Page 394 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743


           nung von 1731 werden die beiden Bürgermeister Lic Herrestorff und Schöffe
           Fechemer zum Landtag deputiert.

                1740 – Mittwoch, den 24. April
           Wegen  des  allzu  großen  Überlauff  der  fremden  Bettler  beschließt  der  Rat,  die
           Tagwache wieder einzuführen. An jeder Pforte sollen zwei Mann auf der Wa-
           che stehen. 246
           Die Wache soll alle fremden Bettler, die kein Schilt haben, und sonstiges frem-
           des Gesindel abkehren. Die Ahrhut und die Oberhut haben entgegen des vor-
           jährigen  Verbots  den  Freikauf  vom  Amt  des  Schatzhebers  gestattet.  Die  Ein-
           nahmen haben sie verzehrt. Der Rat verurteilt beide Huten, das Geld wieder zu-
           rückzuzahlen.  Die  Urheber  der  Tat  werden  bestraft.  Die  Deputierten  der
           Hammerzunft Hans Adam Schefer, Hubert Schiefer und Georg Heuser bringen
           kläglich vor, dass Johannes Huth entgegen des Urteils des Rates die Zunftfah-
           ne immer noch nicht vollständig herausgegeben habe. Selbst als der Stadtdie-
           ner auf Geheiß des Bürgermeisters bei Huth erschienen sei, habe Huth dem Ur-
           teilsspruch nicht Folge geleistet. Zwar haben die Zunftmeister die Fahne selbst
           an sich nehmen können, als diese am hochheiligen Osterfest in der Kirche aus-
           gehangen habe. Aber Schärpe und Custod habe Huth immer noch in Verwahr.
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           Der Rat  befiehlt Johannes  Huth, ohne  Verzögerung dem Zunftmeister Stefan
           Schauth Schärpe und Custod auszuhändigen, und droht Huth mit Zwangsmit-
           teln.

                1740 – Samstag, den 30. April
           Der  Rat  genehmigt  eine  Vollmacht  für  die  Deputierten  zum  Landtag.  Darin
           wird bestimmt, wie sie sich wegen der von der Stadt Bonn eingezogenen Akzi-
           sen zu verhalten haben.

                1740 – Sonntag, den 1. Mai
           Gemäß der Ordnung vom 9. März 1731 wählt der Rat Johann Hubert Becker
           zum neuen Bürgermeister. Der Rat geleitet ihn zur Pastorey und stellt ihn dem
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           Kellner  Placidus  Winckel   im  Beisein  des  prümischen  Schultheiß  Johann
           Georg Schefer und der beiden Hofgeschworenen Norbert Dünwald und Jakob
           Nietges jun. als Bürgermeister vor. Der Kellner belehnt Becker namens der kai-
           serlichen freien Reichsabtei Prüm mit dem Bürgermeisteramt. 248
           Adam Jakobs kauft sich für 100 rtlr vom Amt des Baumeisters frei. Das Geld ist
           binnen 6 Wochen zu bezahlen. Dann wählt der Rat Johannes Paffenholz zum


           123  Placidus Winkel, geb. 25.8.1702 in Remich, Prof. 1728, † in Prüm 1744.
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