Page 460 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
Lantershofener Schultheißen an den Rat der Stadt Ahrweiler, dort am 22. Juni
1743 vorgelegt. 450.]
Protokoll des Schultheißen H. Wolber von Lantershofen
Heute, am 18. Juni 1743, erschienen die Schöffen Schefer und Stadtschreiber
Sartorius aus Ahrweiler und zeigten einen Bescheid des Vogts Meex vor, ver-
mögt dessen die Pächter der Liegenschaften der St. Sebastianus-Schützenbru-
derschaft aus Ahrweiler anzuhalten seien, nicht nur die rückständige Pacht zu
zahlen, sondern auch eine Pachterhöhung hinzunehmen. Wenn sie keine
Pachterhöhung hinnehmen, sollen die Felder anderweitig verpachtet werden.
Johann Peter Weißem erscheint und erklärt, er sei nicht bereit, mehr Pacht zu
zahlen. Nachmittags erscheinen Wilhelm Weber, Gotthard Weffer und Jo-
hannes Hecker und erklären, sie wollten den Kappisgarten für eine jährliche
Pacht von 6 Mühlfass Korn behalten, dergestalt aber, dass Wilhelm Weber als
Hauptpächter und Ansprechpartner anzusehen sei. Bei der Ablieferung der
Pacht stehe dem Pächter 1 q Wein, vom Verpächter zu liefern, zu. Die Pachtzeit
beginne Martini 1743 und laufe über 6 Jahre. Den Pachtbrief habe der Verpäch-
ter kostenlos zu liefern. Es folgen die Unterschriften bzw. Hausmarken aller
oben genannten Lantershofener Eingesessener. 445-446
Der Lantershofener Schultheiß H. Wolber und der Schöffe Peter Rodder beur-
kunden einen Extrakt aus dem Lantershofener Schatzbuch. Demzufolge hat
Wilhelm Weber vom Kappisgarten 1 Viertel und etliche Ruten innen. Heinrich
Krupp hat 2 Viertel im Ringener Feld. Er gibt der Schützenbruderschaft zu Ahr-
weiler 1 ½ Sester Korn. Jetzt hat Otto Broichsittart das Feld. An Ringen finden
sich noch 3 Viertel. Dieses Feld hat nun Hans Peter Weißem inne. Dieser schul-
det den Schützen 2 Sester 1 Mühlfass Korn. Der Extrakt wurde am 18. Juni 1743
ausgestellt. 447 [Seiten 448, 449 leer]
[Es folgt ein weitere Auszug aus dem Lantershofener Grundbuch auf einem
kleinen Zettel.] Otto Broichsittart 3 Viertel Land ahn Ringen. Hilger Kündtges 4
alb. Bertram Weber ein Garten, den Kappisgarten genannt 1 Viertel 2 ½ Ruten 1
alb. 454
1743 – Freitag, den 9. August
Johannes Reuter erhält noch einen Monat Aufschub für die Zahlung seines
Bürgergeldes. Die Frau Heinrich Koch erhält Aufschub bis Martini. Anton
Schefer und Severin Müller sollen dem Rat neue Schaumeister der Schneider-
zunft präsentieren. Die Nachbarn im Wolffsgässchen müssen die Gasse bis auf
das Pflaster reinigen. Als Aufseher bestimmt der Rat die Bürgermeister Feche-
mer und Eichas, Schöffe Wolff und den Stadtsekretär Sartorius. Die Feldschüt-
zen und Förster rügen. U.a. hat die Magd des Juden Seligman am Maibächelchen
Lodden für die Ziegen abgeschnitten. 455
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