Page 429 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
rens Heintzen erhält Bauholz für einen Schweinestall. Der Soldat aus Carcanico
samt Frau wird aus dem Haus des Michael Engels verlegt. Engels muss für die
Befreiung von der Einquartierung monatlich 1 rtlr bezahlen. 356
Am 8. Januar wurde beim Juden Berman und am 12. Januar beim Juden Jakob
Levi ein Soldat einquartiert.
Die Witwe Wessel Schefers werden für das Jahr 1741 die Zinsschulden bei der
Gilde nachgelassen. Die zwei Kinder von Matheis Hilgers erhalten je ein Paar
Schuhe. Peter Jacobs werden bei der Abzahlung seiner Schatzschuldigkeit 4 rtlr
cour nachgelassen, weil er im abgelaufenen Jahr mehr Soldaten als üblich im
Quartier hatte.
1742 – Freitag, den 19. Januar
Meister Stefan Schauth legt dem Rat eine Liste der Hausbesitzer aus Ahr- und
Oberhut vor, die sich geweigert haben, ihren Schornstein fegen zu lassen. Der
Rat fordert die Unwilligen bei Strafen von 8 alb auf, ihren Pflichten nachzu-
kommen. Der abgestandene Baumeister Hubert Wolff möchte seine Baumeiste-
rei-Rechnung revidiert haben. Es soll nachgesehen werden, seit wann Fritz De-
vernich den Jeuchengraben gepachtet hat. Der Schatzheber Apollinar Eckenha-
gen zahlt 26 gld in Abschlag auf seine Schatzschuldigkeit. 357
Werner Geller muss wegen gehauener Heister in den nächsten 14 Tagen 6 Wa-
gen Holz an die Wache fahren.
Die Frau des Fleischhauers Peter Ulrich klagt vor dem Rat. Ihr Mann sei spät
abends, es war so gegen 11 Uhr, mit zwei gekauften Schweinen vor dem Nie-
dertor erschienen und habe Einlass begehrt. Das Niedertor sei verschlossen
gewesen, und die Schildwache habe ihm nicht geöffnet. Da habe sich der
Fleischhauer an das kleine Törchen an der Ahrportz erinnert, das nachts meis-
tens nur angelehnt sei. Also seien ihr Mann und die Schweine zum Ahrtor ge-
zogen, in der Hoffnung, dort Einlass zu finden. Als Ulrich das Törchen lang-
sam aufdrücken wollte, hätte ihm die Schildwache das Törchen vor der Nase
zugeschlagen. Da sei ihr Mann, nachdem er die Schweine angebunden habe,
über die Mauer geklettert, die dort seit dem Stadtbrand abgerissen und fast bis
auf den Grund erniedrigt sei. Anschließend habe sich ihr Mann zur Hauptwache
begeben und gebeten, ihm das Tor zu öffnen. Er habe auch Trinckgelt gegeben.
Am andern Morgen gegen sechs Uhr seien sie durch ein lautes Pochen an der
Haustür geweckt worden. Ein Korporal und ein Gefreiter hätten ihren Mann
verhaftet und auf die Hauptwache gebracht, um ihn dort zu arretieren. Frau
Ulrich bittet Rat und Bürgermeister, ihrem Mann zu helfen, zumal es bekannt
sei, dass ihre Eltern krank und bettlägerig seien und von ihrem Mann unterhal-
ten werden müssten. 358
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