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Bild: Franz Ulrich
Unterstützung des Stadtarchivs

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Ehrenamtler im Stadtarchiv aktiv, weitere Helfer sind willkommen.

Rund 250 laufende Meter Archivgut beherbergt das Stadtarchiv, das seit 2005 im restaurierten Blankartshof in der Ahrweiler Ahrhutstraße untergebracht ist. Vieles davon ist noch nicht gesichtet und wartet darauf, für die Recherche geordnet, beschrieben, digitalisiert und zur Sicherung auf Mikrofilm aufgenommen zu werden. Seit einigen Wochen hat der hauptamtliche Archivar Steffen Schütze tatkräftige Unterstützung durch freiwillige Helfer des Heimatvereins „Alt Ahrweiler“.
Nach einem entsprechenden Aufruf haben sich bisher sieben Vereinsmitglieder gemeldet und, je nach Interessenlage, diverse Aufgaben übernommen. Fotos, Broschüren, Adressenlisten und sonstige Dokumente aus der jüngeren Stadtgeschichte, häufig aus Nachlässen, müssen entsprechend bearbeitet werden.
Jeden Dienstagvormittag machen sich die ehrenamtlichen Helfer im Büro des Archivars im obersten Stock des denkmalgeschützten Blankartshofes an die Arbeit.
Roswitha Schlingensiepen hat sich die Kartei-kartensammlung des Ahrweiler Ahrtorfriedhofes vorgenommen um sie alphabetisch nach Namen zu ordnen. „So können Leute herausfinden, wo früher das Familiengrab war und wer dort nun begraben liegt,“ erklärt die ehemalige Sekretärin. Die Karteikarten sind handschriftlich ausgefüllt, bisweilen nicht einfach zu entziffern. Zahlreiche der genannten Personen kannte die gebürtige Ahrweilerin persönlich. Schon jetzt steht für sie fest: sobald die Friedhofskartei abgearbeitet ist, wird sie eine neue Aufgabe im Stadtarchiv übernehmen: „Es macht mir Freude denn ich interessiere mich für die lokale Geschichte.“ Vereinskollege Werner Kathe ist damit beschäftigt, die Geschichte der kreisstädtischen Straßennamen zu recherchieren und zu dokumentieren. Hierfür durchforstet er die Ratsprotokolle der Stadt und sucht nach der Sitzung, in welcher der entsprechende Beschluss gefasst wurde und trägt die Erkenntnisse in eine Computerliste ein.
Im Stadtarchiv lagern neben Schriftstücken auch zahlreiche alte Fotos. Häufig sind sie unvollständig beschriftet, die abgebildeten Personen oder Gebäude können nicht identifiziert werden. Hier geht der ehrenamtliche Helfer Rolf Schmitz-Homberg mit detektivischem Gespür ans Werk. Wer sind die Herren, die im Modestil der 1950er Jahre bei einer augenscheinlich offiziellen Veranstaltung fotografiert wurden? Ein weiteres undatiertes Fotos zeigt die Übergabe eines Kunstwerkes. Wer überreicht hier wem eine gerahmte Zeichnung des Ahrtores? Häufig findet Schmitz-Homberg ältere Mitbürger, die sich erinnern und die notwendigen Informationen zu den „Suchbildern“ liefern können.
Ein weiterer Ehrenamtler ist damit beschäftigt, aus vielen archivierten Einzelunterlagen, Berichten und Dokumenten eine „Geschichte des Militärstandortes Bad Neuenahr“ zu erarbeiten.
„Arbeit gibt es hier im Archiv reichlich,“ wirbt Schütze für weitere ehrenamtliche Helfer.
Eine Digitalisierung der Personenstandsdaten zum Beispiel käme den immer zahlreicher werdenden Familienforschern zugute. Und würde gleichzeitig die mechanische Zernutzung der Original-Unterlagen verhindern.

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Stand: 13.12.13

 

Design: Reiner Bauer