie ist dieses  Kriegerdenkmal ein Ort der Erinnerung, den wir immer als Mahnung gegen den Terror des Krieges  aufsuchen.

 

Wenn wir heute wieder hier an diesem Ehrenmal stehen, um damit zu bekunden, dass wir diese Toten nicht vergessen haben, dann sollten wir ihren sinnlosen Opfertod als Vermächtnisses  ansehen, immer und überall entschlossen für den Frieden einzutreten.

 

Ich bin froh und dankbar, mich zu einer Generation zu zählen,  die eine so lange Friedensperiode erleben darf.

Umso bedrückender ist es, täglich zu hören und zu erleben, welch radikale und kriegerische  Eskalationen rund um den Erdball uns erschüttern.

 

Denken wir zum Beispiel an die Ereignisse in Frankreich oder der Ukraine, in Syrien - und die vielen weiteren Terroranschläge der letzten Wochen und Monate.

 

Danken wir daher Gott, dass wir in unserer Heimat seit nun schon sieben Jahrzehnten in Frieden und Freiheit – und seit vielen Jahren auch in einem wiedervereinten Vaterland – leben dürfen.

 

Und geben wir der Hoffnung Ausdruck, dass dieser Friede und ein freiheitliches Miteinander bald auch denen zuteil wird, die heute noch von feindlichen Auseinandersetzungen betroffen sind und unter Krieg und Terror leiden.

 

Unsere kurze jährliche Gedenkfeier sollte Versöhnendes und Verbindendes  zugleich in sich tragen.

 

In diesem Gedenken verneigen wir uns vor den im Bombenhagel gestorbenen Mitbürgern dieser Stadt, den Auswärtigen und den gefallenen Soldaten gleichermaßen, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

 

In diesem Sinne haben wir diesen Kranz niedergelegt –

 

und ich bitte nun Herrn Pastor Meyrer – dem ich auch herzlich für den mit uns gefeiert Gedenkgottesdienst danke - und Herrn Pfarrer Bach um ein Gebet für alle diese Opfer des Bombenterrors und dieses grausamen Krieges.

 

Gebet

 

Bedanken darf ich mich auch wieder bei Allen, die schon seit vielen Jahren – und so auch heute wieder – an dieser Gedenkfeier teilgenommen haben, insbesondere bei den wenigen noch lebenden Zeitzeugen, die dieses Trauma überlebt haben.

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Stand: 30.01.15

 

Design: Reiner Bauer