Page 29 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1702-1707


           Meyschoß. Dieser Bericht wird an Michel Godthartz zur Stellungnahme wei-
           tergegeben. 125
           Am  selben  Tag  legen  die  neuen  Hospitalsmeister  und  Gildenmeister  ihren
           Amtseid ab. Der Rat beschließt ferner, dass der abgestandene Baumeister Rei-
           ner Wolff dem Obristleutnant in Rech 4 Pistolen und 1 Ohm Bleichart hergeben
           soll. Johann Jakob Stoll soll sie dem Obristleutnant überbringen. Peter Kriechel
           muss  wegen  des  strittigen  Hauses  von  Frammerich  Rothaar  zum  nächsten
           Ratstag erscheinen.

                1703 – Freitag, den 18. Mai
           Peter Kriechel übergibt ein Memorial von Johannes Rothaar wegen der Behau-
           sung.  Weil  der  Jude  Mararus  seinem  Versprechen,  binnen  14  Tagen  in  das
           Haus einzuziehen, nicht nachgekommen ist, erhält Peter Kriechel die  Behau-
           sung.  Der  Kellner  Pütz  übergibt  ein  Memorial  gegen  Michel  Gotthartz.  Weil
           der Stadtdiener vergessen  hat, den Gotthartz einzuladen, wird die  Sache auf
           morgen vertagt. 126
           Tonnes Menzen und Chrysant Giltges aus Bachem erhalten Bauholz für eine
           neue Kelter.

                1703 – Sonntag, den 20. Mai
           Heute in der Nacht ist der kurpfälzische Obrist Kesseler mit 800 Reitern und
           Dragonern  angekommen.  Denen  allesamt  musste  Essen,  Wein,  Bier  und
           Branntwein  gegeben  werden.  Allein  der  Preis  für  das  verbrauchte  Korn,  die
           Gerste und den Weizen betrug an die 1000 rtlr. Am nächsten Tag sind sie nach
           dem Frühstück wieder abmarschiert.

                1703 – Mittwoch, den 23. Mai
           Vor Rat und Achtern erscheint Matthias Becker aus dem Blankenberger Amt
           und  bittet,  ihm  nach  dem  Absterben  seines  Schwagers  Johann  Gies  das
           Wasenmeistersamt  zu  übertragen.  Der  Rat  nimmt  Becker  als  Wasenmeister
           [Abdecker, Schinder] an. Dann werden die Stadtgräben verpachtet. Herr Boss-
           art erhält für 30 gld den Bitzengraben. 127
           Der Faulengraben geht ebenso für 19 gld an ihn. Den Jeuchengraben erhält Michel
           Alden für 18 gld.

                1703 – Freitag, den 1. Juni
           Die Witwe Emund Kriechels aus Bachem erhält Bauholz für eine Wagenkelter.
           Als am 20. Mai der Obrist von Kesseler mit 800 Reitern hier angekommen ist,
           sind  die  beiden  Dörfer  Bachem  und  Walporzheim  verschont  worden.  Das
           Ganze hat die Bürgerschaft über 1000 rtlr gekostet. Obwohl die Dörfer vorher
           schon gut belastet worden sind, haben die eingesessenen Bürger ihnen nichts
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