Page 322 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           len  die  Kosten  auf  diejenigen  umgelegt  werden,  die  von  der  Einquartierung
           freigeblieben sind.

                1737 – Samstag, den 26. Januar
           Nach  vorheriger  Visitation  der  Quartiere  veranschlagen  Rat  und  Achter  die
           von der Einquartierung Freigebliebenen zur Bezahlung der Servicegelder. Die
           ganz Unvermögenden sollen dafür zu Stadtgängen oder Holzfahrten herange-
           zogen werden. Konrad Rüsseler, Laurens Ahrweiler, Fritz Devernich und Si-
           mon Fell sollen jeder zwei Gänge für die Stadt machen. 799
           Göddert Rössel soll derer vier machen. Alle Gänge verstehen sich ohne Bekös-
           tigung. Peter Engelgau und Mattheis Hilger sollen drei Fahrten mit der Schur-
           riskarrig, Chrysant Münster und Georg Neckel zwei Fahrten mit dem Ochsen-
           karren machen. Alle sollen Holz ans Rathaus fahren. Hans Adam Staudinger
           soll auf seine Kost zwei Tage für die Stadt arbeiten.

                1737 – Freitag, den 1. Februar
           Die  Brudermeister  der  Sankt  Sebastianusbruderschaft  Johannes  Assenmacher
           und  Heinrich  Hartmann  verzichten  auf  ihr  Amt  und  bitten,  ihnen  die  Rech-
           nung  abzuhören.  Johannes  Wolff  zeigt  an,  er  habe  den  Fähnrich  schon  über
           eineinhalb Monate im Quartiere. Er könne ihn länger nicht ohne Schaden be-
           herbergen. Er bittet um Verlegung in ein anderes Quartier.

                1737 – Freitag, den 8. Februar
           Stefan Schauth reicht eine Rechnung über 36 gld 19 alb 4 hll ein. 800
           Gerichtsschreiber Bossart meldet, dass Gerhard Kardts Frau zwei Burden Rah-
           men aus seinem Busch auf Stommerich gestohlen hätte. Peter Franck habe  sie
           gestellt, wofür dieser 20 alb haben will. Caspar Löhr und Schefer werden be-
           auftragt, 25 Ellen Wolltuch für die Hausarmen einzukaufen. Der Rat beschließt,
           dass jeder Bürger drei Eichenstahlen pflanzen soll. Ferner soll das Wehr an der
           Ahrbrücke mit Streichweijden bepflanzt werden. Baumeister Emmerich Kleefuß
           klagt, er habe 32 Carolinen  empfangen und durch die jetzige Devalvation [Ver-
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           rufung, Herabsetzung einer Münze] großen Schaden erlitten. Den könne er al-
           lein nicht tragen. Der Rat will mit den Achtern über Maßnahmen sprechen. Jo-
           hann Wolff bittet nochmals, ihm den Fähnrich abzunehmen. Einige Ratsmitglie-
           der sollen deswegen mit der Witwe Krupp sprechen. 801
           Andreas Westenburg hat einen Tag Steine an das Organistenhaus gefahren. Er
           erhält 10 alb. Baumeister Kleefuß hat am Agnetenmarkt 2 gld 18 alb an Eisen-
           akzise und 20 alb an Lederakzise empfangen. Johann Knieps erhält einen Hol-
           lenderstumpfbaum  [Holländerholz  =  lange  u.  dicke  Eichenstämme  für  den

           109  Goldmünze. 1 Caroline etwa 6 rtlr 8-12 Groschen.
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