Page 53 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1702-1707


           worden ist. Seine Frau habe mitbekommen, wie Johannes Kriechel einem Sol-
           daten Geld gegeben habe. Die vier Soldaten, die dieser ins Quartier bekommen
           sollte,  wurden  nun  bei  Pollig  einquartiert.  Peter  Knieps,  Tobias  Kemp  und
           Gerhard Wolff beklagen sich über die vielen Pferde, die sie bei der letzten Ein-
           quartierung mit Hafer und Heu zu versorgen hatten. Sie bitten um eine Beihil-
           fe. Da die Stadt zur Zeit wenig Hafer in Vorrat hat, sollen die Bittsteller später
           Bescheid erhalten. Dionysus Kelter aus Erpel, der Schwiegersohn von Ursula
           Rick,  macht  eine  Eingabe  gegen  die  Witwe  von  Heinrich  Krupp  und  dessen
           Kinder aus erster Ehe. Die Beklagten sollen sich bis nächsten Ratstag schriftlich
           äußern.  Baumeister  Michel  Alden  erhält  für  Heinrich  Kardt  eine  Pferdekarre
           voll  Stipen  [Stützholz]  für  dessen  Stall.  Bürgermeister  Becker,  Baumeister
           Caspar  Löhr,  der  Kirchen-,  Gilden-  und  der  Hospitalsmeister  kündigen  ihre
           Ämter.

                1705 – Freitag, den 23. April
           Bürgermeister Becker wird zusammen mit Norbert Bossart zum Landtag nach
           Köln delegiert. 203

                1705 – Freitag, den 1. Mai
           Die Schöffen und Ratsverwandten erscheinen in der Ratsstube und wählen in
           hergebrachter Weise mehrheitlich Johann Jakob Stoll zum neuen Bürgermeis-
           ter. Er wird zum Prümer Hof geführt und vom prümischen Schultheiß Paffrath
           mit  dem  Bürgermeisteramt  belehnt.  An  Stelle  des  abgetretenen  Baumeisters
           Caspar  Löhr  wählt  der  Rat  mehrheitlich  den  abgestandenen  Kirchenmeister
           Peter Markenheuer in das Baumeisteramt.

                1705 – Freitag, den 8. Mai
           Jorris Schütz zeigt den Kellner Pütz an. Dieser hat zwei Heister abgeschlagen
           und  den  Anbringer  mit  gewaltig  unnützen  Worten  bedacht  und  ihm  Schläge
           angedroht.  Philipp  Hertzig  klagt,  der  Kellner  habe  mit  seinen  Schweinen  in
           seinem,  Hertzigs,  Garten  und  Hostert  gewaltigen  Schaden  angerichtet.  Wil-
           helm Theisen hat gesehen, wie der Knecht des Kellners zwei Heister aus dem
           Wald  gebracht  hat.  Der  Knecht  soll  vorgeladen  werden.  Als  der  Stadtdiener
           Johann Develich den Knecht vorladen will, antwortete der Kellner, sie hätten
           mit der Stadt nichts zu schaffen. 204

                1705 – Samstag, den 2. Mai
           Den  anwesenden  Ratsverwandten  wird  das  Gehalt  vorgelesen.  Sie  geloben,
           dem nachzukommen. Dann wählt der Rat die Hutenmeister und Honnen.
           Walporzheim: Johannes Pfaffenholz Sohn
           Oberhut: Peter Engels, Hermann Schefer
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