Page 326 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Am 8. April hatten verschiedene Schatzheber ihre überschüssigen Schatzgelder
           bezahlt.

                1737 – Mittwoch, den 10. April
           Stadtschreiber Herrestorff reitet zu Pferd mit einem Expressboten nach Bonn,
           um mit Hofrat Dierath zu verhandeln, wie man mit Herrn von Lombeck umge-
           hen solle. 811
           Die Soldaten seiner Kompanie haben letztens Severin Müller, Johann Münster
           und  den  Knecht  des  Bürgermeisters  Becker  zusammengeschlagen.  Die  Stadt
           will von Dierath wissen, ob sie eine unparteiische Kommission beantragen soll.

                1737 – Samstag, den 13. April
           Der Rat vernimmt Baumeister Heinrich Hartmann wegen seiner jüngst gegen-
           über  dem  Magistrat  gebrauchten  Schmähworte.  Hartmann  streitet  alle  Vor-
           würfe ab. Er gesteht nur, mit der Pflasterung nicht einverstanden zu sein. Der
           Baumeister will demjenigen, der das Gegenteil beweist, ein Fuder Wein geben.
           Der Rat schickt Bürgermeister Eichas zusammen mit dem Schöffen Fechemer
           als Deputierte zum Landtag, der am 24. April eröffnet wird. Ferdinand Stahl
           erhält Holz für einen Stoßtrog [Backmohle]. Der Rat betont ausdrücklich, dass
           ihm dieses Holz nicht zustünde. 812

                1737 – Mittwoch, den 24. April
           Der  Rat  erlaubt  dem  Schreiner  Hermann  Stahl,  einige  Bretter  in  der  Ahr  zu
           wässern. Der Stadtdiener erhält eine Sonderzulage von 3 rtlr, weil er durch die
           Pflasterung so viel Mehrarbeit hat. Der 29jährige Soldat Wilhelm Hansen aus
           Endkirchen sagt aus, Heinrich Hartmann habe gewaltig über die Stadtherren
           geschimpft. Er habe gesagt, alles was sie machten, sei zu nichts Nutz. An die
           einzelnen  Schimpfworte  kann  er  sich  aber  nicht  erinnern.  Johannes  Cleß  aus
           Vischel, ungefähr 30 Jahre alt, kann sich an die  Scheltworte nicht mehr erin-
           nern. Hartmann habe aber sehr gefuttert [geschimpft], weil die Sode [Abwasser-
           rinne] nicht unter das Pflaster verlegt würde. Maria Lindener, genannt Oden-
           dahls, 50 Jahre alt, hat gehört, dass Hartmann gesagt habe, man solle keine jun-
           gen und Hundtsfütter [als Ratsmitglieder] ansetzen. Es wären Hundtsfütter, die
           solches Pflaster angeordnet hätten. 813
           Es seien für diese Aussagen Zeugen genug. Der Leuchtenmacher habe aber ge-
           sagt, er gebe kein Zeugnis. Aber auch der Pflasterer habe gesagt, an ihm läge
           diese Art der Pflasterung nicht.





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