Page 328 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           men mit dem Krippenbaumeister Dormans das im Winter durch das Hochwas-
           ser beschädigte Krippenwerck. Dormans meint, dass für die Schäden unter der
           Ahrbrücke 2000 Schanzen und 2000 Pfähle von 3 bis 3 ½ Fuß nötig seien. Auch
           die Krippen oberhalb der Brücke müssten neu angelegt werden. Zur Erhaltung
           des Landes auf dem Erchen seien zwei Krippen, eine gegen den Calvarienberg
           an der Arcken und die andere wenig unterhalb, nötig und dienlich, damit der
           Hüves [Strömung] dort weggeführt werde.

           Am 8. Mai wurde der Bann begangen. Dabei waren die beiden Bürgermeister
           Herrestorff,  Schöffe  Becker,  die  Ratsverwandten  Löhr,  Markenheuer,  Alden,
           Bossart, sämtliche Erbgeschworenen, Baumeister Kleefuß und die Förster.

                1737 – Freitag, den 10. Mai
           Der Rat und Achter schließen mit Maurermeister Hans Adam Staudinger einen
           Vertrag über die Errichtung einer Seitenmauer am Mühlenteich, dort wo das
           neue Pflaster hinkommen soll. Die Mauer soll 2 Fuß dick sein. Staudinger über-
           nimmt Kost und Trank und die Opperung auf seine Kosten. 817
           Für die Rute Mauer samt den aufzulegenden Platten erhält Staudinger von der
           Stadt 5 gld 16 alb.

                1737 – Donnerstag, den 16. Mai
           Jakob  Straesfeld  und  Hans  Peter  Baur  wollen  gerne  gegenüber  Hartmanns
           Haus eine neue Teichschepp machen lassen. Baumeister Hartmann lehnt das ab,
           weil dort niemals eine Schepp gewesen sei. Der Rat vernimmt einige alte Nach-
           barn. Hans Heinrich Schneider, etliche 80 Jahre alt, sagt, vor dem Stadtbrand sei
           fast an jedem Haus eine Schepp gewesen. Als die Nachbarn ihre Häuser aber
           wieder aufgebaut  hätten,  hätten  sie auch die  Scheppen  wieder aufgebaut, um
           bei entstehendem Brand überall Wasser zu haben. Hermann Hilberath, 87 Jah-
           re alt, meint, vor dem Brand sei an dieser Stelle eine Schepp gewesen. Heinrich
           Burbach, 60 Jahre alt, sagt er wisse nichts, zumal er vor dem Brand fast bestän-
           dig auf dem Calvarienberg gewohnt hätte. 818
           Jakob Schmitz, 65 Jahre alt, weiß nicht wie es vor dem Brand gewesen ist, weil
           er nicht hier gewohnt hat. Nach dem Brand, als er hier ein Handwerk gelernt
           habe, sei an Hartmanns Haus eine  Schepp gewesen, worin ein großer Wasch-
           stein  eingemauert  gewesen  sei.  Diesen  habe  Baumeister  Hartmann  abgebro-
           chen. Er  wüsste  aber nicht, in welchem Jahr die  Schepp gemacht worden sei.
           Hans Jakob Markenheuer, 71 Jahre alt, will von der Schepp nichts gewusst ha-
           ben,  weil  er  zur  Zeit  des Brandes  nicht  in  der  Nachbarschaft  gewohnt  habe.
           Nach dem Brand  seien einmal zwei und einmal drei  Scheppen dort gewesen.
           Darüber  habe  er  mit  Baumeister  Hartmann  neulich  diskutiert.  Er  habe  von


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