Page 462 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743


                1743 – Samstag, den 31. August
           Appels  Ochsenknecht  muss  wegen  geschüttelter  Birnen  1  tlr  Strafe  zahlen.
           Abends nach geläuteter Abendglocke darf niemand mehr in die Gärten gehen.
           Die Fraupersohn, die sich bei Johannes Becker am Wall aufhält, muss binnen 8
           Tagen  die  Stadt  verlassen.  Der  Schuhmachermeister  Christoffel  Fleißig  zeigt
           seinen Lehrbrief und seinen Taufschein vor und bittet, die Mitmeister Johann
           Theodor Linck, Johannes Baumann und Peter Giffels vorzuladen. 459
           Der zeitige Baumeister Anton Kriechel erhält den Auftrag, Stefan Schumacher
           und  Matthias  Wollschläger  die  zum  Mühlenbau  gefällten  Bäume  wegzuneh-
           men, weil die Müller mehr Bäume als erlaubt gefällt haben. Der Rat genehmigt
           Bürgermeister Eichas 5, dem Schöffen Wolff 2 und Baumeister Johannes Knieps
           4 Reiffstangen [Haselstange, aus der Fassreifen `gerissen' werden können.]. Bür-
           germeister Herrestorff erhält Holz für einen Balken in seiner Scheuer, Paffen-
           holz für einen Kuhtrog und Rüttger für einen Ochsentrog. Stefan Schumacher
           und Matthias Wollschläger sollen wegen der gefällten Bäume je 2 Pistolen Stra-
           fe zahlen. Wenn das Geld bis heute Nachmittag nicht bezahlt ist, soll der Bau-
           meister das Holz vom Griendt wegholen. Christian Pollig und Schöffe Schefer
           erhalten Holz für einen Kuhtrog. Elisabeth Godertz, Witwe des Johannes Berg,
           darf  an  Stelle  des  verstorbenen  Gilles  Schultheiß ins Hospital  ziehen.  Rigans
           Pferdeknecht muss 1 tlr Strafe wegen eines abgehauenen Baumes zahlen. 460

                1743 – Montag, den 2. September
           Auf Anstehen der Frau Kammerrätin Meex wird Meister Schefer vernommen.
           Der Rat will wissen, in welcher Position sein Sohn Wilhelm Everhard bei Meex,
           Hofrat und Vogt des Amtes Neuenahr, gedient habe. Schefer gibt an, sein Sohn
           sei Schreiber beim Vogt gewesen. Welchen Jahreslohn er erhalten habe, wisse
           er nicht.

                1743 – Donnerstag, den 5. September
           In Anwesenheit des Pastors hört eine Ratskommission die Kirchenrechnungen
           des  Kirchenmeisters  Fechemer  aus  den  Jahren  1739  bis  1742  ab.  Die  Kirche
           bleibt  danach  dem  Kirchenmeister  noch  317  gld  12  alb  2  hll  schuldig.  Die
           Kommission beschließt, dass im Herbst der Wein von Herrn Paffrath in Arrest
           gelegt werden soll, bis dieser die rückständigen Zinsen an die Kirche abgeführt
           habe. 461

                1743 – Samstag, den 7. September
           Jakob Gies erhält ein Gebiethstuck mit zwei Schwellen für unter die Quetschkel-
           ter. Er zahlt dafür 17 alb. Hermann Lutsch hat sich eine Quetschkelter machen
           lassen. Er zahlt dafür 2 gld 12 alb, und Johannes Lutsch hat zwei Kelterdoggen


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