Page 428 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 428

1737-1743


                1741 – Samstag, den 30. Dezember
           Der Schatzheber Matthias Rigans zahlt in Abschlag seiner Schatzschuldigkeit
           65 gld. Bürgermeister Becker gibt die Quittungen über die 3. Lieferung an die
           französische Armee zum Protokoll. 353
           Gleichzeitig gibt er an, dass sein Sohn dem französischen Kommissar pro discer-
           tione  2  tlr  gegeben  habe.  Der  Rat  gibt  dem  Sohn  wegen  seiner  Mühwaltung
           weitere 2 tlr. Die 4 tlr soll der Baumeister an Becker jun. auszahlen. Die Förster
           rügen. Der Busch am  Kesselinger Berg und an  Käßrast wird drei Jahre lang in
           Wehr  gelegt.  Weder  grünes  noch  dürres  Holz  darf  dort  geholt  werden.  Auf
           sein  bittliches  Anhalten  hin  erhält  Apollinar  Eckenhagen  drei  Wochen  Auf-
           schub für die Bezahlung seines Rückstandes aus dem Schatzbuch. Der Arbur-
           ger  Müller  Matheis  Wollschläger  hat  sich  vor  Rat  und  Bürgermeister  fre-
           ventlich geäußert. Auf das Ansinnen des Bürgermeisters Becker, das in Ahr-
           weiler  gebackene  Comis-Brodt  nach  Walporzheim  zu  den  dort  einquartierten
           Soldaten  zu  bringen,  sagt  der  Müller,  Bürgermeister  und  Rat  habe  ihm  gar
           nichts zu befehlen. Er wolle, sagt er, an seinen Herrn schreiben, dass man ihn
           auf alle Weis verfolge. Der Rat verurteilt den Müller wegen seines Fevelmuths zu
           1 rtlr Strafe. Michael Reifferscheidt erhält für seine gehaltene Wache und das
           dazu gelieferte Holz wöchentlich 2 tlr Belohnung. 354
           Bürgermeister Herrestorff erhält Bauholz für seine Scheuer und Herr Löhr für
           eine Leiter. Jakob Strasfeld fordert für geleistete Arbeiten von der Stadt 9 gld 20
           alb. Der Baumeister soll ihm 9 gld geben. Wilhelm Bröhl erhält 3 Ellen Tuch für
           Kleidung. Die Frauen von Christian Kraus und Tonnes Chrysant erhalten je ein
           Paar Schuhe. Ab Stefanstag erhalten die Soldaten, die auf Wache stehen, für 4
           alb Öl. Einstimmig beschließt der Rat, dass Baumeister Peter Alden die umge-
           legten Gelder für die 1. Lieferung an die Franzosen einziehen soll. Der Stadt-
           schreiber erhält für die Anfertigung von drei Obligationen 5 gld. 355

                1742 – Donnerstag, den 4. Januar
           Der Bürgermeister berichtet, dass dem Capitain Husman zum neuen Jahr eine
           Carolin und dem Leutnant Wilhelmi eine Pistole in Gold verehrt worden sind.
           Mit der Witwe Wolff hat der Rat sich geeinigt, dass diese den Capitain Hus-
           man aufnehmen soll. Sie erhält dafür monatlich 2 tlr nebst Holz und Licht. Die
           anderen Soldaten werden bei ihr abgezogen.

                1742 – Samstag, den 13. Januar
           Anton Ahrweiler gibt an, den von den Franckschen Erben ausstehenden Schatz
           nicht erhalten zu können. Er bittet, um Versteigerung der Güter. Nach erfolgter
           Untersuchung  sollen  sie  öffentlich  ausgeschrieben  werden.  Der  Schatzheber
           Matheis  Schefer  zahlt  27  gld  als  Abschlag  auf  seine  Schatzschuldigkeit.  Lau-


             428
   423   424   425   426   427   428   429   430   431   432   433