Page 461 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743


           Der Rat bestimmt 18 Nachschützen, aus jeder Hut drei.

                1743 – Samstag, den 17. August
           Der Ratsverwandte Paffenholz übergibt eine Rechnung über 33 gld 16 alb we-
           gen des bei ihm im Quartier gelegenen Capitains de Weedt. Der Rat reduziert
           den Betrag auf 26 gld. Die Schneiderzunft muss dem Schneidermeister Fischer
           die 8 alb 8 hll zurückgeben, die sie ihm anlässlich des Markttages für das Feil-
           halten seiner Ware abgenommen hat. Bei Strafe von 2 rtlr verbietet der Rat der
           Zunft solche Unternehmungen. Dem Zunftmeister wird aufgetragen, umgehend
           Schaumeister zu präsentieren. 456
           Die Feldschützen und Förster rügen.
           Der englische Furagekommissar von Rohr  hat das Gewandhaus mit Heu und
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           Stroh belegt. Dadurch konnten die Wollweber am Mai- und Laurentiusmarkt
           ihre Tuche nicht feilhalten. Die Wolltuchakzise ist rückläufig. Der Rat mindert
           die  Akzise  des  Pächters  Sartorius  um  35  gld  für  dieses  Jahr.  Peter  Bongarts
           Frau hat Zwiebel gestohlen. Der Rat verurteil sie zu 1 rtlr Strafe. Weiter muss
           sie bei Strafandrohung von 4 rtlr einen Schein des Pastors vorlegen, dass sie bei
           ihm gebeichtet hat. Beim Hinausgehen sagt sie: „Wan ihr es bekombt, so sicht ihr
           es“, und schlägt damit die Tür zu. Darauf beschließt der Rat, das Strafgeld so-
           fort einzuziehen.

                1743 – Freitag, den 23. August  457
           Der Rat verhängt mehrere Feld- und Buschstrafen. Hans Peter Baurs Schwie-
           gersohn  erhält  noch  einmal  8  Tage  Frist,  sein  Bürgergeld  abzuführen.  Dem
           Marktmüller Jakob Kraudt gewährt der Rat eine Frist bis Martini. Die Jülich-
           schen haben die Kirchengüter abgeschätzt. Der Rat will das Geld wiederhaben.
           Er  schickt  Bürgermeister  Fechemer  und  Stadtschreiber  Sartorius  zum  Rent-
           meister Dahmen. Vier Nachschützen geben an, Johannes Raaf erwischt zu ha-
           ben,  wie  er  Birnen,  und  zwar  am  Sonntag  nach  dem  Hochamt,  gerafft  habe.
           Raaf muss 2 rtlr Strafe zahlen. Einen rtlr davon erhalten die Nachschützen. 458
           Caspar Kriechels Witwe möchte ein Grundstück am Wall, um ein Haus darauf
           zu  bauen.  Der  Rat  will  hierüber  nach  Ortsbesichtigung  entscheiden.  Schöffe
           Wolff und Kleefuß berichten, der Platz sei 20 Fuß lang und 15 Fuß breit und
           liege neben der obersten Pforte am Mühlenteich. Er sei als Bauplatz geeignet.
           Die  Witwe  Kriechel  erhält  diesen  Bauplatz  für  1  rtlr.  Weder  sie  noch  ihre
           Nachkommen dürfen ihn aber verkaufen. Das Hospital hat ein Grundstück auf
           dem Lantershofener Berg, welches jährlich 1 Mühlfass 1 Pint Korn an Zinsen ein-
           bringt. Der Rat überlässt dem Peter Broichsittart dieses Land erblich für 4 rtlr.
           Er erhält einen Kaufbrief.

           131  Ludolf van der Rhoer, Kaufmann u. Detailhändler, Bürgermeister zu Rheinberg (fraglich).
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