Page 51 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1702-1707


                1705 – Freitag, den 6. März
           Johannes Meyschoß erhält das nötige Bauholz für einen Stall. Hans Nalis Gies
           jun. aus Walporzheim hat in der Geusbach im Rahmbusch von Baumeister Rei-
           ner Wolff Rahmen gehauen. Gies soll in Anbetracht seiner langen Krankheit 2
           gld Strafe zahlen. Dabei gibt Hans Nalis Gies an, Johannes Kriechel habe oben
           im Kihrweg in Hermann Fabritius´ Busch eine Pferdekarre abgefahren. Johann
           Theisen  bringt  vor,  Gerhard  Gotthartz  habe  ihm  seine  gemachten  Rahmen
           weggefahren. Er, Theisen,  habe  sie  sich aber  wieder geholt. Es waren ca. 2½
           Viertel. Der Rat bittet den Pastor, nächster Tage wegen des Arrestes des Kir-
           chenkorns zum Rentmeister nach Adendorf zu gehen. Niklas Koch bringt klag-
           lich vor, dass der verstorbene Zimmermann Mattheis Kück ihm einen Schorn-
           stein bauen sollte. Der Zimmermann habe dafür schon den Lohn empfangen.
           Ferner bringt Koch vor, dass die Frau von Thonnis Menzen ihm Holz von sei-
           nem Haus weggenommen habe. Die Frau gibt das auch zu. Der Rat verurteilt
           Menzens Frau, dem Koch anderes Holz zu liefern. 198
           Mattheis Kücks Witwe wird verurteilt, den Schornstein zu errichten, weil sie
           schon den Lohn empfangen hat. Mit Mehrheit wählt der Rat den Baumeister
           Caspar Löhr zum neuen Achter. Löhr wird das Gehalt vorgelesen. Er leistet so-
           fort seinen Eid.

                1705 – Freitag, den 20. März
           Johann Euskirchens Witwe aus Staffel bittet demütig um einen Baum Bauholz,
           da ihr Haus abgebrannt ist. In Anbetracht, dass es sich um eine arme Wittfrau
           handelt,  soll  ihr  der  Baumeister  Löhr  einen  Baum  zeichnen.  Johann  Kriechel
           aus Walporzheim wird wegen der am 6. März geschehenen Rüge zu 2 rtlr Stra-
           fe  verurteilt.  Er  muss  daneben  dem  Hermann  Fabritius  den  Schaden  gutma-
           chen. 197
           Peter Knieps, Johann Krupp, Hubert Appel, die Witwe von Gottfried Niedtges
           und Niklas Kriechel erscheinen vor dem Rat wegen eines Kapitals von der Kir-
           che. Weil für diese 25 rtlr seit vielen Jahren die Zinsen rückständig sind, müs-
           sen  sämtliche  Erben  ihren  Anteil  an  den  Zinsen  bis  gleich  nach  Ostern  dem
           Kirchenmeister  bezahlen.  Ferdinand  und  Heinrich  Develich  übergeben  eine
           Eingabe wegen Herrn Paffrath. Die Frau von Caspar Gies verlangt wegen der
           im Oktober erlittenen Unkosten der Einquartierung einen Steuernachlass. Der
           Baumeister Caspar Löhr soll ihr 2 rtlr gutmachen. Tilman Creutzberg erhält ei-
           nen Nachlass auf seine Hospitalszinsen. Johannes Mies hat öfter in verschiede-
           nen Büschen Rahmen gestohlen und an Peter Foelinianus verkauft. 198
           Johannes Kaudt schuldet noch seinen Schatz. Wenn er in den nächsten Tagen
           nicht zahlt, wird ein Stück seines Erbs verkauft.



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