Page 363 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
und 2 Ohm 16 Viertel Weißwein bekommen. Die Gilde hat 18 Ohm 9 Viertel
Bleichart und 3 Ohm Weißwein erzielt.
Am 3. November erschien Johann Peter Fritz und gab an, er wolle nach Ober-
drees verziehen. Seine Bürgerrechte wolle er sich für 10 m reservieren lassen.
Diese 10 m zahlte er an Baumeister Johann Wolff.
1738 – Dienstag, den 4. November
Thederich Valentin erhält einen Baum für einen Mistbauch und Thederich Iven
zur Nothwendigkeit seines Hauses. 121
Der Rat erteilt dem Schöffen Schefer den Auftrag, den diesjährigen Gildenwein
an Herrn Procurator Broll für einen billigen Preis zu verkaufen, jedoch nicht un-
ter 15 rtlr. Diejenigen Schatzheber, die noch mit den Diepenthalischen Zinsen
rückständig sind, werden für morgen, 8 Uhr, vorgeladen. Sie sollen ihre
Schatzbücher mitbringen. Die Ratsverwandten Löhr und Schefer erhalten den
Auftrag, Tuch für die Armen zu kaufen. Christian Unkel klagt gegen den Wa-
senmeister. Er habe mit diesem vereinbart, dass dieser die Haut von seinem
verunglückten Pferd abziehen solle. Als Preis sei ½ tlr vereinbart gewesen.
Nun rücke der Wasenmeister die Haut nicht heraus. Der Rat verurteilt den Wa-
senmeister, die Haut gegen die vereinbarte Gebühr herauszugeben. 122
Widrigenfalls verliert er seine Privilegien, und die Stadt nimmt einen anderen
Wasenmeister an. Die Schneider Peter Ulrich und Anton Schefer klagen gegen
einen Schneider aus Linz, der hier in der Stadt arbeitet und Bettdecken anfer-
tigt. Das könnten die Ahrweiler Schneider auch. So nähme der Linzer ihnen die
Nahrung. Der Rat urteilt, wenn die Schneidermeister einen glaubhaften Schein
von Bonn, Andernach, Linz oder einer anderen kölnischen Stadt beibrächten,
dass dieses Deckenmachen nur den Schneidern zukomme, so sollen sie geschützt
werden. Auf bittliches Anstehen der Witwe von Peter Rosen wird ihr der noch
ausstehende Louis d´or für das Bürgergeld nachgelassen mit der Auflage, für
hiesiger Stadt Wohlfahrt einige heilige Messen auf dem Calvarienberg zu hören.
1738 – Samstag, den 8. November
Der Schreiber Geroldt hat für die Stadt einige Sitzungsprotokolle kopiert.
Schöffe Schefer soll bei seiner Reise nach Köln dem Kopisten 4 rtlr bezahlen.
Der regierende Bürgermeister und der Schöffe Schefer erhalten vom Rat Voll-
macht, mit den Diepenthalischen Erben wegen der Zinsen zu verhandeln. Ein
sicherer Statt-Patron soll zur Verehrung ein Fass Wein von 3 Ohm erhalten.
Schöffe Schefer soll den Wein für 46 ½ rtlr liefern. 124
Der Feldscher Ernst Greiffer muss binnen 8 Tagen sein Bürgergeld bezahlen
oder die Stadt räumen. Laurens Becker aus Walporzheim wird aus dem Hebe-
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