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Ehrenamtler im Stadtarchiv aktiv, weitere Helfer sind
willkommen.
Rund 250 laufende Meter Archivgut beherbergt
das Stadtarchiv, das seit 2005 im restaurierten Blankartshof in der
Ahrweiler Ahrhutstraße untergebracht ist. Vieles davon ist noch nicht
gesichtet und wartet darauf, für die Recherche geordnet, beschrieben,
digitalisiert und zur Sicherung auf Mikrofilm aufgenommen zu werden.
Seit einigen Wochen hat der hauptamtliche Archivar Steffen Schütze
tatkräftige Unterstützung durch freiwillige Helfer des Heimatvereins
„Alt Ahrweiler“.
Nach einem entsprechenden Aufruf haben sich bisher sieben
Vereinsmitglieder gemeldet und, je nach Interessenlage, diverse Aufgaben
übernommen. Fotos, Broschüren, Adressenlisten und sonstige Dokumente aus
der jüngeren Stadtgeschichte, häufig aus Nachlässen, müssen entsprechend
bearbeitet werden.
Jeden Dienstagvormittag machen sich die ehrenamtlichen Helfer im Büro
des Archivars im obersten Stock des denkmalgeschützten Blankartshofes an
die Arbeit.
Roswitha
Schlingensiepen hat sich die Kartei-kartensammlung des Ahrweiler
Ahrtorfriedhofes vorgenommen um sie alphabetisch nach Namen zu ordnen.
„So können Leute herausfinden, wo früher das Familiengrab war und wer
dort nun begraben liegt,“ erklärt die ehemalige Sekretärin. Die
Karteikarten sind handschriftlich ausgefüllt, bisweilen nicht einfach zu
entziffern. Zahlreiche der genannten Personen kannte die gebürtige
Ahrweilerin persönlich. Schon jetzt steht für sie fest: sobald die
Friedhofskartei abgearbeitet ist, wird sie eine neue Aufgabe im
Stadtarchiv übernehmen: „Es macht mir Freude denn ich interessiere mich
für die lokale Geschichte.“ Vereinskollege Werner Kathe ist damit
beschäftigt, die Geschichte der kreisstädtischen Straßennamen zu
recherchieren und zu dokumentieren. Hierfür durchforstet er die
Ratsprotokolle der Stadt und sucht nach der Sitzung, in welcher der
entsprechende Beschluss gefasst wurde und trägt die Erkenntnisse in eine
Computerliste ein.
Im Stadtarchiv lagern neben Schriftstücken auch zahlreiche alte Fotos.
Häufig sind sie unvollständig beschriftet, die abgebildeten Personen
oder Gebäude können nicht identifiziert werden. Hier geht der
ehrenamtliche Helfer Rolf Schmitz-Homberg mit detektivischem Gespür ans
Werk. Wer sind die Herren, die im Modestil der 1950er Jahre bei einer
augenscheinlich offiziellen Veranstaltung fotografiert wurden? Ein
weiteres undatiertes Fotos zeigt die Übergabe eines Kunstwerkes. Wer
überreicht hier wem eine gerahmte Zeichnung des Ahrtores? Häufig findet
Schmitz-Homberg ältere Mitbürger, die sich erinnern und die notwendigen
Informationen zu den „Suchbildern“ liefern können.
Ein
weiterer Ehrenamtler ist damit beschäftigt, aus vielen archivierten
Einzelunterlagen, Berichten und Dokumenten eine „Geschichte des
Militärstandortes Bad Neuenahr“ zu erarbeiten.
„Arbeit gibt es hier im Archiv reichlich,“ wirbt Schütze für weitere
ehrenamtliche Helfer.
Eine Digitalisierung der Personenstandsdaten zum Beispiel käme den immer
zahlreicher werdenden Familienforschern zugute. Und würde gleichzeitig
die mechanische Zernutzung der Original-Unterlagen verhindern.
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