Page 337 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
Signatur: StaA A 215
Seitenzahl: 476
Stadtschreiber: Johann Leopold Sartorius
Zeit: 22. November 1737 – 14. Oktober 1743
1737 – Freitag, den 22. November
Der Kapellenmeister von Bachem Hubert Carnot erhält für Balken in der St.
Anna-Kapelle zwei Bäume Bauholz und Baumeister Caspar Löhr vier Bäume
für Balken in seiner Scheune. Die Patres vom Calvarienberg erhalten den Ab-
fall, der vom Bauholz für Christian Heinen übriggeblieben ist, als Brennholz.
Baumeister Dünwald beklagt sich, dass er den Korporal Felten schon über die
Zeit im Quartier habe. Der Rat verlegt den Korporal zu Christian Trumpener. 1
Der Rat fasst den Beschluss, dass es zum Besten der Stadt sei, künftigt niema-
den, der das Stadtschreiberamt ausübe, zum Bürgermeister zu wählen. Ebenso
kann kein Bürgermeister zum Stadtschreiber gewählt werden. Der Stadtschrei-
ber ist in allem an die Befehle von Bürgermeister und Rat gebunden. 2
Es unterschreiben die Schöffen Johann Heinrich Eichas (Bürgermeister), Johann
Philipp Gruben, Wilhelm Ernst Herrestorff, Johann Jakob Fechemer und die
Senatoren Peter Markenheuer, Caspar Löhr, Johann Georg Schefer, Johann Al-
den, Johann Theodor Bossart.
Bürgermeister Eichas erklärt, er habe gestern die Ratsverwandten einladen las-
sen, um einen neuen Stadtschreiber zu wählen. Der Stadtdiener hat sie alle ge-
laden. Heute solle die Wahl durchgeführt werden, damit das Stadtwesen versorgt
würde. Die Senatoren Löhr, Schefer und Alden enthalten sich der Stimme. 3
Bürgermeister Eichas, Gruben, Lic Herrestorff, Fechemer, Markenheuer und
Bossart wählen Lic Sartorius zum neuen Stadtschreiber. Die Bürgermeister De-
velich und Becker sind am heutigen Tag noch zweimal geladen worden. Sie
sind aber dennoch ausgeblieben. Dafür haben die übrigen ihren Beijfall gegeben. 4
Der Hofrat und städtische Syndikus Dierath hat einen Aufsatz de privilegio illi-
mitato de non appellando ad dicasteria Imperii vom Kurfürsten geschickt, über den
der Rat ausgiebig diskutiert. Der Bürgermeister erhält Vollmacht, beim bevor-
stehenden Quartal-Konventionstag mit den übrigen Städten und Landständen
darüber zu sprechen. Er soll versuchen, dieses Appellationsverbot an das
Reichskammergericht mit der Bewilligung der 2500 ggld zu verbinden. 5
Bürgermeister Lic Herrestorff bittet, die städtische Korrespondenz aus dem
Hause seiner Schwägerin holen und ins Bürgerhaus bringen zu lassen. Der Ma-
gistrat erteilt Schefer und Bossart den Auftrag, die Bücher und Briefschaften
sorgfältig zum Rathaus zu bringen.
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